Marion Brasch

 4,2 Sterne bei 199 Bewertungen
Autorin von Ab jetzt ist Ruhe, Wunderlich fährt nach Norden und weiteren Büchern.
Autorenbild von Marion Brasch (©privat)

Lebenslauf

Hören und Lesen: Marion Brasch, geboren am 11. März 1961, ist eine deutsche Hörfunkjournalistin und Schriftstellerin. Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung zur Schriftsetzerin und arbeitete anschließend in einer Durckerei. Außerdem war sie bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR tätig. 1987 begann sie als Musikredakteurin beim Jugendsender DT64 zu arbeiten. Heute ist sie als freie Rundfunkjournalistin und -moderatorin bei radioeins tätig. "Ab jetzt ist Ruhe" ist ihr erster Roman. Heute lebt die Autorin mit ihrer Tochter in Berlin.

Alle Bücher von Marion Brasch

Cover des Buches Ab jetzt ist Ruhe (ISBN: 9783103975062)

Ab jetzt ist Ruhe

(85)
Erschienen am 26.04.2023
Cover des Buches Wunderlich fährt nach Norden (ISBN: 9783596030378)

Wunderlich fährt nach Norden

(51)
Erschienen am 23.07.2015
Cover des Buches Lieber woanders (ISBN: 9783596703913)

Lieber woanders

(31)
Erschienen am 26.08.2020
Cover des Buches Winterkind und Herr Jemineh (ISBN: 9783964282125)

Winterkind und Herr Jemineh

(1)
Erschienen am 01.09.2024
Cover des Buches Lieber woanders (ISBN: 9783839817094)

Lieber woanders

(8)
Erschienen am 27.02.2019
Cover des Buches Ab jetzt ist Ruhe (DAISY Edition) (ISBN: 9783839851111)

Ab jetzt ist Ruhe (DAISY Edition)

(4)
Erschienen am 08.03.2012

Neue Rezensionen zu Marion Brasch

Cover des Buches Ab jetzt ist Ruhe (ISBN: 9783103975062)
dunis-lesefutters avatar

Rezension zu "Ab jetzt ist Ruhe" von Marion Brasch

dunis-lesefutter
Eine Familie scheitert an der Geschichte

Marion Brasch war mir bisher als Autorin gänzlich unbekannt. Doch je näher ich mich mit ihr beschäftige, desto spannender wird sie als Person. Besonders ihre Familie hat einen schicksalshafte Weg hinter sich. Davon handelt dieses Buch.


Es ist eine Art Biografie im Roman, geschrieben von der Protagonistin selbst. Marion wächst als Kind einer liebenden und leidenden Mutter und eines DDR Funtionärs der zweiten Reihe auf. Für ihre drei Brüder, ist sie die kleine Schwester, und sie kämpft ständig um Anerkennung. Der Vater hat sehr hohe Ansprüche an seine Kinder, die diese aber nicht bereit sind, zu erfüllen und so kommt es nach dem Tod der Mutter zu einem Verwürfnis mit seinen Söhnen. Diese ziehen bald aus und Marion ist alleine mit dem Papa. Er ist ein ambivalenter Typ. Einerseits ist er aufbrausend und herrisch, will das Leben seiner Kinder bestimmen und scheitert immer wieder. Andererseits lässt er sich nie in die Karten gucken und ist meinem empfinden nach ein sehr einsamer Mensch. Marion dient als Puffer zwischen ihm und ihren Geschwistern. Sie versucht es ihm recht zu machen, aus Mitleid, Angst, aber auch ein großes Stück aus Antriebslosigkeit. Es ist eben leichter, in die Partei, einzutreten und den Werdegang anzustreben , den ihr Vater für sie sieht, als sich in dem autoritären Regime auf rebellische Wege zu begeben zumal sie von ihm auch noch emotional manipuliert wird. Doch sie bricht immer wieder aus, lernt Menschen kennen, die es ihr leicht machen, zumindest erst einmal, hält Kontakt zu ihrem Brüdern, die alle in der Künstler Szene beheimatet sind (Thomas Brasch ist ihr Bruder), und schafft es letztendlich dem Vater ein bisschen was entgegenzusetzen. Als ihr mittlerer Bruder stirbt, verschieben sich noch mal die Parameter. 

Alle Brüder sind dem Alkohol und dem Konsum von gewissen Substanzen verfallen, was sie letztendlich töten wird. Dass Marion sich davon fernhalten kann, zumindest was den Überkonsum betrifft, grenzt fast an ein Wunder. 

Viele Themen, die uns in der DDR allgegenwärtig erscheinen werden in diesem Buch erzählt: die subtile Rebellion gegen die Funktionäre und ihre Schergen, Ausreiseanträge und ihre Folgen, aber auch die Suche nach der Nische, der Ruhe in der Realität die es einem ermöglicht einfach zu leben. Für Marion nicht so einfach, sie scheint ständig auf der Hut zu sein, ohne es wirklich zu registrieren.

Ganz nebenbei kriegt man sehr anschaulich deutsche Geschichte erzählt, die meine Generation zwar miterlebt hat, die aber immer mehr ins Abseits rückt. Der Wandel zum „geeinten“ Deutschland hat auch in dieser Familie Spuren hinterlassen, und die Ambivalenz der Gefühle wird sehr sichtbar.

Das „nicht wollen“ vieler Bürger in Ostdeutschland, und der wachsende Nationalsozialismus ist ein Erbe einer 40 Jahre währenden Abschattung und der mangelnden Weitsicht, an dem wir heute mehr denn je zu knabbern haben.

Marion Brasch schreibt so packend, dass ich das Buch in einem Rutsch gelesen habe. Stilistisch ist es zwar keine Meisterleistung, denn besonders die Dialoge sind sehr knapp und umgangssprachlich gestaltet. Es ist aber sehr interessant zu lesen, wie am Beispiel einer Familie, Ursache und Wirkung eines wichtigen Teils deutscher Geschichte Gestalt annimmt.

Am nahsten war mir die ICH Erzählerin, Marion. Sowohl die Brüder als auch der Vater blieben mir nur schemenhaft umrissen. Und so wirkt das Buch manchmal etwas gehetzt.

Trotzdem hat es mir gut gefallen und ich möchte eine Empfehlung aussprechen für alle, die sich mit dieser Zeit beschäftigen möchten und dafür gerne einen niedrigschwellige Zugang hätten. 

Cover des Buches Lieber woanders (ISBN: 9783596703913)
gagijus avatar

Rezension zu "Lieber woanders" von Marion Brasch

gagiju
Sehr schön erzählt

Dies ist mein erstes Buch von Marion Brasch, und es hat mir supergut gefallen.

Ich habe mir die Hörbuchversion zu Gemüte geführt, die meines Erachtens sehr gut in drei Rollen - die beiden Protagonisten und eine Erzählerin - gesprochen ist, mit viel Empathie und sehr gut passenden Stimmen.

Bei Alex habe ich immer so jemanden wie Charly Hübner vor mir gesehen....

Der Roman wird aus zwei verschiedenen Blickwinkeln erzählt bzw. zwei Handlungsstränge, die sich in der Vergangenheit schon einmal gekreuzt haben, laufen noch einmal aufeinander zu, auch wenn sie zunächst gar nichts miteinander zu tun haben scheinen und die Begegnung in der Vergangenheit erst ganz langsam deutlich wird.

Das ist sehr geschickt gemacht, spannend und glaubwürdig erzählt und hat mich sehr berührt. Es gibt kein Gut und Böse, kein Schwarz und Weiß.

Der offene Schluss hat mich schon ein bisschen kiebelig gemacht, aber das ist Geschmackssache.

Cover des Buches Winterkind und Herr Jemineh (ISBN: 9783964282125)
V

Rezension zu "Winterkind und Herr Jemineh" von Marion Brasch

Vielleserin1957
Lustiges Abenteuer

Wenn das Mädchen Winterkind morgens erwacht, muss sie nur dreimal laut gähnen, und schon geht das Abenteuer los. Sie zieht sich ihren Mantel an, in dem nicht nur grüne Murmeln und ein Schraubenzieher zu finden sind, sondern auch ein kleiner Mann mit Hut. Gestatten: Herr Jemineh! Winterkinds bester Freund, der aber alles andere als geduldig ist, viel schimpft und noch dazu furchtbar unzufrieden über das Loch in der Manteltasche, durch das er ständig rutscht. Jetzt möchten Herr Jemineh und Winterkind aber schleunigst das Haus verlassen. Der Tag kann beginnen ... (Klappentext)

 

Dieses Buch mit seiner lustigen Geschichte, die aber auch Botschaften vermittelt, hat meinen Enkeln und mir gut gefallen. Der Schreibstil ist altersgerecht, gut verständlich, lustig, abenteuerlich und fesselnd. Die schönen kleinen und größeren Illustrationen lockern den Text auf und machen ihn verständlicher. Die Handlung ist spannend und die eigene Fantasie wird angeregt. Gut gefallen hat uns u.a. die Stelle mit dem Wörterverdrehen. Das regte uns gleich an, selbst Wörter zu verdrehen. Wir hatten viel Spaß dabei. Ein schönes Buch zum Vorlesen, aber auch Jungleser werden ihre Freude daran haben.

Gespräche aus der Community

Im Rahmen der LB-Aktion „Debütautoren 2012 – neue Bücher entdecken, lesen &empfehlen!“ freue ich mich, Euch zu der Leserunde zu Marion Braschs Buch „Ab jetzt ist Ruhe“, das am 23. 02.12 erscheint, einzuladen. Worum geht im Buch? »Ab jetzt ist Ruhe« – dieser Spruch, den die unruhigen Kinder mit ihrer Mutter aufsagten und der sie in den Schlaf geleiten sollte, liegt wie ein Motto über dem Familienroman von Marion Brasch. Die jüdischen Eltern, die sich im Exil in London kennenlernten, gründeten die Existenz ihrer jungen Familie in Ostberlin, wo der Vater nach dem Krieg seine Ideale als Politiker verwirklichen wollte. Die drei Söhne – zwei davon wurden Schriftsteller, der mittlere Schauspieler – revoltierten gegen die Autorität der Vätergeneration und scheiterten an der Wirklichkeit, während die kleine Schwester Versöhnung und Ausgleich suchte und oft genug damit an Grenzen stieß, auch an die eigenen. Marion Brasch ist mit diesem Roman ein bewegender, oft witziger Rückblick auf die Geschichte ihrer Familie gelungen, gleichzeitig erzählt sie ihr eigenes Leben in einem Land, das es heute nicht mehr gibt. »Meine drei Brüder hatten schon so wichtige Dinge getan, als sie in meinem Alter waren. Sie hatten rebelliert, um ihre Träume ins Leben zu holen. Und ich? Keine Leidenschaft für nichts. Stattdessen rief ich in meiner eigenen Wohnung an.« Eine Leseprobe findet ihr hier: http://www.fischerverlage.de/sixcms/media.php/308/LP_978-3-10-004420-4.pdf Marion Brasch wurde 1961 in Berlin geboren. Nach dem Abitur arbeitete die gelernte Schriftsetzerin in einer Druckerei, bei verschiedenen Verlagen und beim Komponistenverband der DDR. 1987 begann sie als Musikredakteurin beim Jugendsender DT64 und ist heute als freie Rundfunkjournalistin und -moderatorin bei radioeins (RBB) tätig. "Ab jetzt ist Ruhe" ist ihr erster Roman. Sie wird die Leserunde auch begleiten und ist schon sehr gespannt, auf Eure Fragen. Der Fischer Verlag stellt uns für die Aktion freundlicherweise 10 Exemplare des Buches zu Verfügung. Diese werden unter allen Teilnehmern verlost, die folgende Frage beantworten: Was sind eure liebsten Familienerinnerungen? Teilnehmen könnt ihr bis 28.02.12. Selbstverständlich ist jeder eingeladen, sich an der Leserunde zu beteiligen.
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Letzter Beitrag von  Blaustern

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auf 24 Merkzettel

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