Marion Zimmer Bradley-Holly Lisle

Jayjay Bennington steht vor den Trümmern ihres Lebens – wieder einmal. Wieder hat sie vom Leben etwas erwartet, was sie wohl niemals bekommen wird. Um wieder auf die Beine zu kommen, begibt sie sich kurzentschlossen auf eine Reise nach Glenraven, einem beschaulichen kleine Land irgendwo in den Alpen. Begleitet wird sie von ihrer Freundin Sophie Cortiss, die immer noch mit dem Verlust ihres Kindes kämpft und sich eigentlich schon aufgegeben hat. Das hübsche mittelalterliche Land fasziniert die beiden Frauen, auch wenn die ganze Reise unter eigenartigen Vorzeichen steht. Warum dürfen sie ihre Räder nicht mitnehmen? Wieso werden sie vom merkwürdigen Buchhändler, der Jayjay den Reiseführer verkauft hat, verfolgt und was sind das für merkwürdige Wesen im Wald.

Von diesem Buch war ich etwas enttäuscht. Ich liebe Fantasy und ich liebe auch Fantasy, die in die reale Welt einbricht und erst allmählich die Protagonisten von der phantastischen Seite überzeugen muss. Hier laufen aber die Geschichten viel zu lange völlig unvereinbar nebeneinander her. Während Jayjay und Sophie eine ziemlich triste, schmutzige und auch beängstigende Reise durch ein unsympathisches düsteres Land machen, das sie ausschließlich als Touristen wahrnehmen, wird parallel die Geschichte des phantastischen Glenravens erzählt, das in den Frauen die letzte Chance auf Rettung sieht und – da diese von nichts wissen und niemand ihnen etwas erklärt, dieser Rolle überhaupt nicht gerecht werden – sie schließlich als nutzlose Verräter jagt. Beide Geschichten fand ich wenig nachvollziehbar und schließlich auch sehr schlecht miteinander verbunden. Da habe ich mir wirklich mehr erhofft. 

Eine schöne Idee, aber für mich nicht gut umgesetzt. Erst gibt es gar keine Verbindung, dann wird es sehr plötzlich für die letzten Seiten doch noch auf eine Ebene gebracht, auf eine Art, die ich nicht nachvollziehen konnte. Sehr schade.