Rezension zu "Zwischen Ewig und Jetzt" von Marie Lucas
Inhaltsangabe:
Seit knapp drei Wochen geht Julia in eine neue Schule, in der bisher alles genauso verläuft wie sie es sich vorgestellt hat. Die 16-jährige Schülerin ist nicht nur Mitglied einer beliebten Clique die kaum Fragen zu ihrer Person oder ihrer Vergangenheit stellt, sondern das Mädchen hat zudem auch noch einen neuen Freund. Felix, der gutaussehende und äußerst reiche Mitschüler kümmert sich fürsorglich um die Heranwachsende. Doch da ist noch jemand, der Julia's Herz nicht unberührt lässt: Niki.
Den Jungen in der Lederjacke, mit seinem Piercing an der Unterlippe und den schwarzen Locken die unter seiner Strickmütze wild hervorlugen, umgibt eine geheimnisvolle und mysteriöse Aura, die das Mädchen seit ihrem ersten Schultag nahezu anziehend findet. Doch der Grieche, dessen Vater ein Bestattungsunternehmen führt ist ein Außenseiter. Kein Mitschüler schenkt ihm Beachtung oder will mit ihm etwas zu tun haben. Niki Gruft, wie er nur von jedem abfällig genannt wird hat ein Geheimnis, welches zunächst vor Julia unter allen Umständen verheimlicht werden soll. Da die 16-jährige großen Wert darauf legt, dass man ihr möglichst wenig Fragen stellt, akzeptiert vorerst das seltsame Verhalten ihrer Freunde. Denn der Teenager hat sich selbst mit Schulbeginn ein Fundament aus Lügen aufgebaut, welches jeden Moment einzustürzen droht. Während Julia vorgibt im besten Viertel der Stadt zu leben und alles von ihren Eltern zu bekommen was sie sich nur wünscht, sieht die Realität völlig anders aus. Julia wohnt seit dem Umzug vor ein paar Wochen zusammen mit ihrer Mutter in einer kleinen Wohnung in der sie nur das nötigste Mobiliar und die wertvollsten Gegenstände mitnehmen durfte.
Nachdem ihr Lehrer im Englischunterricht festgestellt hat, dass die Sprachkenntnisse des Mädchens nicht dem aktuellen Leistungsniveau entsprechen, ordnet dieser eine Zusammenarbeit mit dem unbeliebten Niki an. Erneut spürt die Heranwachsende ein starkes Kribbeln im Bauch und sowohl sein Duft als auch Niki's unmenschliche blaue Augen wirken regelrecht hypnotisierend auf sie. Dieses Gefühl soll sich schon bald ändern.
Julia's Großvater der an Alzheimer leidet stirbt unerwartet im Pflegeheim. Obwohl der Teenager niemandem von diesem tragischen Vorfall erzählt, kommt Niki am darauffolgenden Tag auf sie zu und bekundet ihr sein Beileid. Doch nicht nur diese Geste überrascht sie, denn der Junge offenbart Julia zudem das Geheimnis, wovor sie alle versucht haben zu beschützen: Niki kann mit Toten sprechen und ihr Großvater hat einen wichtigen Auftrag für sie bevor er seine letzte Ruhe finden kann...
Eigene Meinung:
"Zwischen Ewig und Jetzt" ist mein erstes Buch von Marie Lucas. Gewonnen habe ich das Exemplar bei der lieben Tanja von dem Blog Der Duft von Bücher und Kaffee.
Nicht nur das wundervolle Cover hat meine Neugier geweckt, sondern auch der Inhalt des Klappentextes wirkte sehr ansprechend auf mich. Infolgedessen waren meine Erwartungen an die Lektüre sehr hoch. Da es sich bei diesem Jugendbuch um übersinnliche Phänomene handelt war ich gespannt, ob bei Marie Lucas der Fantasy-Anteil dominiert oder sie die Handlung -sofern das Thema dies zulässt- möglichst realitätsnah niederschreibt, sodass man sich als Leser mit den betroffenen Protagonisten identifizieren kann.
Zu den Hauptpersonen gehören zum einen die 16-jährige Julia, die vor kurzem einen Wohnungswechsel vorgenommen hat und zum anderen Felix, ihr gutaussehender und schwerreiche Freund. Aber auch Niki der Außenseiter der Schule mit seiner mysteriösen Aura spielt eine wesentliche Rolle in diesem Roman. Bereits nach wenigen Buchseiten merkt man sofort, dass die Handlung mehr bereithält als Geistergeschichten und paranormale Vorkommnisse.
Vielmehr steht die Dreiecksbeziehung im Kontrast zu dem Übersinnlichen- Felix und Niki, zwei Klassenkameraden und ehemalige Freunde die beide um die Gunst von Julia buhlen. Zunächst schien mir dieser Handlungsstrang sehr klischeehaft, allerdings konnte die Autorin dank ihres lockeren Schreibstils zumindest ein Stück weit das Rollenverhalten so konstruieren, dass daraus eine gut zu lesende Geschichte entstand in der trotz Gefühlschaos Zusammenhalt und Teamgeist gefragt sind.
Die Schreibweise von Marie Lucas empfand ich als sehr erfrischend, jugendhaft und flüssig, sodass mit den vielen Wendungen und Ereignissen das Buch stets spannend blieb. Leider endete der Roman meiner Meinung nach abrupt, sodass noch eine Fragen ungeklärt blieben zu denen ich mir eine Antwort gewünscht hätte.
Fazit: Ein angenehmer Jugendroman der einige spannende Handlungsstränge aufweist und so für gute Unterhaltung für zwischendurch sorgt.
Meine Bewertung: 3,5 von 5 Sternen