„König der Dunkelheit“ ist die Fortsetzung von „Prinz der Dunkelheit“, ein Mix aus High Fantasy und Dystopie. Weiterhin spannend, manchmal etwas weniger atmosphärisch, aber dennoch genauso lesenswert für mich wie der erste Teil.
Bei „König der Dunkelheit“ gab es einige interessante Wendungen, die das Buch meiner Meinung nach besser gemacht haben als den Vorgänger, der eher geradlinig war. Hier gab es zwei Momente, in denen man meiner Meinung nach einen „Aha“-Moment hatte, was immer Spaß macht.
(SPOILER UND TRIGGERWARNUNG: sexueller Missbrauch)
Ein Beispiel hierfür ist eine Stelle, an der seine Tante Katherine denkt, sie sei von ihm vergew* worden, letztlich aber etwas anderes der Fall ist (so viel spoilere ich hier dann doch nicht). Diese Wendung hat den Teil dazwischen recht interessant gemacht, weil man sich öfter gefragt hat, wenn die Sache zur Sprache kam: Wie weit darf ein Antiheld gehen, um noch als „Antiheld“ zu gelten? Dabei wird Jorgs Charakter in diesem Teil zum Teil weiterentwickelt.
Des Weiteren werden die Erbauer weiter eingeführt, und es werden Teile der Welt besser erklärt, was das Verständnis für die Geschichte noch einmal erhöht hat.
Leider war die Atmosphäre diesmal nicht ganz so stark wie im ersten Teil – oft trotzdem gut, aber im Vergleich fand ich sie im Vorgänger besser. Außerdem hatte ich mir etwas mehr Magie erhofft. Jorg bekommt zwar neue Möglichkeiten, aber die vorhandenen schöpft er für mein Empfinden zu selten aus. Ich hätte gerne mehr von seiner Nekromantie und der in diesem Buch neu eingeführten „Macht“ gesehen, die leider erst ziemlich gegen Ende kommt und dann auch schon quasi vorbei ist.
Insgesamt dennoch eine gelungene Fortsetzung zum ersten Teil, und ich werde mir den dritten Band gerne kaufen, weil ich wissen will, wie es mit Jorg weitergeht. Wer den ersten Teil gelesen hat und mochte, wird hier nicht enttäuscht.