Rezension zu "Die gefährliche Lady" von Marie Cordonnier
Spannende und sinnliche Unterhaltung bietet Marie Cordonnier auch hier, charmant und durchaus mit Esprit geschrieben, aber letztlich nicht mehr, als es sein will. Leichte Lektüre, falls man sich in die Welt des Adels früherer Jahrhunderte begeben möchte, so wie man sie sich gerne vorstellt. Die Liebe und die Guten siegen, die Bösen sind teils geläutert, teils abgrundtief dämonisch schlecht - und letztere verlieren oder/und sterben. Zwar einfach, die Story, aber doch nicht gar so primitiv, wie man meinen möchte. Ich fand es ab der zweiten Hälfte durchaus mitreißend. Die Erotik kommt diesmal erst spät zum Zuge, da sich die Protagonistin erstmal zur begehrenswerten Schönheit mausern muss - was mit der Erkenntnis ihres zwangsweise Vermählten einhergeht, dass auch ihre inneren Werte liebenswert sind. Wenn er sie nur wegen ihrer plötzlichen Schönheit begehren würde, hätte das sicher einen Beigeschmack gehabt, den Cordonnier auf diese Weise umgeht - obwohl man/frau sicher kritisieren könnte, dass die aus Angst vor Vergiftung erzwungene Hungerkur die Schlankheit und damit erst die Attraktivität bringt. Nichts mit Body-Positivity! Aber wir wollen mal nicht zuviel erwarten von diesem Genre. Hier bekommt die Leserin (oder einer der wenigen Leser) das, was sie/er möchte, wenn sie/er zu einem Buch mit einem solchen Schmacht-Cover greift.