Cover des Buches 54 Minuten (ISBN: 9783841440167)
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Rezension zu 54 Minuten von Marieke Nijkamp

Es hat mich nicht mehr losgelassen.

von AhernRowlingAusten vor 7 Jahren

Rezension

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AhernRowlingAustenvor 7 Jahren

Seit ich das erste Mal von diesem Buch gehört habe, stand es auf meiner Wunschliste. Nun ist es seit ca. 20 Stunden in meinem Besitz und ich habe es heute Morgen ausgelesen. Das sollte doch ziemlich für sich sprechen, oder?

Das Thema Amoklauf an Schulen wird wohl leider immer aktuell bleiben. Vor allem aus den USA, wo jeder Bürger eine Waffe besitzen darf, Kinder schon mit zum Schießstand genommen werden und der Umgang mit einer Waffe für viele zum Alltag gehört, kommen immer wieder schreckliche Nachrichten über Amokläufe an Schulen oder Universitäten. Auch in Deutschland gab es schon mehrere junge Menschen, die ihre Schule mit einer Waffe gestürmt und dabei Mitschülern oder Lehrern das Leben genommen haben. Warum tut jemand so etwas Schreckliches? Genau diese Frage hat mich dazu bewegt, mir dieses Buch zu kaufen.

Die Geschichte, die nur ca. 54 Minuten im Leben der Protagonisten ausmacht, wird aus vier verschiedenen Perspektiven erzählt: Claire, Tomás, Sylv und Autumn. Zwei von ihnen sind mit dem Tyler, dem Schützen, in der Aula eingesperrt und die beiden anderen erleben das Geschehen von aussen mit. In diesen 54 Minuten verändert sich alles für die vier und ich habe mit jedem von ihnen mitgefiebert, geweint und den Atem angehalten. Auch über Tyler erfährt man sehr viel und die Darstellung seines Charakters hat mir wirklich gut gefallen.

Dass einen eine Geschichte über einen Amoklauf, der eindeutig Tote fordert, nicht kalt lässt, war mir von Anfang an klar. Aber ich hätte nicht gedacht, dass mich dieses Buch so einnehmen wird. Ich konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Die Ereignisse überschlagen sich, erdrücken einen, man erfährt etwas über die Vergangenheit der Charaktere, auch über die anderen Personen, die Tyler gezielt erschießt - man wird von der Autorin komplett abgeholt, mit einem Charakter vertraut gemacht und dann dazu gezwungen mitanzusehen wie er stirbt. Es war, als würde man selbst in dieser verschlossenen Aula sitzen.

Ich war während des Lesens sehr angspannt und froh über die Perspektivwechsel zu den Kids, die nicht in der Aula sind. Das ließ mir Zeit zum Durchatmen. Hörten die jedoch wieder Schüsse, hatte ich sofort Angst, wieder die Perspektive zu wechseln. Was war nun passiert? Wer musste eben sein Leben lassen? Ich war wirklich froh, als das Buch vorbei war und dennoch möchte ich so viel mehr wissen: Wie gehen die Überlebenden mit dieser Sache um? Was passiert mit den Menschen, die Tyler nahestanden? Es bleibt so viel offen, aber es passt zu der Geschichte, der wir eben nur 54 Minunten beiwohnen durften.

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