Inhaltsangabe:
Sie brauchen eine Information? Sie kennen die Person, die diese Information hat, aber sie hüllt sich in Schweigen? Lassen Sie das meine Sorge sein. Ich hole immer die Wahrheit aus meiner Zielperson heraus. Denn ich bin ein Spezialist. Dabei befolge ich stets meinen Kodex.
Eines Tages bekam ich den Auftrag, gegen meinen Kodex zu verstoßen. Die Folgen waren schrecklich. Für meinen Auftraggeber.
Mark A. Smith
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Der Experte
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Erstes Highlight: das Cover.
Das Röntgenbild des Kopfes sticht sofort ins Auge und passt wunderbar zur Story. Ich finde es wirklich gelungen.
Die Geschichte selbst handelt von einem Herrn Geiger, der zusammen mit seinem Freund Harry Boddicker einen lukrativen Geschäftszweig für sich entdeckt hat. Ihre Firma hat es sich zum Ziel gemacht, Informationen aus Menschen heraus zu holen. Die Art und Weise, wie sie an diese Informationen gelangen, kennt dabei kaum Regeln.
Dementsprechend sollte man jetzt natürlich denken, dass diese skrupellosen Kerle unsympathische Hau-drauf-Jungs sind, aber das ist weit gefehlt. Der eine kennt sich selbst nicht richtig und versucht mittels Therapie Licht in sein Leben zu bringen und der andere hat eine behinderte Schwester, um die er sich rührend kümmert. So ist es letztlich doch nicht verwunderlich, als die beiden "Antihelden" bei ihrem neuesten Auftrag an ihre Grenzen stoßen. Entgegen ihren Prinzipien sollen sie sich einem kleinen Jungen widmen.
Was folgt ist eine spannende Hetzjagd. Denn eines steht fest: Die Auftraggeber sind auch nicht gerade zimperlich...
Der Schreibstil des Autors ist durchgehend flüssig und leicht lesbar.
Von mir bekommt dieses Buch 4 von 5 Sternen und kann guten Gewissens weiterempholen werden.
Geiger gibt es nicht. Genauso wenig, wie es seinen Job gibt: er verhört Menschen. Und er bekommt Antworten. Dafür wendet er Folter an. Keine Schlachtszenarien, wie die Kollegen seiner Branche, er zerstört Menschen auf einer ganz anderen Ebene; auf der psychologischen.
Dennoch hat Geiger etwas, das er als Moral definiert. Diese schließt zum Beispiel aus, daß er seine Techniken bei Kindern anwendet. Als man ihn linkt und sein nächstes Verhörziel minderjährig ist, öffnet man Geigers Pandoras Box.
Mark A. Smith ist mit "Geiger" eine faszinierende Figur gelungen. Mal keine tote Frau oder das obligatorische Alkoholproblem. Geiger hat mit anderen Dämonen zu kämpfen. Die sind nicht ganz neu, aber im Zusammenhang mit einem Helden neu definiert.
Eine rasante, harte Story und durchweg plastische Figuren erinnern an die Plots von Lee Childs "Jack Reacher"-Romanen.
Den Umschlagstext - den hier einige warum auch immer zitieren - ist übrigens fehlerhaft. Aber das liegt dann eher am deutschen Verlag Bastei/ Lübbe, die für ihre Präzision diesbezüglich nicht gerade bekannt sind - Hauptsache es klingt reißerisch.
Geiger kommt übrigens wieder: im August 2013 erschien "Der Experte".