Rezension
LisaSonnenscheinvor 7 Jahren
Das Leben an der Opportunity Highschool ist ein idyllisches. Jeder kennt jeden und Autumns Jahrgang steht kurz vor dem Abschluss - endlich College! Aber dann kommt alles anders und die Rede der Rektorin zum Semesterbeginn in der Aula endet tödlich, alle Ausgänge sind verschlossen. Und die Schüler sehen sich mit dem Jungen mit der Waffe konfrontiert...
Die Thematik "Amoklauf" ist mir in literarischer Verarbeitung noch nicht begegnet. Ich wusste daher auch nicht so richtig, wie sehr es mich endeffektlich mitnehmen würde. Der Leser begegnet verschiedenen Schülercharakteren - da ist Autumn, für die Tanzen im Leben einfach alles ist - oder Tyler, der sich von seiner Schwester verlassen fühlt. Von jedem einzelnen lernt man die Beweggründe und Hintergrundinfos Stück für Stück kennen. Immer wenn man meint, die Person, die grade erzählt, gut zu kennen, erfährt man etwas Neues. Das wirkt auch nicht künstlich, sondern hält die Geschichte am Leben und bildet ein bisschen den Roten Faden. Perspektiven werden durchgewechselt, mal erlebt man die Situation in der Aula, mal die von außerhalb.
Das Buch ist sprachlich unheimlich gelungen! Die Atmosphäre kommt sehr gut rüber - es wird aber auch bewusst mit Emotionalität und Drama gespielt (zum Beispiel durch Geschwisterkonstellationen). Das schlägt sich besonders im großen Finale nieder. Da kam mir die Handlung tatsächlich ein paar mal "konstruiert" vor - es stehen verschiedene Schüler aus unterschiedlichen Gründen auf einmal auf, um dem Angreifer die Stirn zu bieten und finden in einer unfassbar stressbelasteten Situation auch direkt die richtigen Worte und ihre Beherrschung. Besonders weil es wiederholt geschieht, erschien mir das nicht besonders glaubwürdig.
Dem emotionalen Ablauf hat das aber keinen Abbruch getan. Ich habe an der ein oder anderen Stelle auch wirklich ein Tränchen vergießen müssen...
Insgesamt ist "54 Minuten" ein unheimlich beeindruckender Roman, der besonders ein jüngeres Publikum ansprechen dürfte (ich kann es mir zum Beispiel auch gut als Schullektüre vorstellen). Ich hatte jedenfalls noch einige Tage daran zu knabbern und war froh, dass mein Freund ein dankbarer Diskussionspartner war ;). Eine Empfehlung für alle, die sich in eine so schwere Situation hineinversetzen wollen!
Die Thematik "Amoklauf" ist mir in literarischer Verarbeitung noch nicht begegnet. Ich wusste daher auch nicht so richtig, wie sehr es mich endeffektlich mitnehmen würde. Der Leser begegnet verschiedenen Schülercharakteren - da ist Autumn, für die Tanzen im Leben einfach alles ist - oder Tyler, der sich von seiner Schwester verlassen fühlt. Von jedem einzelnen lernt man die Beweggründe und Hintergrundinfos Stück für Stück kennen. Immer wenn man meint, die Person, die grade erzählt, gut zu kennen, erfährt man etwas Neues. Das wirkt auch nicht künstlich, sondern hält die Geschichte am Leben und bildet ein bisschen den Roten Faden. Perspektiven werden durchgewechselt, mal erlebt man die Situation in der Aula, mal die von außerhalb.
Das Buch ist sprachlich unheimlich gelungen! Die Atmosphäre kommt sehr gut rüber - es wird aber auch bewusst mit Emotionalität und Drama gespielt (zum Beispiel durch Geschwisterkonstellationen). Das schlägt sich besonders im großen Finale nieder. Da kam mir die Handlung tatsächlich ein paar mal "konstruiert" vor - es stehen verschiedene Schüler aus unterschiedlichen Gründen auf einmal auf, um dem Angreifer die Stirn zu bieten und finden in einer unfassbar stressbelasteten Situation auch direkt die richtigen Worte und ihre Beherrschung. Besonders weil es wiederholt geschieht, erschien mir das nicht besonders glaubwürdig.
Dem emotionalen Ablauf hat das aber keinen Abbruch getan. Ich habe an der ein oder anderen Stelle auch wirklich ein Tränchen vergießen müssen...
Insgesamt ist "54 Minuten" ein unheimlich beeindruckender Roman, der besonders ein jüngeres Publikum ansprechen dürfte (ich kann es mir zum Beispiel auch gut als Schullektüre vorstellen). Ich hatte jedenfalls noch einige Tage daran zu knabbern und war froh, dass mein Freund ein dankbarer Diskussionspartner war ;). Eine Empfehlung für alle, die sich in eine so schwere Situation hineinversetzen wollen!