Dieses Buch hat mich wirklich gefesselt. Ich denke, jeder kennt das, wenn man ein Kapitel angefangen hat und dann mittendrinn vorblättert, um zu schauen wie lange es noch dauert. Bei "Alpha" habe ich das kein einziges Mal gemacht. Viel zu gespannt habe ich die Story verfolgt und ich muss sagen, die Autorin hat es echt drauf!
Der Protagonist und Ich-Erzähler ist ein Narzisst und Borderliner wie er nicht nur in diesem Buche steht. Er ist manipulativ, toxisch männlich, arrogant und egozentrisch. Trotzdem gelingt es der Autorin, ihn auch immer wieder einmal als liebenswert durchblitzen zu lassen, was seine Entwicklung im Laufe des Romans, ohne jetzt zu spoilern, umso krasser wirken lässt. Speziell in den reicheren Schichten kennt man solche Typen, was der Figur eine Authentizität verleiht, die zumindest mir manchmal einen kalten Schauer über den Rücken gejagt hat.
Die Dekonstruktion solcher Psychopathen anhand des Protagonisten findet sich eingebettet in eine spannende Story. Die vorherrschenden Charaktere sind dem Leben entnommen. Eindeutig, denn auch von ihrem Schlag kennt man genügend, wenn man die Außenwelt regelmäßig aufsucht. Ich kann sagen, "Alpha" war eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe.