Rezension
Der Roman „Love like Blood“ von Mark Billingham ist als deutsche Übersetzung 2017 im Atrium Verlag erschienen und ist meiner Meinung nach eher ein Krimi, als ein Roman. Die englische Originalausgabe erschien unter gleichem Titel im gleichen Jahr bei Little Brown, London.
Vorweg möchte ich sagen, dass das Buch auf wahren Begebenheiten beruht und nicht nur reine Fiktion ist, was die Handlung noch viel spannender macht. Die Geschichten, von denen der Autor im Epilog erzählt, haben mich emotional sehr berührt und betroffen gemacht. Kaum vorstellbar, dass Eltern ihre eigenen Kinder ermorden oder ermorden lassen, damit sie nicht in Ungnade fallen.
In einem Wohnviertel in London wird die Lebensgefährtin von Detective Nicola Tanner mit Säure angegriffen und ermordet. Der Säureangriff galt vermutlich der Ermittlerin selbst, ermittelt sie doch schon längere Zeit in „Ehrenmorden“. Vom Dienst beurlaubt bittet sie ihren Kollegen Tom Thorne ihr bei der Aufklärung zu helfen. Dann verschwindet ein junges Pärchen und das Ermittler-Duo scheint einer heißen Spur zu folgen, bis Tanner selbst in Gefahr gerät.
Ich finde die Thematik Ehrenmorde für einen Krimi gut gewählt und habe bisher noch nichts in die Richtung gelesen. Aber Mark Billinghams Buch besticht nicht nur durch die Handlung selbst. Nein, er lässt auch die Täter zu Wort kommen und ermöglicht den LeserInnen so einen völlig anderen Blickwinkel. Der Spannungsbogen bleibt bis zum Schluss aufrecht und der Autor schafft es am Ende noch einmal spannende Wendungen ins Buch zu packen, die ich so nicht kommen sah. Eine klare Leseempfehlung für den bereits 14. Band rund um Detective Tanner.