Die Philosophie ist eine Wissenschaft, die sich von anderen Wissenschaften dadurch unterscheidet, dass sie sich nicht auf ein spezielles Gebiet oder eine bestimmte Methodologie begrenzt, sondern durch die Art ihrer Fragestellungen und ihre besondere Herangehensweise an ihre vielfältigen Gegenstandsbereiche charakterisiert. Und so fasziniert dieses Buch durch die verschiedenen Sicht- und Interpretationsweisen der Autoren anhand von Immanuel Kant, Aristoteles, Friedrich Nietzsche oder Martin Heidegger auf die Welt des Batman und seiner engen Vertrauten Robin und Alfred, den Butler. Die Autoren konzentrieren sich bei ihren Analysen auf den Zeitraum von Frank Miller's "Die Rückkehr des Dunklen Ritters" und "Batman: Das erste Jahr". Mit den in der Tat brillanten Nolan-Batman-Verfilmungen hat dieses Buch, welches wohl im Zuge des Batman-Hypes nun in deutsch aufgelegt wurde (2008 erschien bereits die englische Ausgabe), nichts zu tun. Die Beiträge der 18 durchaus auf dem Gebiet der Philosophie tätigen Autoren sind interessant zu lesen aber mitunter trocken, "fachsimplerisch" (da lernt man von Utilitarismus, Dualismus, Wertephilosophie oder was ein Aristoteliker ist) und auch nur den Eindruck unterstützend, dass ein Philosoph in der Tat jedes Thema "zu Tode betrachten" kann.
Großes Lesevergnügen bieten lediglich Ron Novy's "Wie ist es, Batman zu sein?" (Kapitel 10) und "Das Tao der Fledermaus"... in dem "Interview" des Autoren Mark D. White mit Batotse (!) gibt es amüsante und originelle Einsichten zu Alfred Pennyworth und Bruce Wayne, Batman & Co gewürzt mit Weisheiten des Laotse und des Zhuangzi.
Nett zu lesen für Menschen mit ausgeprägtem Hang zur Philosophie aber sonst...
Rezension zu "Die Philosophie bei Batman" von Mark D. White