Cover des Buches Die Spur der Tränen (ISBN: 9783864433177)
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Rezension zu Die Spur der Tränen von Mark Neustädter

Nach dem Lesen dieses Buches sieht man das Endprodukt Honig mit anderen Augen!

von Die-wein vor 9 Jahren

Rezension

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Die-weinvor 9 Jahren
Der Journalist Fritz Zweiheiliger leidet seit seiner Geiselnahme im Sudan unter einem schweren Trauma. Sein Psychiater Karsten Amrein schickt ihn zur Therapie ins nordspanische Asturien, wo er gleichzeitig nach dessen vermisster Tochter Ann-Kathrin suchen soll. Während eines Urlaubs wurde das damals fünfjährige junge Mädchen entführt und die Ermittlungen schließlich nach zweijähriger ergebnisloser Suche eingestellt. Kurz danach erhielt der Psychiater ein Glas Honig anonym per Post und er vermutet darin die Tränen seiner Tochter konserviert. Zweiheiliger macht sich daraufhin auf die Suche nach dem Mädchen und dem Absender des Honigglases.

Bereits das ruhige Cover des Buches sowie der interessante Klappentext weckten mein Interesse, da ich einfach wissen wollte, was es mit den konservierten Tränen auf sich hat. Bereits nach wenigen Seiten, die mich mit ihrer Heftigkeit dann doch etwas erschütterten, ist man mitten in der Geschichte und möchte das Buch am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Es beginnt damit, dass der Journalist Fritz Zweiheiliger zusammen mit einigen anderen Personen von Geiselnehmern gefangen gehalten wird und man erfährt von den grausamen Erfahrungen, die er dort durchmachte. Ich hatte da bereits leichte Bedenken, dass das Buch vielleicht doch etwas zu harter Tobak für mich ist, aber als die Geschichte dann eher ruhig mit der Reise des Journalisten nach Spanien weiterging, wurden meine Befürchtungen da zum Glück nicht wahr. Gleichzeitig fand ich auch den Protagonisten Zweiheiliger sofort sehr interessant, und dadurch, dass er so viel Schlimmes erlebte, hat man auch sofort vollstes Verständnis für sein Verhalten und seinen ungesunden Lebensstil.

Der Roman ist geschrieben aus der Sicht des Journalisten und durch den bildhaften sowie teilweise sehr poetischen Schreibstil, hatte ich stellenweise wirklich das Gefühl, Fritz auf seiner Reise durch Spanien als Zuschauer zu begleiten. Man erfährt außerdem sehr viel über die spanischen Bergdörfer im Norden, sowie das Leben der Bienen, und auch wenn mir vieles davon nicht neu war, sehe ich das Endprodukt Honig nun doch mit etwas anderen Augen.

Die Handlung an sich nimmt nach und nach ein unheimliches Tempo auf und bleibt dabei spannend bis zum Schluss. Fritz weiß oftmals nicht, ob er träumt, halluziniert oder das alles wirklich so erlebt. Während der Geschichte macht er dann eine große Wandlung durch und merkt, dass ihn nur der Fund des Mädchens retten kann. Einige Fragen, über Fritz Vergangenheit, blieben am Ende dann leider unbeantwortet, aber vielleicht sind da ja noch Fortsetzungen geplant. Mich konnte diese Geschichte absolut begeistern, nur die gelegentlichen Rechtschreibfehler (bzw. Tippfehler) haben ab und an etwas gestört, weshalb das Buch dann auch leider nicht perfekt war.

Mein Fazit:

Absolut lesenswert! Bei diesem Buch stimmte fast alles: die Story, die Charaktere und der Schreibstil. Der einzige Kritikpunkt sind die Menge der Tippfehler, was jedoch an der großartigen Geschichte nichts ändert.
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