WOW. Was ein Buch. Ich habe lange kein so gutes Vampirbuch mehr gelesen. Ich habe es verschlungen. Seit sehr langer Zeit ist dies das erste Buch, welches mich bis tief in die Nacht gefesselt hat. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen.
Marie Erikson hat genau mein Geschmack getroffen. Viktorianisches London. Eine junge Frau, die Bücher liebt. Vampire. Überraschende Wendungen.
Die Charaktere sind gut durchdacht, toll ausformuliert und ich konnte schnell eine Beziehungen zu ihnen aufbauen. Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und man kann einfach darin versinken.
Die Handlung ist wirklich spannend. Es fängt leicht und ruhig an, doch steigt die Spannung mit jedem Kapitel. Erst wird Elisabeth und ihre Vorgeschichte vorgestellt. Man lernt ihren Vater, ihr ehemaliges Kindermädchen Annie und ihren besten Freund Ferenc kennen. Nach ein paar Seiten wird Elisabeth vor eine große Veränderung gestellt, die ihre Welt auf den Kopf stellt. Um in Ruhe über alles nachdenken zu können, geht sie zum Tierfriedhof an das Grab ihres verstorbenen Hundes. Dort lernt sie unter besonderen Umständen ihren zukünftigen Ehemann kennen. Mit ihrem Ehemann lernen wir auch dessen Dienstmädchen und Mutter kennen. Bei den Hochzeitsvorbereitungen lernen wir auch Ivo kennen. Es gibt noch weitere nennenswerte Charaktere, wie Martha, Bernard und Spencer. Jeder Charakter wird bildlich präsentiert und hat eine mehr oder weniger wichtige Rolle, doch alle sind Teil der Geschichte.
Eigentlich wollte ich jetzt gerne etwas zum Inhalt schreiben, aber ganz ehrlich, lest es selbst. Aber eine Sache muss ich noch ansprechen.
SPOILERWARNUNG
Jack the Ripper. OMG. Was für eine Wendung. Was für eine Verschmelzung von Handlungssträngen und historischen Ereignissen und Fiktion. Einfach nur WOW. Ich liebe solche Verschmelzungen. In diesem Fall ist es Marie Erikson wirklich gut gelungen, den berüchtigten Serienmörder Jack the Ripper in die Geschichte einzubinden.
Mir gefällt das Zusammenspiel von Liebe, Freundschaft, Verlust, Furcht, Neugierde, Wissenschaft, Einsamkeit und der Jagd nach dem Mörder. Es ist wirklich überraschend gewesen. Während ich ein paar Sachen, wie wer ist in wen verliebt, vorhersehen konnte, so war dies eine große Überraschung. Aber es passte, es war nicht fehl am Platz oder gewollt und nicht gekonnt – es ergibt einen Sinn. Das einzige, was mich ein bisschen stört ist folgendes → das Ende. Es ging viel zu schnell und ich war noch nicht bereit Ferenc, Spencer, Bernard, Elisabeth und vor allem Ivo gehen zu lassen. Ich hätte gerne mehr über Ivo, Spencer, Ferenc und Bernard erfahren. Außerdem stelle ich mir die Frage, wie hat Elisabeth die ganze Situation am Ende ihrem Vater und Annie erklärt oder hat sie die beiden in Unwissen gelassen?
Ich bin sehr dankbar, dass ich diese Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe. Von mir bekommt das Buch ganz klar 5 von 5 Sternen !
»Wer ist das größere Monster: Der Vampir oder der Mensch?«