Selten habe ich ein Buch gelesen, dass in so angenehmer Art und Weise wissenschaftliche Inhalte an nicht-wissenschaftliches Publikum vermittelt. Das vorliegende Buch arbeitet mit der aktuellen geschlechtergeschichtlichen Forschung zum Frauen-Leben und -bild zur Zeit der Restauration in Deutschland und Frankreich. Dass hierbei drei wesentliche Frauengenerationen getrennt voneinander betrachtet werden müssen, erfolgt bei der Arbeit. Als einen sehr guten Ansatz empfand ich die Verknüpfung mit Goethe, der während seiner Lebenszeit die Möglichkeit hatte, allen diesen drei Frauen-Typen zu begegnen. Und die Jahre der ersten "Frauenemanzipation" waren sehr wichtige: Namen wie Sophie Mereau, Sophie von La Roche, Bettina von Arnim sind zu nennen. Genauso wie die ersten Modellversuche von Liebesheiraten, "freier Liebe" sowie den konstruierten, dann aber gescheiterten Formen der traditionellen arrangierten Vernunft-Ehe waren nebeneinander existierende Modelle des Versuchs, das perfekte Modell zu finden.
Frauen-Leben zur Goethe-Zeit