Rezension zu "Die siebte Stufe" von Mark Mills
Der junge englische Kunstgeschichtestudent Adam Strickland wird von seinem Professor in die Nähe von Florenz auf ein Landgut geschickt, um dort für seine Abschlussarbeit einen Renaissancegarten zu erforschen. Seltsam ist dieser zur Erinnerung an die Ehefrau des damaligen Besitzers angelegte Skulpturenpark, der mit Motiven aus der klassischen Antike spielt, wie es damals Mode war. Und doch fallen dem jungen Mann immer wieder unpassende Elemente auf. Zufall? Stümperei? Auch das Verhalten der alten Signora Docci bleibt rätselhaft. Sie lebt in der alten Renaissancevilla stets mit der Last an die Erinnerung an den Mord an ihrem ältesten Sohn, der während der deutschen Besatzung von deutschen Soldaten im obersten Stockwerk getötet wurde. Jetzt soll das Anwesen an ihren zweiten Sohn übergeben werden. Doch auch hier bleiben Dinge ungesagt und im Dunkeln.
Die siebte Stufe ist ein intelligent und flüssig geschriebener Krimi, den ich gerne gelesen habe, wenn auch nicht alles für mich kritiklos war. Zum einen passt meiner Meinung nach das beschriebene Verhalten des jungen Studenten nicht zu seinem Alter, sondern eher zu dem eines Mittvierzigers. Die Motive werden leider auch nicht ganz schlüssig erklärt und manche Entscheidungen sind für mich unverständlich. Aber trotzdem ist der Mix aus Kunstgeschichte, Dantes Inferno und den klassischen Sagen des Altertums zusammen mit Verbrechen recht ansprechend. Deswegen gibt es von mir 3,5 Sterne.