Marie Carine

Inhalt:

Kjarun hat seinen Bruder für Tod gehalten, doch dann bekommt er plötzlich den Auftrag nach ihm zu suchen und ihn zu seinem Herren zu bringen, der aber einen bösartigen Plan verfolgt. Yassim, weiß von dem allem nichts und ist deshalb umso überrumpelter als Alessiyu bei ihm auftaucht und ihm zur Flucht verhilft.

Erster Satz:

Laut  und unheilverkündend durchschnitt der Ruf der Hörner die Stille der Nacht.

Meine Meinung:

Das Buch hat einen ganze Weile auf meiner Sub geschlummert und nun habe ich es endlich davon erlöst und ich nach dem Klappentext, wirklich sehr gespannt darauf was mich erwarten wird.

Kommen wir aber als erstes zum Cover 

Ich finde das Cover mit dem Wappen in der Mitte wirklich sehr elegant gestaltet und man kann somit auch immer seiner Fantasy seinen freien Lauf lassen.

Der Schreibstil der Autorin, war wirklich sehr gut nur kam ich leider wegen der erfundenen Namen immer häufiger ins Stocken, was dann leider doch auf Dauer den Lesefluss dann etwas verlangsam hat.

Das Grundthema an sich, fand ich wirklich sehr interessant und es war auch mal wieder was neues was ich hier gelesen habe.

Auch das Thema mit den Flügelfarben, fand ich sehr spannend und bin auch gespannt wie die Autorin, es weiter ausbauen möchte.

Unsere Protagonisten waren die beiden Brüder, Kjarun und Yassim. Die Beiden hätten unterschiedlicher nicht aufwachsen können. 

Während Kjarun, sich von klein auf alleine hat durchschlagen hat müssen, wuchs Yassim sehr behütet bei seinen Verwandten auf.

Der Vorteil von Kjarun war, dass er wusste wer er war und das er einen Bruder hat, während Yassim das nur langsam nach und nach im Buch erfahren hat.

In dem Buch wechselte man als Leser immer zwischen den Brüder hin und her, man kann sie dadurch auch besser kennen lernen und somit auch besser ihre Handlungen nachvollziehen. Im Buch wurde der Wechsel, zwischen den Protagonisten immer sehr gut gekennzeichnet, sodass man sich als Leser immer schnell wieder zurechtgefunden hat.

Der erste Band der Reihe, steht im Sinne, dass Kjarun seinen Bruder finden soll und man spürt als Leser, dass er auf der einen Seite den Befehl seines Herren ausführen möchte, aber auf der einen Seite möchte er seinen Bruder dann auch nicht ans Messer liefern. Während Kjarun mit sich selber einen innerlichen Kampf ausführt, was nun das Richtige ist, wird Yassim in eine komplett neue Welt geworfen und weiß gar nicht wie ihm geschieht.

Ich fand den Reihenauftakt wirklich sehr gelungen und bin sehr gespannt darauf, wie es mit den beiden Brüdern weiter geht.

Und wie die Autorin, die Geschichte rund um die Sinraj weiter entstehen lassen möchte.

Der Klappentext ist interessant zu lesen und auch das erste Kapitel, das in einer Leseprobe bei Books on Demand wiedergegeben wird ist ein schöner Einstieg, denn es beginnt in einer Art Prolog 15 Jahre vor der eigentlichen Handlung mit der Flucht von Kjaruns und Yassims Mutter mit ihren Söhnen sowie dem Magier Alessiyu. Man erlebt mit, warum sich die Wege der Brüder trennen.

Aber dann mit Beginn der eigentlichen Geschichte fängt das Buch an zu schwächeln. Kjarun ist nachdem er bei seiner sterbenden Mutter geblieben ist später zu den Dunkelmagiern gelangt, bei ihnen aufgewachsen und in deren Dienste getreten. Warum, wird zumindest in diesem Band nicht erläutert. Er kann sich an seine zurückliegende Kindheit erinnern. Yassim ist durch Alessiyu zu Menschen in ein friedliches und absolut abgeschottet liegendes Tal gegeben worden. Er kann sich an absolut nichts erinnern, hat grundlegend erst einmal keine Ahnung, ob es überhaupt noch andere Sinraj gibt und, es tut mir leid es so formulieren zu müssen, wird nicht gerade wie ein 25jähriger beschrieben, eher wie ein großes Kind. Und Kjarun und Yassim sind Zwillinge.
Leider spielt die Autorin schon bei der äußeren Beschreibung der Beiden sehr mit Klischees. Kajrun ist nicht nur Schwarzgeflügelt. Er hat auch stark gebräunte Haut, dunkle Haare und trägt vorzugsweise sehr dunkle bis schwarze Kleidung. Yassim hat neben seinen anscheinend mehr als reinweißen Flügeln selbstverständlich auch eine helle Haut und blonde Haare.

Was mich aber eigentlich an dem gesamten Buch gestört hat sind so viele Situationsentlehnungen aus dem Film Herr der Ringe, wie zum Beispiel: Reise abseits der Wege, Flieht ihr Narren… Und ja, auch wenn es hier Fluggreife gibt, die Anlehnung der Szene bei ihrem Anblick an Gollum in den toten Sümpfen als er die Reittiere der Nasgul sah war sofort da. Und so wie es aussieht spielt die Handlung auch in einem dritten Zeitalter, also Tolkien lässt grüßen. Es gab da noch mehr Situationen, die mich sofort an die Trilogie denken ließ – leider.
Zu dem war mir der Ablauf der Handlung nicht immer wirklich schlüssig. Und wie es häufig bei nicht so gelungenen Romanen ist, viele Erläuterungen kommen immer erst so spät im Nachgang zum Ende des Buches, da brauche ich sie zumindest nicht mehr. Gezielt im Verlauf der Handlung eingebaut würde so manche Darstellung nicht unglaubwürdig erscheinen lassen.

Also mein Fazit – das Buch schwächelt sehr, obwohl sich die Autorin grundlegend zu der Geschichte und den Rassen ihrer Welt wirklich Gedanken gemacht hat. Leider wirkt das alles noch sehr unausgegoren. Es handelt sich um den ersten Band einer Reihe, die ich jedoch nicht weiter verfolgen werde.

Inhalt: