Rezension zu "Amtmanns Älteste" von Marie von Felseneck
Liddy verbringt ihre Sommerferien bei ihren Verwandten auf dem Lande. Das an die Großstadt Berlin gewöhnte Mädchen tobt sich in den Wälder und Wiesen aus. Zusammen mit dem Nachbarjungen Steffen gerät sie in manche Schwierigkeiten, bei denen sie in Steffen keine Hilfe findet. Nora ihre ältere Cousine dagegen ist ein Muster an Benehmen und Fleiß. Sie leistet ihrem Bruder Konrad Gesellschaft, der nach einer Heldentat an den Rollstuhl gefesselt ist. Liddy erlebt große und kleine Abenteuer, lernt von Nora und streift mit Steffen durch die Gegend. Ihr letztes Abenteuer mit Steffen wird ihr allerdings fast zum Verhängnis.
Ein schönes Mädchenbuch aus dem 19. Jahrhundert mit drei Farbtafeln. Der Titel verspricht allerdings etwas anderes als drin ist. „Amtmanns Älteste“ ist Nora, die nur sporadisch auftritt und in ihrer Perfektion ein ziemlich blasser Charakter bleibt. Das weibliche Musterbild, dem Liddy nacheifern sollte. Das Berliner Mädchen ist die eigentliche Hauptfigur, aber auch Konrad, Fritz und Röschen, die anderen Kinder des Amtmanns, spielen eine große Rolle. Eine eigentliche Haupthandlung gibt es nicht. Es ist einfach eine schöne Sommergeschichte.