Auch hier absolute Topnote. Zwischendurch dachte ich kurzzeitig mal, es zieht sich etwas aber dann baut sich wieder die Spannung auf und der Schluss ist … wie soll ich es nennen? Ich glaube, erschütternd trifft den Nagel auf den Kopf. Der Autor stellt das Thema schwarz und weiß sehr eindrücklich dar!
Mark Childress
Lebenslauf
Alle Bücher von Mark Childress
Abgebrannt in Mississippi
Haben Sie das von Georgia gehört?
Verrückt in Alabama, Geschenkausgabe
Tender
Neue Rezensionen zu Mark Childress
Endlich mal wieder ein Buch, das mir von der ersten bis zur letzten Seite sehr gut gefallen hat. Der Autor hat es gut verstanden, die beiden Handlungsstränge immer wieder miteinander zu verknüpfen. Man ist gefesselt bis zur letzten Seite. Ein Monatshighlight. Bitte gerne mehr davon. Werde diesen Autor im Auge behalten.
Die ersten Seiten dachte ich, dass es ein oberflächlicher Roman mit oberflächlichen Protagonisten wäre: Ein von seinem Leben in Überfluss gelangweilter Rockstar fliegt nach einem erfolgreichen Konzert alleine in seinem kleinen Privatflugzeug mit zugedröntem Kopf nach Hause, während seine Frau und seine Band den Tourbus nehmen. Eine üble Wetterlage zwingt ihn den Kurs zu ändern. Dann spinnt der Kompass und das Benzin geht aus. Bleibt nur eine Notlandung auf einer tropischen Insel. Ein geheimer Wunsch scheint sich zu erfüllen. Die Notlandung wird ein Bruch und der Pilot schwer verletzt. Die Bewohner der Insel, darunter einige illustre Gestalten, kümmern sich um ihn. Und wie das so ist, wenn man ans Bett gefesselt auf einer Insel festsitzt: Man rekapituliert sein Leben…
Der Roman scheint derart unrealistisch, dass er besonders vor dem Hintergrund des momentanen Weltgeschehens schon sehr nah an der Realität ist. Vor allem die Abgründe des menschlichen Charakters, der sich bei einem Gewinn an Macht oder Geld völlig verändern kann, sind in der Darstellung verschiedener Persönlichkeiten sehr lebensecht herausgearbeitet. Bisweilen wurde die Welt des Protagonisten unter dem Einfluss von Drogen oder der Manipulation seiner Wahrnehmung durch Gegenspieler derart surreal vom Autor dargestellt, dass meine eigene Vorstellungskraft beeinflusst und mitgerissen wurde. Egoismus, Machtmissbrauch, Manipulation, psychische und physische Gewalt zerstören ein Paradies und das Vertrauen der jahrzehntelang zusammengewachsenen Kommune, die sich plötzlich in Despoten und Unterdrückte und einen unterschiedlichen Sinn für Gerechtigkeit aufteilt.
Der Schreibstil des Autors hypnotisiert und die Stimmungen im Roman gehen an die Psyche. Als Leserin konnte ich tief in das dadurch entstehende Gefühlschaos eintauchen, sodass der Roman mir fast zu sehr unter die Haut ging. Dies attestiert dem Autor eine große Fähigkeit in eingängiger Sprache sehr subtil zu fabulieren. Doch das beinahe unerträgliche Erleben wird durch tiefsinnige Erkenntnisse des Protagonisten, wie mit reifer Sichtweise mit dem Leben und den Mitmenschen umzugehen ist, abgemildert und schließlich zu einem die Seele bereichernden Abschluss geführt.
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