Die Weltraumpiratinnen Blue und Thena haben eines gemeinsam: Beide werden von ihren männlichen Komplizen verraten und schwören Rache. Als sie sich auf dem Hummer, einem Gefängnis, kennen lernen, schaffen sie es irgendwie zueinander zu finden und planen ihre Flucht.
"Space Bandits" feministisch zu finden ist eine Beleidigung ans feministische Genre, finde ich. An dem Plot ist nämlich kaum etwas feministisch zu nennen: Nicht nur scheinen Blue und Thena die einzigen weiblichen Banditen überhaupt zu sein, man sucht in diesem Comic vergeblich nach starken Protagonistinnen die für sich stehen oder nach Freundschaft unter Frauen die nicht nur ein Ziel gebunden wird. Nebencharaktere? Fast ausschließlich männlich, von ein paar Sekretärinnen oder Sexarbeiterinnen mal abgesehen. Muskulöse Frauen die mal nicht ausschließlich hübsch sind? Fehlanzeige. Sämtliche männliche Charaktere wirkten überspitzt und die meisten von ihnen toxisch, es fehlten die Grautöne und moralisch nachvollziehbaren und dennoch fragwürdigen Entscheidungen. Meistens endete jede Plotlinie in stumpfer Action.
Die Freundschaft zwischen den beiden Protas wirkte auf mich künstlich und forciert, an ihr war nicht viel authentisches zu spüren und auch wenn sie sich im Laufe des Bandes besser verstehen lernen reichte das nicht um sie auch nur ansatzweise zu mögen.
Wirklich überzeugen konnte mich die Landschaft und die Orte die es hier in dem Band gibt. Irgendwie waren sie spannend und schienen durchaus gut durchdacht und eigentlich jeweils für sich schon aufregend genug um einen kleinen Plot hervorzubringen. Die Zeichnungen des Comics sind auch gut, erinneren irgendwie an bunte 80 Jahre Musik und sind lebensfroh und nicht zu ernst. Dennoch fehlte mir die Vielfalt. Um das Werk wirklich feministisch zu machen hätte es mehr starker Frauen bedurft, weniger toxischer Männlichkeit und außerdem auch ein paar Regenbogenvibes - hier wird immer überall vom hetero normativen ausgegangen, das ist ziemlich einschläfernd.
Keine Empfehlung meinerseits, es gibt bessere Weltraumcomics.
Mark Millar
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Neue Rezensionen zu Mark Millar
Nicht erst seit den Avengers sind die Menschen fasziniert von Helden, welche Kräfte besitzen, die so unvorstellbar sind, dass sie Götter gleichen. Was wäre, wenn all diese Comic-Helden-Fähigkeiten plötzlich ganz normalen Menschen gehören könnten? Fangen wir aber erst einmal beim Anfang an. Choon-he Chung ist eine Wissenschaftlerin aus Korea, welche seit vielen Jahren im Gefängnis sitzt. Sie hatte damals mit ihrem Mann an einem Supermenschenprogramm gearbeitet. Ihre Experimente waren geheim und brachten sie schließlich dahin, wo sie jetzt ist. Ihr Mann indessen fühlt sich pudelwohl und verkehrt in den besten Kreisen. Die Idee Supermenschen zu erschaffen stammt nicht erst von heute. Bereits im Kalten Krieg wurde fieberhaft daran geforscht, doch die meisten Objekte waren Fehlschläge. Bis auf eine Ausnahme...
Doch zurück zu Choon-he Chung oder auch besser bekannt als Codename Korea. Sie erhebt sich jetzt aus ihrer Gefangenschaft und bietet der Welt ein unglaubliches Vermächtnis an. Sie schreibt eine Suche aus, welche die geeignetsten Kandidaten für die Gründung der Ambassadors finden soll. Es klingt schon fast zu schön um wahr zu sein, aber jeder kann sich bewerben. Alter, Herkunft, Aussehen oder Geschlecht, alles völlig irrelevant. Es zählt der Mensch, seine Einstellung, seine Opferbereitschaft und seine Hilfebreitschaft. Der Comic zieht sich durch die Welt und man lernt sehr unterschiedliche Charaktere kennen. Ob in Brasilien ein junger Mann aus einem Handyladen, der eigentlich nur eine junge Frau beschützen wollte oder in Frankreich, eine Mutter, die ihrem Sohn zeigen will, dass das Leben noch so einiges an Überraschungen parat hält.
Keine Frage, dass es auch einen Gegenspieler gibt und angesichts der Tatsache, wer Codename Korea in den Knast gebracht hat, kann man sich auch denken, wer hier gemeint ist. Es gibt herrlich kleine Anspielungen auf bekannte Helden, alte wie auch neue. Allein deswegen lohnt sich schon der Comic. Hinzu kommen die wirklich unterhaltsamen, schnellen Szenen. Nichts wirklich zu lang oder zu belanglos. Es passiert ständig etwas und manchmal so heftig, dass man schon zweimal hinschauen muss, ob das da wirklich gerade im Bild passiert. Der Spannungsbogen wird kaum unterbrochen, auch wenn man immer wieder zwischen den einzelnen neuen Mitgliedern hin und her springt. Vielmehr wird man immer vertrauter mit den einzelnen Helden und wenn ich ehrlich bin, von einigen könnte ich mir glatt eine Actionfigur in den Regalen vorstellen.
Grafisch hat der Comic auch einiges zu bieten. Die unterschiedlichen Zeichner haben zwar alle ihren eigenen Stil, welcher so schön individuell ist, und doch fangen alle die Figuren in passenden Posen ein. Sicher hätte die ein oder andere Nahaufnahme gut getan oder auch der ein oder andere Kampf hätte durchaus länger dargestellt werden können, aber in Summe gibt es nicht viel zu meckern. Lasst euch vom Cover her nicht irritieren, ich kann euch versprechen, dass es in den Seiten deutlich düsterer zugeht. Auch die Farben sind viel kräftiger und besonders bei den angesprochenen sehr blutigen Szenen durften die Zeichner sehr frei und gewalttätig agieren.
Fazit:
Mein Held, der Botschafter! Das Gespür für eine gute Geschichte zu haben, ist ein Talent, welches Mark Millar offenbar mehr als einmal in die Wiege gelegt wurde. Ob Wanted, Kick-Ass, Hit-Girl oder auch Wolverine: Oldman Logan, Civil War oder Superman, ich denke, jeder Comic-Fan hat schon einmal eine Geschichte von ihm gelesen. Mit The Ambassadors greift er das Superheldenthema erneut auf, verpackt es aber in eine gelungene Geschichte aus Rache, Sehnsucht und Heldentum. Mit den meisten Zeichnern hat er bereits gearbeitet, sodass der Comic wie aus einem Guss erscheint, auch wenn die Stile unterschiedlich sind. Ich würde mich nicht wundern, wenn Netflix nach dem Comic auch die Serien-Adaption bringen würde, das Potenzial hat der Inhalt definitiv.
Matthias Göbel
Autor: Mark Millar
Zeichnungen: Frank Quitely, Karl Kerschl, Travis Charest, Olivier Coipel, Matteo Buffagni, Matteo Scalera, Vincent MG Deighan, Michele Assarasakorn, Dave Stewart, Giovanna Niro, Lee Loughridge
Übersetzung: Bernd Kronsbein
Softcover: 188 Seiten
Verlag: Panini Verlag / Netflix
Veröffentlichung: 19.12.2023
ISBN: 9783741636059
Inhalt:
Eigentlich wollte der 17-jährige Danny nur ein berühmter Youtuber werden. Aber sein Stunt missglückt und er wird schwer verletzt. Doch Dannys Leben ändert sich, als im Krankenhaus der Vampir und Detective Nick Laskaras ihn beißt. Plötzlich hat Danny unglaubliche Fähigkeiten. Er macht deswegen seine beiden Freunde auch zu Vampiren und gründet mit ihnen den Night Club, der Verbrechen in der Stadt bekämpft. Doch aus Spaß und Ruhm wird plötzlich bitterer Ernst, denn Laskaras hat Danny nicht zum Vergnügen verwandelt.
Fazit:
Dieser Comic ist absolut einzigartig. Ich mag die Mischung aus Vampiren, Außenseitern und Verbrecher jagen. Durchweg ist ein roter Faden in der Geschichte zu erkennen und alle Szenen sind gut nachvollziehbar, was ich sehr gut finde.
Der Zeichenstil ist außerdem richtig gut. Sogar Mimik und Gestik kann man in den Zeichnungen sehr gut erkennen.
Ein toller Comic mit einer super Geschichte.
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