Marie Sophie Hingst

 3,5 Sterne bei 20 Bewertungen

Lebenslauf

Marie Sophie Hingst (Hg.) studierte Geschichte und Ostasienwissenschaften in Berlin, Lyon und Los Angeles und wurde am Trinity College Dublin promoviert. Am 18. Juli 2018 rief Hingst den Hashtag #KunstGeschichteAlsBrotbelag ins Leben, der innerhalb weniger Tage auf Platz 1 der deutschen Twitter-Trends landete.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Marie Sophie Hingst

Cover des Buches Kunstgeschichte als Brotbelag (ISBN: 9783832199630)

Kunstgeschichte als Brotbelag

 (19)
Erschienen am 14.06.2024

Neue Rezensionen zu Marie Sophie Hingst

Cover des Buches Kunstgeschichte als Brotbelag (ISBN: 9783832199630)
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Rezension zu "Kunstgeschichte als Brotbelag" von Marie Sophie Hingst

Unser täglich Kunstbrot
frannyvor 5 Jahren

Im Postkarten-Format kommt dieses Buch daher, das den Leser*innen mehr Appetit auf Kunst machen will. Vorab soll erwähnt werden, dass Recherchen zur Herausgeberin Marie Sophie Hingst zu regen Debatten über ihren Blog und persönlichen Hintergründen führten. Die Rezension beschränkt sich jedoch allein auf das Buch.


Das Buch findet seinen Ansatz in der langjährigen Beziehung zwischen Menschen und Brot, die man fast schon als Kultur bezeichnen kann, weil bereits seit Jahrtausenden das Brot einen festen Platz im Alltag der Menschen einnimmt. Obwohl im Vorwort im Besonderen auf die Beziehung zwischen Deutschen und Brot eingegangen wird, sind die abgebildeten Werke und deren (mehr oder weniger) essbare Doppelgänger von internationaler Herkunft.
Im Vorwort lässt die Herausgeberin die Geschichte zwischen dem Menschen und seinem täglich Brot im Rahmen der Kunst anhand markanter Beispiele Revue passieren. Sie weist darauf hin, dass Kunst auch immer das zeigt, „was besonders fehlt.“ So wie es zu Zeiten größten Hungers im 17. Jahrhundert vor allem Stillleben mit üppigen Darstellungen von Brot und gedeckten Tafeln gab. Überleitend wird die Redewendung „brotlose Kunst“ erläutert, die auf die bis heute existierenden prekären Bedingungen für viele Künstler verweist, die im krassen Gegensatz zu Rekordsummen bei Kunstauktionen stehen. 
 Doch vor allem soll mit dem kleinen Büchlein darauf aufmerksam gemacht werden, dass im Zeitalter digitaler Medien der „Rückgang kulturellen Wissens“ befördert werde. Weil jedoch keine konkreten Antworten gegeben werden, wie man dem entgegenwirken kann, versuchte Hingst mit ihrer spontanen Aktion #KunstGeschichteAlsBrotbelag wieder mehr Raum für Kreativität zu schaffen, anstatt mediale Inhalte nur noch zu konsumieren. Dass sich die Aktion wie ein Lauffeuer verbreitete, beweist, dass ein breites Kunstbewusstsein durchaus vorhanden ist.

Im Buch entdeckt man eine recht kleine Bild-Auswahl der kreativen Interpretationen, die von weniger bekannt bis bekannt alles abdeckt: von Dürers ‚Betende Hände‘ bis Malewitschs ‚Das schwarze Quadrat‘ kann man sich Appetit machen lassen – oder eben auch nicht, da einige der Beispiele wirklich unappetitlich geraten sind. Auf Doppelseiten findet man links jeweils das Original und rechts die Brot-Interpretation mit Angaben über Zutaten. Die häufig verwendete und unverzichtbare Lebensmittelfarbe verhilft dem Frischkäse dazu, selbst das komplexeste Werk noch nachzustellen, wenn andere Mittel nicht vorhanden sind. Süßes wird mit Salzigem vermischt etc. Kinder würden sicher staunen, wenn sich auf ihrem Frühstücksteller plötzlich eine kleine weiße Katze räkelt. 

Hier kommt einem manchmal plötzlich der Gedanke, dass man mit Essen bekanntlich nicht spielt. Nun ja, solange es den Teilnehmer*innen Spaß bereitet und sie ihre Kreativität unter Beweis stellen können, sei das dahingestellt. Aber einen wirklichen Mehrwert hat man durch dieses Buch dennoch nicht und ehrlich gesagt hätte ich von selbst im Buchladen wohl nicht danach gegriffen. Wahrscheinlich muss man das Buch als genau das annehmen, was es verspricht: Kunstgeschichte als Brotbelag – nicht mehr und nicht weniger.

Cover des Buches Kunstgeschichte als Brotbelag (ISBN: 9783832199630)
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Rezension zu "Kunstgeschichte als Brotbelag" von Marie Sophie Hingst

Witzige Idee
Streiflichtvor 5 Jahren

Dieses Buch ist einfach witzig. Wer mag schon langweilige, staubige Kunstgeschichte... Gähn. Vermutlich fast niemand. Hier aber ist ein lustiger Bogen zu Brotbelag geschlagen, der mich wirklich begeistert hat. Alleine, auf so eine Idee zu kommen, finde ich einfach herrlich. Und die Fotos gefallen mir sehr. Das zeigt, wie viel man mit ein bisschen Fantasie machen kann. Da ich selbst male, habe ich  vermutlich einen anderen Blick auf Kunst. Ich überlege mir immer, wie das gemacht ist, ob es gut ist, ob es mir gefällt, ob ich das auch könnte und wollte usw. Was ich aber auf jeden Fall kann und mag und mit Begeisterung für die nächste Feier umsetzen werde, ist eines dieser Brotbelagkunstwerke. Denn ich koch und backe auch sehr gerne. Dieses Buch macht gute Laune, schmeckt und unterhält und sorgt für witzig-leckere Gesprächsthemen!

Cover des Buches Kunstgeschichte als Brotbelag (ISBN: 9783832199630)
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Rezension zu "Kunstgeschichte als Brotbelag" von Marie Sophie Hingst

Vom Hashtag zum Buch
MissStrawberryvor 5 Jahren

Dieses Büchlein lässt mich zwiegespalten zurück. Das hat weniger mit der tragischen Geschichte der Herausgeberin zu tun, als mit dem Werk selbst. Die Idee ist nicht schlechter, als die inzwischen täglich neu aus dem Boden sprießenden Challenges. Aber so manches Ergebnis treibt doch seltsame Blüten.

Finde ich es witzig, oder finde ich es schlimm, dass mit Lebensmitteln „gespielt“ wird? Ehrlich gesagt, kann ich mich noch nicht mal hier entscheiden. Manche der Brote sind sehr schön gelungen und man möchte hineinbeißen. Andere sind tatsächlich in mehrerlei Hinsicht ungenießbar. Denke ich an die wunderbaren Obst- und Gemüseschnitzereien auf so manchem Buffet, dann sage ich mir, auch „Bilder“ kann man essen und sind keine „Sünde“. Insofern wäre ich vielleicht positiver gestimmt, wenn alle Brote wirklich essbar wären. So im Stile der wunderbaren Schnittchen, die manche Frauen und Männer für die Kids oder auch für Partys zaubern können. Nur eben noch eine Stufe kunstvoller.

Die Ideen hinter den Bildern finde ich allerdings wirklich gut. Da haben sich (die meisten) Leute echt Gedanken gemacht. Aber eine Scheibe Brot mit Nägeln darin finde ich dann doch komplett und im wahrsten Sinne des Wortes geschmacklos.

Mich stört auch, dass die „Künstler“ der Brote erst im Anhang aufgelistet werden. Besser hätte ich gefunden, das stünde gleich neben dem Bild. Vielleicht sogar mit ein wenig mehr Info.

Was nun also? Nett war das Büchlein, das einen Querschnitt aus den Bildern besteht, die durch die Instagram-Idee entstanden sind. Aber ob ich es mir noch mal ansehen werde? Vermutlich eher nicht. Deshalb gebe ich drei Sterne.

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