Marion Boennighausen

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Cover des Buches E.T.A Hoffmann, Der Sandmann/ Das Fräulein von Scuderi (ISBN: 9783486886931)
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Rezension zu "E.T.A Hoffmann, Der Sandmann/ Das Fräulein von Scuderi" von Marion Boennighausen

Wenn Wahrheit und Illusion zusammen verschmelzen
Sandrica89vor 2 Jahren

Mein erstes Buch von E.T.A. Hoffmann. Ich mag generell etwas düstere Geschichten, die aber nicht brutal sind. "Der Sandmann" ist ein Klassiker und wollte mit dieser kurzen Geschichten den Autor kennenlernen. Anschliessend folgte "Das Fräulein von Scuderi". Man sagt nicht umsonst, er spiele mit der Wahrnehmung der Leser.

Nathanael ist Student und mit Clara verlobt. Er schreibt seinem Freund Lothar, der Clara's Bruder ist, einen Brief von einem traumatischem Erlebnis aus seiner Kindheit. Diesen hat er aber fälschlicherweise an Clara adressiert. Er beschreibt den Advokaten Coppelius als teuflisch und was er mit ihm angestellt habe und was er sonst mit seinem Vater trieb. Die Geschwister versuchten ihn zu überzeugen, dass ihm sein Verstand etwas vorgespielt habe und das nicht real sei. Doch Nathanael verfällt immer mehr dem Wahnsinn.

"Der Sandmann" empfand ich als sehr düster, skurril, aber auch interessant. Der Autor benutzte Nathanael's Trauma und verwirrte durch das ganze Buch Wahrheit und Illusion. Was ist nun wirklich passiert? Fand das alles statt, was Nathanael gesehen hat? Das weiss man nicht. So könnte es aber aussehen, wenn die Psyche wegen einem Trauma beschädigt ist. Man verliert den Verstand, man sieht Dinge, die nicht da sind. Oder doch nicht? Der Verstand ist mächtig und reproduziert alles, was wir sehen. Deswegen die vielen Szenen mit den Augen. Dann noch die Frage, ob es wirklich Menschen, oder Maschinen sind. Wegen der Sprache war es etwas kompliziert und schwieriger zu lesen, aber man kommt gut durch. Echt krasse Geschichte.

Fräulein von Scuderi ist eigentlich Dichterin, findet sich aber in mysteriösen Morden wieder. Hauptsächlich werden reiche Edelleute ermordet, die teuren Schmuck tragen. Doch niemand weiss, wer der Mörder ist.

Eine sehr interessante Kriminalnovelle wie ich finde. Aber auch in diesem Fall fand ich die Sprache eher kompliziert, so dass ich nicht immer mitkam. Zu Beginn tauchten auch viele Charaktere auf, die ich bis zum Ende nicht ganz einordnen konnte. Die Mordfälle waren nicht wirklich originell, ich fand sie jetzt nicht so spektakulär, aber zu dieser Zeit war es womöglich sehr spannend. Auch wenn ich es interessant fand, so fand ich es zum Teil auch unlogisch. Die Liebe hat auch nicht gefehlt, mir fehlte es aber an Tiefgang. Die wenigen Wörter auf Französisch wurden leider nicht übersetzt (mein Französisch ist zwar recht gut, aber in der älteren Sprache konnte ich den Sinn dahinter nicht wirklich verstehen).

Ich denke, man kann dieses Buch lesen, wenn man Klassiker anfängt zu Lesen, oder einfach in zwei Genres reinlesen möchte. "Der Sandmann" war für mich eine bessere Geschichte, auch wenn es ziemlich skurril und verwirrend war. Es war dennoch interessant, über die Psyche zu lesen. Krimis sind generell nicht so meins und konnte mich auf Grund von fehlender Spannung und fehlendem Tiefgang nicht wirklich überzeugen. "Das Fräulein von Scuderi" lässt sich aber schnell und einfach lesen, auch wenn die Sprache wieder etwas kompliziert ist.

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