Cover des Buches Legend (ISBN: 9780399256752)
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Rezension zu Legend von Marie Lu

Rasante Dystopie, klasse Auftakt

von Niralina vor 10 Jahren

Rezension

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Niralinavor 10 Jahren
Ich habe es auf Englisch gelesen. Wieso? Weil die englischen Bücher einfach immer viel preiswerter sind als die Deutschen. Ob nun als Print-Ausgabe oder auf dem Kindle. In diesem Fall kam die Kindle-Edition knapp über 5€ und die Deutsche mehr als das Doppelte. Dafür kann der Loewe Verlag natürlich nichts - das ist bei uns nun mal so. Aber kommen wir nun wirklich zum Buch. Also zur Geschichte:

Von Legend habe ich tatsächlich das erste mal etwas gehört, als der zweite Band in Deutschland erschienen und auf LovelyBooks die große Leserunde startete. Alle waren in heller Aufregung - ausser ich. Ich war ahnungslos. Ein knappes halbes Jahr später habe ich es auch endlich mal geschafft, den ersten Teil zu lesen. Ja, was soll ich sagen.. es ist natürlich klasse. Die Story ist solide, das Los Angeles von 2130 dystopisch. Doch warum war ich nicht zufrieden?

Nun, zum einen habe ich gleich zu Beginn einen Fehler gemacht. Ich habe Legend direkt im Anschluss zu Shatter Megelesen. Und das war deswegen ein Fehler, da Shatter Me ziemlich genial ist und Legend im Vergleich eher weniger, was mich zum wichtigen Kritikpunkt bringt: die Charaktere. June und Day. Sie kommen aus zwei unterschiedlichen Welten (im übertragenen Sinne). Während Day in den Slums in Lake, einen Sektor in Los Angeles aufwuchs, genoss June das Leben der Elite in der Republic of America. Man sollte meinen, dass die zwei nicht unterschiedlicher hätten sein können, doch weit gefehlt. Es mangelt hier leider an Individualität. Selbst June meinte treffend:

[...] sometimes it feels like we're the same person born into two different worlds."

Ja, June, den Eindruck hatte ich beim Lesen auch. Leider.

Das ändert jedoch nichts daran, dass die Story an sich interessant und spannend ist. Mir gefällt an Dystopien immer die Art der Regierungen, welche natürlich immer irgendwie diktatorisch sind, aber dennoch so unterschiedlich sein können. Hier war es besonders interessant zu sehen, dass die USA geteilt sind - im Westen dieRepublik und im Osten die Kolonien. Die Republik als Utopie in der natürlich alle gleichberechtigt sind, es keine Armut gibt, Wolken aus Zuckerwatte und jedes Kind auf einem Einhorn zur Schule reitet (natürlich nicht - ihr versteht schon) und dann die Kolonien ... über die man nicht allzuviel erfährt, sich aber denken kann, dass die Menschen dort vermutlich umgänglicher, vertrauenswürdiger und weltoffener sind.

In diesem Buch ziehen wir mit Day und June nur durch Los Angeles. Und es macht Spaß! Naja, so viel Spaß wie es machen kann, über die Dächer durch Armutsvierteln zu schleichen. Ich konnte mich sehr gut in das Buch hineinlesen. Der Schreibstil der Autorin Marie Lu ist bildhaft und liest sich auch flott. Ich mag es auch, dass sie nicht davor zurückschreckt, die ein oder andere Bezugsperson der Protagonisten zu opfern, zum Wohle der dystopischen Dystopie. Ich bin gespannt, wie es in den nächsten Büchern weitergeht. Und natürlich auch gespannt auf die bildliche Umsetzung, denn eine Filmadaption ist bereits in Planung, yay! Die Rechte liegen bei CBS und die Macher sind die selben, welche auch für Twilight gesorgt haben. Ob das nun gut oder schlecht ist, darf jeder heimlich für sich selbst entscheiden.
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