Rezension zu "Glashimmel" von Marianne Wintersteiner
In dieser authentisch gestalteten Erzählung schildert die Autorin das Leben in Buchenau , einem Dorf im Bayrischen Wald, um 1900.
Der Glasmacher Peter kommt vom Böhmischen ins Dorf und findet trotz seiner herausfordernden Art Arbeit in der Glashütte. Seine forsche Art um Marei, ein Dorfmädel zu werben gefällt nicht allen in der Gemeinschaft. Ein Jahr ums andere vergeht, die Begebenheiten im Dorf verändern Ansichten und Gewohnheiten werden durch zeitgemäße Ereignisse geprägt.
In dem Buch schreibt die Autorin ebenso über die Hüttenbesitzer, Ferdinand und Juliane Poschinger und deren Familie. Auch hier sind unerfüllte Sehnsüchte und Erwartungen zu verzeichnen. Familienkonstellationen werden neu angepasst und Höhen und Tiefen im Leben aller Personen geschildert.
Ich fand den Schreibstil gewöhnungsbedürftig. Die Übergänge eher kantig und leider springen die Emotionen kaum auf mich über. Spannungsbogen und bildhafte Gestaltung würde ich als mittelmäßig bewerten.
Wer Erinnerungen an frühere Zeiten gerne liest, über den Zusammenhalt der Waidler mehr erfahren möchte dem mag dieses Buch ein wertvoller Zeitvertreib sein.
Leider hat die Autorin keinerlei Angaben über recherchierte Fakten und ihre eigenen Einflüsse auf die Erzählung angefügt. Bei meiner eigenen Suche fand ich jedoch real existierende Personen und Handlungsorte in der Erzählung verwoben.
Alles in allem habe ich leider keinen richtigen Zugang zu der über mehrere Jahre greifenden Erzählung bekommen.