Mariette Lindstein

Inhalt.

Frank Oswald, der ehemalige Sektenführer von "ViaTerra" hat durch seinen Schlaganfall eine Persönlichkeitsveränderung erfahren, mit der er sich noch nicht ganz anfreunden kann: er entwickelt Gefühle und Empathie.

Zu seinem Erstaunen zieht er mit seinen neuen Eigenschaften Menschen auf seine Seite, die ihm vorher zutiefst misstrauten und sogar sein Sohn beginnt die Nähe zu ihm zu suchen.

Wäre da nur nicht die fatale Beziehung seines Sohnes zu Julia. Julia ist die Tochter eines seiner Vergewaltigungsopfer und dies treibt einen Keil zwischen ihn und seinen Sohn.

Obwohl Oswald von den Vorwürfen offiziell freigesprochen wurde, schafft er es nicht auch Julia auf seine Seite zu ziehen.

Inzwischen formiert sich aber schon eine neue Sekte und Julia möchte diese Sekte vernichten, bevor sie so stark wird wie "ViaTerra" es einst war.

Dazu braucht sie aber Hilfe, eine Hilfe die ihr nur Frank Oswald geben kann ....

Fazit:

Ich habe diese Reihe bisher eher unregelmäßig gelesen, aber das ist überhaupt kein Problem.

Mariette Lindstein führt den Leser so geschickt in die Geschichte ein, man versteht von Anfang an worum es geht und alle relevanten Informationen werden rechtzeitig eingeflochten.

Die Persönlichkeiten entwickeln sich zwar von Band zu Band und und auch die Geschichte schreitet fort, trotzdem kann man jedes Buch isoliert und als Einzelgänger lesen .... wenn man das denn will.

Die Story fesselt derart, das es wahrscheinlich nicht bei einem Buch bleiben wird. ;)

Mich hat in diesem Buch ganz besonders die Persönlichkeitsveränderungen durch Oswalds Schlaganfall fasziniert.

Nie im Leben hätte ich nach den ersten Büchern geglaubt, dass Oswald in Tränen ausbricht, wenn er mit seinen Taten konfrontiert wird.

Charismatisch ist er nach wie vor, doch nun kommen zur intriganten und berechnenden Persönlichkeit auch noch echte Gefühle hinzu und teilweise macht ihn das sogar noch gefährlicher.

Aber auch die Frauen Julia, Silla und Sophia haben mich sehr gefesselt.

Wie sehr der Kontakt zu einer Sekte doch das Leben für immer verändern und in neue Bahnen bringen kann ist erschreckend realistisch beschrieben.

Zum Teil ein Leid, dass niemals endet.

Während der Leser zu Beginn der Reihe eine bestehende Sekte quasi von außen beobachten konnte, werden hier die Strukturen und Ziele viel analytischer betrachtet.

Dazu trägt Oswald in erheblichen Maße bei, denn er hilft Julia diese Sekte zu stoppen.

Nach ihrer Flucht aus der Sekte «ViaTerra» versucht Sofia Bauman zurück in ein alltägliches Leben zu finden. Doch der Sektenführer Franz Oswald, der nun hinter Gittern sitzt, lässt ihr keine Ruhe. Sie beschliesst nicht zu schweigen und gerät immer mehr in den Fokus der Sekte. Denn eins lässt Oswald Sofia wissen: Sie gehört ihm.

Dieses Buch ist der zweite Band der «Die Sekte»-Reihe. Leider konnte er mir im Endeffekt nicht mehr überzeugen, als das vorgängige Buch. Manchmal habe ich mich gefragt, welcher Charakter mehr einen Flick weg hat. Sie handeln ab und ab übermässig naiv, psychopathisch oder einfach nur dumm. Dazu zieht sich die Geschichte in die Länge und bietet kaum Neues. Ich habe mir mehr Sektendynamik gewünscht oder überraschende Wendungen. Da die Erzählung für mich auch auserzählt erscheint, werde ich die weiteren Bände nicht lesen.

Mein Fazit: Das Buch ist in einem guten Schreibstil geschrieben, aber ich habe mir grundsätzlich mehr von der Handlung versprochen. Es ist definitiv nicht meine Reihe. 3 Sterne.

Nicht zu vergleichen mit den ersten Büchern der Reihe. Band 4 und Band 5 sind etwas langwierig und langweilig. Schade.