Cover des Buches Das Herz der Kriegerin (ISBN: 9783734104183)
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Rezension zu Das Herz der Kriegerin von Marina Fiorato

Nette Geschichte, die sich zu sehr vom historischen Hintergrund entfernt

von Rodrik-Andersen vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Nette Geschichte, die sich zu sehr vom historischen Hintergrund entfernt.

Rezension

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Rodrik-Andersenvor 6 Jahren
Die junge Irin Kit Kavanagh führt mit ihrem Ehemann Richard eine Ale-Schänke in Dublin. Als Richard von den Briten zwangsrekrutiert wird, folgt sie ihm in den Krieg und gibt sich als männlicher Soldat aus. Dabei lernt sie den Hauptmann Ross kennen und kämpft an der Seite der Scots Grey-Dragoner gegen Frankreich und Spanien.

Beim Stöbern bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden, dessen Handlung mich entfernt an „Mulan“ erinnerte: Eine Frau sieht sich – aus welchen Gründen auch immer – dazu gezwungen, ihre Weiblichkeit zu verbergen und ihren Mann zu stehen. Auf die hiermit verbundenen Probleme und Komplikationen wird glaubhaft eingegangen, weil Kit jederzeit damit rechnen muss, enttarnt und für ihr Vergehen bestraft zu werden. Überhaupt ist der Auftakt des Buches sehr gelungen, der diese Verwandlung beschreibt und die Reise schildert, die Kit antritt. Ebenfalls sind die Auseinandersetzungen mit ihrem Erz-Rivalen Taylor spannend geschrieben.

Ab der Mitte des Romans weicht aber die Autorin plötzlich von ihrer chronologischen Erzählweise ab. Es kommt zu massiven Zeitsprüngen und sich überschlagender Ereignisse, die auf mich überaus holprig wirkten. Auch die hinzukommenden Charaktere werden dann immer diffuser. Das letzte Drittel des Buches liest sich zwar dann wieder etwas besser. Trotzdem machte der Bruch deutlich, dass wir uns nun endgültig in Gefilden bewegen, die sich die Autorin selbst ausgedacht hat.

Fazit: Gerade am Anfang habe ich die Protagonisten Kit Kavanagh gerne auf ihrem Abenteuer begleitet, weil in der ersten Hälfte des Romans eine stimmige Geschichte erzählt wird, die sich auf wahre Begebenheiten stützt. Leider baut der Plot dann spürbar ab, je mehr sich die Autorin von den historischen Hintergründen entfernt, die mehr als genug Stoff für ein großartiges Buch geboten hätten. Das unausweichliche Ende kam mir ebenfalls künstlich in die Länge gezogen vor. So bleibt am Ende ein Roman, der vor allem sehr viel Potenzial verschenkt hat.
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