Mark Boyle

 3,7 Sterne bei 17 Bewertungen
Autor*in von Der Mann ohne Geld.

Alle Bücher von Mark Boyle

Cover des Buches Der Mann ohne Geld (ISBN: 9783442172443)

Der Mann ohne Geld

 (17)
Erschienen am 20.02.2012

Neue Rezensionen zu Mark Boyle

Cover des Buches Der Mann ohne Geld (ISBN: 9783442172443)
SagMals avatar

Rezension zu "Der Mann ohne Geld" von Mark Boyle

Von einem, der auszog, ohne Geld zu leben …
SagMalvor 5 Jahren

"Das Geld arbeitet nicht mehr für uns. Wir arbeiten für das Geld. Das Geld hat die Macht über die Welt ergriffen. Wir als Gesellschaft verehren ein Gut, das an sich keinen Eigenwert besitzt, zu Lasten alles anderen." (S. 16)

Ist ein Leben ohne Geld in unserer hochindustrialisierten Welt möglich? –  Der studierte Wirtschaftswissenschaftler Mark Boyle ist dieser Fragestellung im Jahr 2008 für 365 Tage im Rahmen eines Selbstexperiments nachgegangen und hat seine Erfahrungen anschließend in dem Buch „Der Mann ohne Geld“ niedergeschrieben.

Geldlos leben
Mark Boyles Experiment findet im englischen Bristol statt und startet mit einem „Essen-umsonst-Freeconomy-Fest“, bei dem ein „kostenloses, komplettes Drei-Gänge-Menü ausschließlich aus Abfällen und gesammelten Lebensmitteln für so viele Leute wie möglich“ zubereitet wird. Zuvor erklärt der ehemalige Geschäftsmann, warum er sich überhaupt für dieses Experiment entschieden hat, was hinter dem Begriff sowie der Bedeutung von Geld heute eigentlich steckt und wie er sich auf das Projekt vorbereitet hat.

Danach kann der oder die Leser/in erleben, wie Mark sich ein ganzes Jahr lang komplett ohne Geld durchschlägt und wie er seinen Alltag bestreitet. Darunter fällt unter anderem wie er geldlos durch den harten Winter kommt, dabei Weihnachten komplett ohne Geld verlebt, wie ihn der Frühling beflügelt und der Sommer erst recht, wie er sich mit einem unwillkommenen Gast auseinandersetzt und sein Experiment mit einem noch größeren Umsonst-Festival beendet. Wichtige Lektionen aus einem Jahr ohne Geld dürfen selbstverständlich auch nicht fehlen und die Auseinandersetzung mit der Folgefrage: „Was kommt nach dem Experiment?“

Hopp oder top? 
Das kommt darauf an ...
Den Ansatz des Buches finde ich wahnsinnig spannend, mutig und respektabel. Er schließt dabei wichtige Themen wie Klimaschutz, Lebensmittel- sowie Ressourcenverschwendung mit ein und hinterfragt für mich den kritischen Punkt des „unendlichen Wachstums“ sowie des Prinzips „Höher, schneller, weiter“. Besonders spannend fand ich außerdem den ersten Aspekt des Buches zum Thema Geld und was aus Boyles Sicht dahintersteckt. Aufschlussreich und spannend zu lesen war zudem sein Tramp-Trip nach Irland über Weihnachten zu den Eltern und was er dort alles erlebte. 

An anderen Stellen ließ mich das Buch jedoch etwas irritiert zurück und warf mehr Fragen auf, als beantwortet wurden. Beispielsweise fragte ich mich währenddessen, wie er sich wohl sein Pflanzenwissen angeeignet hat oder wie das Ganze eigentlich in Sachen Krankenversicherung im Notfall aussieht. Außerdem haben mich persönlich die vielen aufgeführten Gespräche mit Journalisten etwas genervt. Klar muss man trommeln und die Medien involvieren, wenn man etwas bekannt machen möchte, aber das war mir irgendwann zu viel des Guten und ich hätte mir stattdessen eine ausführlichere Beschreibung der geldlosen Alltagsbewältigung gewünscht, die streckenweise etwas vage blieb. 

Ich persönlich hatte zwischendrin auch mehrmals das Gefühl, dass der Autor von einem starken Leistungsmotiv getrieben wird. Als müsse er irgendjemandem was beweisen und auf Biegen und Brechen zeigen, dass geldloses Leben möglich ist (z. B. Stichpunkt Umsonst-Festival). Das fand ich etwas schade. 

Fazit
Das Buch regt dazu an, das eigene (Konsum-)Verhalten zu hinterfragen, den Fokus wieder mehr auf die Gemeinschaft zu legen, die Nähe sowie Verbundenheit zur Natur zu intensivieren und diese vor allem wieder mehr wertzuschätzen. Wer auf eine Anleitung hofft, um geldlos zu leben, wird hier aber sicherlich enttäuscht sein.


Cover des Buches Der Mann ohne Geld (ISBN: 9783442172443)
junas avatar

Rezension zu "Der Mann ohne Geld" von Mark Boyle

Rezension zu "Der Mann ohne Geld" von Mark Boyle
junavor 12 Jahren

Mark Boyle ist für ein Jahr "Der Mann ohne Geld". Im November 2008 startete er sein Jahr ohne Geld und verweigerte Konsumgüter. Er stellte zunächst einige Regeln auf und bereitete das Jahr vor. Er kündigte sein Konto, zog in einen geschenkten Wohnwagen auf einem Hof, wo er für Essen arbeitete. Seine einzigen Elektrogeräte sind sein Handy und das Notebook, um die Erlebnisse zu dokumentieren und Kontakt zur Außenwelt (E-Mail) zu halten. Doch telefonieren bzw. jemanden damit anrufen darf er mit dem Handy nicht, denn das würde Geld kosten. Aufgeladen werden die Geräteakkus nur über Solarzellen. Um seine Freunde in der etwa 30 km entfernten Stadt zu besuchen, fährt er mit dem Fahrrad oder trampt. Denn eine seiner Regel sagt, dass er Möglichkeiten - die beispielsweise Strom/Sprit/... brauchen - mitbenutzen kann, aber nicht für sich alleine beanspruchen darf. Und so startet Mark Boyle in seinem kalten Wohnwagen mit der Kurbeltaschenlampe in ein Leben ohne Geld.

---

Dem Autor ist eine ausführliche und interessante Dokumentation zu seinem Jahr ohne Geld gelungen, in dem er einige Tipps zum umweltschonenderen Leben und Hinweise zu verschiedenen Plattformen gibt, um nicht mehr benötigtes zu tauschen oder kostenlos zu erhalten. Schon in den ersten Kapiteln wird deutlich, wie sehr er sich mit dem Thema befasste und vorbereitete, um das Jahr durchzuführen.

Mir gefiel das Buch sehr gut, da es eine ehrliche Geschichte erzählt und man die Höhen und Tiefen während der Zeit miterleben darf. Es ist auf eine gewisse Art spannend, wie der Autor den Alltag erlebt, was er dabei neues entdeckt, was er gegen seinen Heuschnupfen unternimmt und wie selbstverständlich für uns viele Dinge im täglichen Leben sind. Ich kann das Buch allen empfehlen, die gerne mal aus dem Alltag ausbrechen möchten.

Gespräche aus der Community

Starte mit "Neu" die erste Leserunde, Buchverlosung oder das erste Thema.

Community-Statistik

in 22 Bibliotheken

auf 2 Merkzettel

von 1 Leser*innen aktuell gelesen

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks