Marie Aubert

 4,1 Sterne bei 42 Bewertungen
Autor*in von Erwachsene Menschen, Eigentlich bin ich nicht so und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Marie Aubert, geboren 1979 in Oslo, debütierte 2016 mit dem Erzählband «Kann ich mit zu dir», der in Norwegen zum Bestseller avancierte und von der Presse gefeiert wurde, ebenso wie «Erwachsene Menschen», ihr erster Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Marie Aubert

Cover des Buches Erwachsene Menschen (ISBN: 9783499003523)

Erwachsene Menschen

(27)
Erschienen am 12.04.2022
Cover des Buches Eigentlich bin ich nicht so (ISBN: 9783498002886)

Eigentlich bin ich nicht so

(8)
Erschienen am 13.08.2024
Cover des Buches Kann ich mit zu dir? (ISBN: 9783498002893)

Kann ich mit zu dir?

(6)
Erschienen am 22.03.2022
Cover des Buches Grown Ups (ISBN: 9781782276531)

Grown Ups

(1)
Erschienen am 03.06.2021

Neue Rezensionen zu Marie Aubert

Cover des Buches Eigentlich bin ich nicht so (ISBN: 9783498002886)
mimitati_555s avatar

Rezension zu "Eigentlich bin ich nicht so" von Marie Aubert

mimitati_555
Familie und andere Katastrophen

Die Konfirmation von Linnea steht an, ein Fest wird geplant, die gesamte Verwandtschaft wurde eingeladen. Linneas Vater Bård will sofort danach ein neues Leben anfangen, das er bereits heimlich plant. Hanne, seine Schwester, kommt extra aus Oslo angeflogen, mit ihrer neuen Figur kennt sie noch niemand und auch sie fühlt sich noch nicht richtig wohl in ihrer Haut. Und Linnea selbst ist gar nicht bei der Sache, ihre Freundin ghostet sie, das ist ihr wichtiger, als das bevorstehende Fest. Wie das so im Leben ist, kommt es erstens anders und zweitens als man denkt.

»Ich höre mich normal an, rede, wie ich immer rede, und während wir gemeinsam lächeln, kommt es mir kurz so vor, als wäre alles wie früher. Sie merkt mir nichts an, hat keinen Verdacht geschöpft. Das erkenne ich an ihrem Lächeln, sie fühlt sich so sicher, mein Hals schnürt sich zusammen.« (Seite 11)

Ein Wochenende lang durfte ich die Familie begleiten, hörte sie erzählen und erklären, beschwichtigen und relativieren. Ich sah zu, wie Bård balancierte, zerrissen zwischen seiner Familie und dem möglichen neuen Leben, das er sich ausgemalt hat. Besser soll es werden, nicht mehr so chaotisch, er hat sich alles ganz genau vorgestellt. Hanne wiederum ist endlich schlank, zumindest nach außen hin. Im Inneren sieht es dagegen anders aus, ihre Ängste und Sorgen quälen sie. Linnea ist ein typischer Teenager, erlebt eine Tragödie und dramatisiert, wie das in dem Alter üblich ist. Ergänzt wurde das Quartett durch Nils, den Vater von Bård und Hanne, den jedes seiner Kinder ein bisschen anders sieht.

Mir hat das Wochenende mit den Ich-Erzählern viel Spaß gemacht, gerne hätte ich mehr Zeit mit ihnen verbracht. Ein wenig habe ich das Gefühl, beim Fest dabeigesessen zu haben. Aufregend war es und lustig, ein wenig peinlich wurde es zwischendurch auch. Eine typische normale Familie halt, der ganz normale Wahnsinn. Lesenswert!

Cover des Buches Eigentlich bin ich nicht so (ISBN: 9783498002886)
Sirenes avatar

Rezension zu "Eigentlich bin ich nicht so" von Marie Aubert

Sirene
Super!

Marie Aubert beweist mit ihrem Roman "Eigentlich bin ich nicht so" ein bemerkenswertes Erzähltalent. Das Ganze entfaltet sich wie ein stilles Familiendrama, in dem unterschwellige Spannungen, unausgesprochene Konflikte und emotionale Brüche mit einer geradezu meisterhaften Zurückhaltung beschrieben werden. Was diesen Roman besonders auszeichnet, ist Auberts klarer, distanzierter Schreibstil, der dennoch tiefe Emotionen zeigt.

Aubert gelingt es, den Leser hinter die Kulisse einer scheinbar normalen Familie zu entführen, ohne je ins Klischeehafte zu verfallen. Mit einer kühlen Präzision beschreibt sie das Konfirmationswochenende von Linnea, bei dem sich nach und nach die Zerbrechlichkeit familiärer Beziehungen offenbart. Die Figuren – Hanne, die immer noch unter ihrem alten Selbstbild leidet, und Bård, der sich ein anderes Leben erträumt – wirken dabei schmerzlich real. 

Besonders gut hat mir gefallen, dass ich jede Erzählperspektive mochte, das Wochenende wird nämlich aus der Sicht von mehreren Familienmitgliedern erzählt. Jeder für sich war ein gut ausgearbeiteter Charakter, obwohl ich nicht jeden leiden konnte. Bei Bård habe ich mich etwas schwer getan, weil mir seine Kommunikation so gegen den Strich ging, bzw. seine “Nicht-Kommunikation”. Aber das ist ein Thema für einen Buchclub, für was der Roman echt gut geeignet ist. Es ist ansprechend von der Länge und vom Inhalt her trifft es viele. 

Auberts Erzählweise bleibt durchweg von einer distanzierten Art, man könnte sagen, teilweise auch nüchtern oder es wirkt so durch ihren präzisen Stil, und doch spürt man in jedem Moment die tiefen Emotionen, die sich hinter der Fassade dieser Familie verbergen. 

Besonders beeindruckend ist, wie die Autorin es schafft, die innere Zerrissenheit ihrer Charaktere durch subtile Andeutungen und stille Momente zu vermitteln. Die Sprache ist zurückhaltend, und genau darin liegt ihre Kraft. Jeder Satz sitzt, jedes Wort ist gezielt eingesetzt, sodass man als Leser zwischen den Zeilen förmlich die unterdrückten Gefühle und unausgesprochene Sehnsüchte spüren kann.

"Eigentlich bin ich nicht so" ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie ein klarer Schreibstil große emotionale Wirkung entfalten kann. Aubert fesselt und berührt. Die leisen Töne des Romans hallen lange nach, wie auch das Ungesagte in diesem Roman und lässt den Leser über die Fragilität von Familie und menschlichen Beziehungen nachdenken.

Ein großartiger Roman, der zeigt, dass die größten Dramen oft im Verborgenen liegen!

Cover des Buches Eigentlich bin ich nicht so (ISBN: 9783498002886)
hamburgerlesemauss avatar

Rezension zu "Eigentlich bin ich nicht so" von Marie Aubert

hamburgerlesemaus
Ein herrliches Familienchaos

Kennt ihr das auch? Ihr wollt eigentlich nichts sagen, aber plötzlich platzt es einfach aus euch heraus? Oder ihr reagiert über, ohne wirklich einen Grund zu haben, und verletzt dabei ausgerechnet die Person, die euch am meisten bedeutet? Ihr sagt Nein, obwohl ihr eigentlich Ja sagen wolltet?

EIGENTLICH BIN ICH NICHT SO
Marie Aubert

Es ist das Wochenende, an dem Linnea in Norwegen ihre Konfirmation feiert. Die Eltern haben einen Catering-Service organisiert. Tischkarten wurden liebevoll gebastelt, Linnea hat eine neue Tracht bekommen, und die Kirschbäume stehen in voller Blüte.
Es könnte ein perfekter Tag werden, wenn nicht …

… Vater Bård nach Linneas Konfirmation die Familie verlassen wollte.
… Bårds Schwester Hanne, die extra mit ihrer Lebensgefährtin angereist ist, durch die vielen Erinnerungen an früher ihr altes Trauma wiedererlebt – damals wurde sie vom ganzen Dorf als „die Dicke“ gemobbt.
… Linnea sich nicht mit ihrer besten Freundin zerstritten hätte und jetzt fürchten müsste, dass diese während der Konfirmation, auf der sie bedient, all ihre anvertrauten Geheimnisse ausplaudern könnte.
… Mutter Ellen es zumindest schaffen würde, die schmutzige Wäsche vom Badezimmerboden zu räumen, damit die Gäste nicht darüber stolpern, wenn sie die Toilette benutzen.

Nur Großvater Nils scheint die Ruhe selbst zu sein. Doch seine gelassene Art treibt die Familie noch weiter auseinander.

Was für eine schöne Geschichte! Marie Aubert hat ein wundervolles Familienporträt des alltäglichen Chaos geschaffen. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie das Chaos endet.
Leider war das kleine, feine Buch mit nur 200 Seiten viel zu schnell vorbei. Gerne hätte ich noch länger am schön gedeckten Tisch gesessen, den Familienproblemen gelauscht und ein weiteres Stück der leckeren Torte genossen.

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