Mariken Jongman

 4,2 Sterne bei 10 Bewertungen

Lebenslauf

Mariken Jongman ist Kinder- und Jugendbuchautorin. Darüber hinaus schreibt sie Theaterstücke und Lieder. 2005 erschien ihr erstes Jugendbuch, dem viele Bücher für die unterschiedlichsten Altersgruppen folgten.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mariken Jongman

Cover des Buches 5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß (ISBN: 9783551313898)

5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß

 (7)
Erschienen am 19.12.2014
Cover des Buches Eins, zwei, drei - alle Tiere frei (ISBN: 9783825151263)

Eins, zwei, drei - alle Tiere frei

 (2)
Erschienen am 12.03.2018
Cover des Buches Großer kleiner Pottwal (ISBN: 9783864292774)

Großer kleiner Pottwal

 (1)
Erschienen am 27.01.2017

Neue Rezensionen zu Mariken Jongman

Cover des Buches Eins, zwei, drei - alle Tiere frei (ISBN: 9783825151263)
Jofees avatar

Rezension zu "Eins, zwei, drei - alle Tiere frei" von Mariken Jongman

Sollte Pflicht(schul)lektüre werden!
Jofeevor 4 Jahren


Der bis zu dem Zeitpunkt eher durchschnittliche Linus kann es kaum fasen, als Mila ihn in ihren Tierbefreiungsclub aufnehmen möchte. Ausgerechnet Mila, das so ziemlich spannendste Mädchen der Klasse! Die Gruppe, kurz ATF (Alle Tiere frei), setzt sich für die Rechte der Tiere ein und ist vollkommen geheim. So darf Linus niemandem davon erzählen. Um beitreten zu dürfen, muss er eine Reihe Prüfungen bestehen. Fleisch essen zum Beispiel ist ab jetzt strengstens verboten. Nach einer Weile beginnt er sich jedoch zu fragen, ob es außer ihm und Mila überhaupt noch weitere Mitglieder gibt und ob Milas Aktionen nicht etwas übers Ziel hinaus schießen... Und warum hat sie ihn überhaupt ausgewählt?


Mariken Jongman ist es in ihrem Buch gelungen, Tierschutz und Witz zu vereinen. Immer wieder musste ich lachen, was mal mit der Handlung, mal mit den humorvoll geschilderten Dialogen und Auseinandersetzungen und mal mit ihrer Wortwahl zu tun hatte. Die ist nämlich alles andere als langweilig! Ein Beispiel ist "ein Gesicht wie ein ausgedrückter Putzlappen" (S. 226). Das macht das Lesen spannend und unterhaltsam.

Die Charaktere sind allesamt einzigartig mit ihren Macken, Gedanken und starken Entwicklungen. Klischees werden kritisch hinterfragt, allen voran Mila in ihrer Rolle als unglaublich starkes, selbstbewusstes Mädchen. Dazu ein beeindruckendes Zitat:

 

"Weiß deine Mutter, dass ich bei euch esse?" fragte Linus.

"Mein Vater weiß es." (Mila)

"Gut, aber deiner Mutter hättest du es auch sagen müssen."

"Warum?"

"Damit sie genug kocht."

"Tsss. Bei dir zu Hause geht's wohl noch ziemlich mittelalterlich zu, was? Mein Vater kocht, ist doch klar!"

 

 Dass Linus so denkt, wundert mich aber ehrlich gesagt nicht. Denn sein Vater ist strikt gegen Umweltschutz und Feminismus und damit der einzige, der im Buch die Klischee-Rolle einnimmt (und mich extrem aufregt... ;-) ). Das ist aber natürlich Absicht und auch gut, denn so hat die Autorin eine Grundlage, auf der sie Linus umdenken lassen kann. Und das tut er, in vielen Bereichen, was die Lesenden inspirieren wird. Auf Fleisch zu verzichten, fällt ihnen sicher leichter, wenn Linus zur gleichen Zeit das gleiche durchmacht.

Nicht zuletzt ist die Handlung wirklich fesselnd und unterhaltsam, ich konnte das Buch nicht mehr weglegen und wollte immer noch eeeeeeeiiiiiiin Kapitel mehr lesen... Als Schullektüre für 4./5./6. Klasse eignet sich das Buch perfekt! Nicht zu dick, lustig, spannend, wichtiges Thema.... ;-) Wer weiß, vielleicht kann ich ja irgendwie dafür sorgen, dass es gelesen wird. Denn das solltet ihr wirklich! 

Cover des Buches Eins, zwei, drei - alle Tiere frei (ISBN: 9783825151263)

Rezension zu "Eins, zwei, drei - alle Tiere frei" von Mariken Jongman

Ein fabelhaftes Buch
Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren

Aufmachung des Buches

Das Kinderbuch ist im Hardcover gebunden. Illustrationen gibt es keine. Dennoch sind verschiedene Einschübe als „Handschrift“ in grün abgedruckt, was den Text auflockert und etwas „fürs Auge“ bietet.

Inhalt

Linus ist ein ganz normaler Junge mit einem ganz normalen, also ganz unaufgeregtem, Leben. Doch an einem Schultag soll sich alles ändern. Er erhält von Mila, die ihn bisher ignoriert hat, einen Fragebogen. Ohne zu wissen wofür, füllt er diesen aus. Es folgen ein paar Prüfungen und schon wird er Mitglied in einer geheimen Gruppe, die eingesperrte Tiere befreit. Von nun an schleicht er nachts aus dem Haus, immer der Gefahr ausgesetzt, entdeckt zu werden.

Umsetzung

Der Schreibstil der Autorin ist spannend und fesselt den Leser von Anfang an. „Linus bemühte sich, den Blick nicht von der Tafel zu wenden, obwohl vor seiner Nase etwas unendlich viel Interessanteres lag. Fragen. Von Mila Romein. Gleich würde er wissen, was sie von ihm wollte. Gleich, sobald Herr Allard woandershin schaute. (S.5 Z.17ff)

Ihre Vergleiche sind erfrischend originell. Der Freitag zieht sich nicht wie Kaugummi, sondern „[d]er Freitag kroch dahin wie eine deprimierte Schnecke.“ (S. 55 Z. 23f.) Zu oft habe ich schon gelesen, wie Gedanken kreisen. Aber hier nicht: „[d]iese Fragen spukten wie Bettlakengespenster durch seine Gehirnwindungen“ (S. 9 Z.2f.) Die Autorin spielt gekonnt mit der Sprache und es macht einfach Spaß zu lesen, wie sie dieses oder jenes beschreibt.

Der Humor kommt in diesem Buch mit Sicherheit nicht zu kurz. Ich musste immer wieder lachen und das an etlichen Stellen. Hier zwei Beispiele:

Linus ist zurückhaltend, hat aber gerade in Erdkunde ungewollt gestört. Schon will der Lehrer wissen, ob er aufgepasst hat:
„‘Wie kommt es, dass der Boden hier einen so hohen Salzgehalt hat?‘[Fragt Herr Allert]
‚Das kommt, weil letzten Winter ziemlich viel gestreut wurde worden ist.‘ [Antwortet Linus]
Wieherndes Gelächter. War wohl die falsche Antwort. Egal, grinsen und sich nichts anmerken lassen, dann glaubten die anderen, er hätte das mit Absicht gesagt. Bad Boy, der er war!“ (S.39 Z. 19ff.)

Mila hingegen ist eine Draufgängerin, die sich auch schon mal Omas Roller ausleiht:
„Wie bist du denn an [den Roller] gekommen?“ [Fragt Linus]
„Gehört meiner Oma.“
„Und die lässt dich damit fahren?“
„Bestimmt, wenn ich sie frage.“ (S.68 Z.15ff.)

Das Buch thematisiert die schwierige Freundschaft zwischen zwei Kindern, die so ganz unterschiedlich sind. Es deckt auf, wie bereichernd so eine Freundschaft sein kann und das Menschen oft anders sind, als der äußere Schein vermuten lässt. Der Leser betrachtet Mila nur aus Linus‘ Perspektive. Und tatsächlich wirkt sie unnahbar, taff und abgeklärt. Doch mit der Zeit lernt man auch ihre verletzliche Seite kennen. Linus hingegen entwickelt sich durch seine Freundschaft zu Mila weiter. Sie schubst ihn quasi aus seiner Wohlfühlzone und er lernt ganz neue Seiten an sich kennen, für die er dankbar ist. Die Entwicklung beider Figuren wird behutsam vorangetrieben und wirkt authentisch. Generell wirken alle Figuren lebendig. Es fällt leicht sich in die Personen und ihr Umfeld einzufinden. Von der ersten Seite an fühlte ich mich in die Geschichte hineingezogen.

Das Buch beschönigt nicht, entwickelt aber auch keine Horrorszenarien. Mila liebt Schweine, doch durch eine Dokumentation hat sie erfahren, wie Schweine in der Massentierhaltung leiden müssen. Sie ist wild entschlossen alle Tiere vor Quälereien zu retten. Wenn Kinder noch glauben, dass alle Schweine glücklich auf des Bauern Wiese leben, werden sie hier die realen Folgen unserer Konsumgesellschaft kennenlernen. Doch durch die Figuren Mila und Linus werden auch verschiedene Ansichten mitgeteilt. Mila zum Beispiel ist sehr radikal. Sie hat sich entschieden Vegetarierin zu sein und verurteilt Fleischesser. Ihre Haltung zu Fleisch ist klar: „Ich stopfe doch keine Leichenteile in mich rein!“ (S.90 Z.3f.) Linus hingegen fragt sich, ob man Fleisch essen und trotzdem Tiere gern haben kann. Das Buch gibt keine klare Tendenz vor oder will die LeserInnen in eine bestimmte Richtung drängen. Ganz im Gegenteil: es traut Kindern zu selbst nachzudenken und sich eine Meinung zu bilden. Klar wird jedoch: auch Tiere sind Lebewesen mit Bedürfnissen und Gefühlen wie wir sie haben.

Immer wieder fallen die kuriosen Neologismen auf, die den Text bereichern. So wird das Essen von Tortilla-Chips zu einem „Knabberknusperorchester“ (S.48 Z.27) oder bei Oma Anneliese riecht es „schleckermäulig-schmackofatzig“ (S.26 Z.19), da sie Plätzchen gebacken hat.

Im Glauben daran das richtige zu tun, brechen die Kinder Gesetze. Schön finde ich die Wendung dahingehend, dass sie sich mit den Folgen ihrer Taten auseinandersetzen müssen und sie bessere Alternativen finden, um für Tierschutz einzutreten.

Und hier die Kurzzusammenfassung

+ humorvoll geschrieben
+ spannende Geschichte
+ traut Kindern zu selbst nachzudenken und zu reflektieren

Fazit

Dieses Buch hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen. Ich musste selber immer wieder lachen und habe die Geschichte mit Spannung verfolgt. Der Autorin gelingt es, das ernstes Thema Massentierhaltung kindgerecht anzusprechen. Dabei erhebt sie nicht den Zeigefinger oder will die Kinder in eine bestimmte Richtung drängen – die LeserInnen können und sollen selbst für sich entscheiden, was richtig ist. Ebenso fesselnd ist die Geschichte über eine Freundschaft zweier Kinder, die so ganz unterschiedlich sind. Dieses Buch wandert jetzt in mein Bücherregal, zum letzten Mal habe ich es aber bestimmt nicht gelesen.

Wer humorvolle Literatur mag, kommt hier auch als Erwachsener auf seine Kosten.

Der Verlag hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt

Cover des Buches 5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß (ISBN: 9783551313898)

Rezension zu "5 Dinge, die ich über meinen Vater weiß" von Mariken Jongman

Ein außergewöhnliches Buch, das sehr liebevoll geschrieben ist
Ein LovelyBooks-Nutzervor 10 Jahren

„Ich setzte mich und griff nach einem Blatt Papier. Dann eben die Fakten auflisten. Ich liebe Listen. Sie schaffen Ordnung und geben einem das Gefühl, dass alles genau so ist, wie es da steht, und nicht doch ganz anders. Ich notierte: - Niemand weiß, wer mein Vater ist, nicht mal meine Mutter. - Er war Bassist, mehr habe ich nicht herausbekommen.“ Dass Kiki ihren leiblichen Vater nicht kennt, ist eigentlich kein großes Problem. Aber dass ihre Mutter sich angeblich an kaum etwas erinnern kann, das glaubt Kiki ihr nicht. Also macht sie sich zusammen mit ihrer besten Freundin Lottie auf die Suche nach ihm.

 

Das Cover gefällt mir bei diesem Buch richtig gut - die Hand, die so bekritzelt, die Farben - äußerlich gefällt mir das Buch wirklich sehr.

 

Ich war gespannt, was mich bei diesem Buch erwarten würde, denn die Leseprobe zwar einen guten Eindruck gemacht, jedoch noch nicht allzu viel verraten. Also habe ich direkt da weitergelesen, wo die Leseprobe aufgehört hatte und mich so richtig in das Buch reingelesen. In den einzelnen Kapiteln wechseln sich immer die Vergangenheit und die Gegenwart ab, wobei die einzelnen Kapitel immer nur durch einen Absatz und einen dicker gedruckten Satz voneinander getrennt sind. Das Buch ist sehr flüssig geschrieben, die Geschichte interessant und so ist das Buch dann auch schon ziemlich schnell zu Ende. Obwohl das Thema - ein verschwundener Vater - ja doch kein leichtes ist, ist das Buch nicht allzu tiefgängig und ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich das eher gut oder schlecht finde.

Die Hauptfigur Kiki fand ich mit ihrer kreativen, frechen Art sehr sympathisch und macht viel Spaß diese Geschichte rund um sie und ihre Familie zu lesen, aber auch die Nebenfiguren sind alle sehr gut ausgearbeitet - ob Kikis Mutter, der Wieger oder Mona, sie alle sind „richtige“ Menschen und hier merkt man, dass in diesem Buch viel Herzblut steckt.

Mir hat das Buch gut gefallen - es ist vielleicht nicht superspannend, dafür außergewöhnlich und kreativ. Ich würde das Buch für Leute ab 12 Jahren empfehlen.    

Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

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