Cover des Buches The Winner's Kiss (ISBN: 9781408858752)
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Rezension zu The Winner's Kiss von Marie Rutkoski

Rezension zu "The Winner's Kiss" von Marie Rutkoski

von Cari_f vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein guter Abschluss, der die Charaktere noch einmal die Gelenheit zum Glänzen gibt, aber dessen Handlung arg konstruiert wirkt.

Rezension

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Cari_fvor 7 Jahren
Das Ende des zweiten Bands der The Winner's Trilogie versprach eine weitere interessante Wendung der Handlung um Kestrel und Arin. Und tatsächlich finden sich die beiden Protagonisten in Situationen wieder, die zu Beginn des ersten Bands undenkbar gewesen waren.
Während ich die Ereignisse in The Winner's Curse, dem zweiten Band, noch sehr unterhaltend fand und mich Arin und Kestrels Beziehung gefesselt hat, holte mich bei The Winner's Kiss die Ernüchterung ein.

Der Grund, wieso ich das Buch überhaupt zu Ende gelesen habe, war hautsächlich Marie Rutkoskis Schreibstil. Ihre Sprache ist pure Unterhaltung. Aber inzwischen habe ich auch da das Gefühl, dass ihre Formulierungen viel zu sehr wie aus einem Lehrbuch des Kreativen Schreibens wirken - glattpoliert und stets voller Bedeutung.

Gleich zu Beginn habe ich mich an Throne of Glass von Sarah J. Maas erinnert gefühlt. Die Parallelen sind nicht zu übersehen und haben mich etwas gestört. Unbewusst begann ich, Kestrel und Celaena miteinander zu vergleichen - letztere kommt dabei eindeutig besser weg.
Kestrel hat sich in ihre Situation selbst hineinverfrachtet - durch einige unkluge Entscheidungen und Handlungen, die für ein strategisches Genie wie sie durchaus vermeidbar gewesen waren. Im zweiten Band ist mir das gar nicht so sehr aufgefallen, aber jetzt denke ich zurück und muss mir an den Kopf fassen, wieso mir das entgangen ist.
[Außerdem: Kann mir bitte jemand erklären, welche Drogen Kestrel verabreicht wurden? Für eine Welt, die der römischen Antike so sehr nachempfunden ist, hört sich die Wirkung zu stark nach denen einer Designerdroge an.]

Arin und Kestrel machen es einem nicht leicht. Als Leser will man die beiden zusammen sehen - aber immer wieder gibt es einen Grund, der die beiden davon abhält, ihren Gefühlen nachzugeben. Alles hängt konstant in der Schwebe. Im zweiten Band fand ich das durchaus noch interessant und nachvollziehbar, aber nach der ersten Hälfte von The Winner's Kiss wollte ich einfach nur noch, dass die beiden endlich zusammenkommen. Ja, in diesem Buch gibt es einige schöne Momente zwischen den beiden, die das Leserherz höher schlagen lassen - mich konnten sie aber nicht mehr so sehr berühren, wie in The Winner's Curse.

Roshar hingegen war ein Lichtblick. Seine Kommentare und sarkastischen Unterhaltungen mit Arin haben mich regemäßig zum Schmunzeln gebracht. Sein Charakter ist so viel interessanter, als er auf mich im zweiten Band gewirkt hat.
Sehr sympathisch war mir Arins Cousine Sarsine. Ihr Charakter hat in meinen Augen eine Veränderung zum Positiven durchlebt. Sie wird zu der ruhigen, aber auch schonungslos ehrlichen ehrlichen Konstante, die Kestrel und Arin so dringend brauchen.

Militärstrategie gewinnt in der Handlung immer mehr an Bedeutung. Normalerweise bin ich für Strategie jeder Art zu haben, aber in The Winner's Kiss konnte ich mich wider Erwarten nicht dafür begeistern. Die Begegnungen mit den gegnerischen Kräften wirken konstruiert, ebenso wie Kestrels Fähigkeit, alle feindlichen Bewegungen vorauszusehen. Außerdem hatte ich ständig das nagende Gefühl, irgendwann schon einmal etwas Ähnliches gelesen zu haben.

Eine weitere Sache, die mich genervt hat, waren Arins Unterhaltungen mit seinem Gott, die sich schon im zweiten Band ankündigten und in The Winner's Kiss noch mehr an Bedeutung gewinnen. Ich habe Gefühl, dass das überhaupt nicht relevant für die Handlung ist und letztendlich auch nur dazu dient, ein paar unglaubwürdige Handlungen von Arin zu rechtfertigen. Vielleicht habe ich da den höheren Sinn verpasst - vielleicht eröffnet der sich mir nur, wenn ich das Buch noch einmal lese - aber das war dann doch ein bisschen zu viel des Guten.

Das Ende hat mich mit dem Rest des Buches ein wenig versöhnt - es war anders als ich erwartet hatte und gibt dem Leser die Chance, sich gebürig von den Charakteren und Rutkoskis interessanter Welt zu verabschieden.

Alles in allem ein gutes Buch, das die Trilogie abschließt und den Hauptcharakteren noch einmal die Gelegenheit zu glänzen gibt, aber an dessen Umsetzung mir einige Punkte negativ aufgefallen sind.

Diese Rezension und mehr findet ihr auch auf meinem Blog.
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