Rezension zu "Chor der Erinnyen" von Marion Poschmann
Mathilda, die ihre Gefühle und Gedanken weder mit Freundinnen noch ihren Eltern teilt, scheint sich Elementen und Fabelwesen besser öffnen und hingeben zu können, als sie es gegenüber anderen Menschen kann. Störenfriede scheinen ihr die Menschen zu sein und nur dafür gut zu sein, den Anschein eines normalen Lebens zu wahren. Gerne wüsste man, wie sich die Beziehung zu ihrem Ehemann gestaltete, bevor er auf unerklärliche Weise verschwunden ist, oder wie es zu ihrem inneren Rückzug gekommen ist. Überhaupt lässt der Text viele Fragen offen, schreitet zügig voran, blickt ab und an zurück. Ist es gut, was sich ihr Neues eröffnet, ist es unheimlich? Was mich am Anfang sehr gefesselt hat wird zunehmend verwirrend, zerfahren, seltsam und leider auch schon fast egal.