Mark Olshaker

 3,5 Sterne bei 2 Bewertungen

Lebenslauf

Mark Olshaker ist Dokumentarfilmer und Autor mehrerer preisgekrönter Kriminalromane. Er produzierte den Film »The Mind of a Serial Killer«, der für einen Emmy nominiert war, und lebt in Washington, D. C.

Quelle: Verlag / vlb

Neue Bücher

Cover des Buches Reise in die Finsternis (ISBN: 9783742324467)

Reise in die Finsternis

Neu erschienen am 19.09.2023 als Taschenbuch bei riva.

Alle Bücher von Mark Olshaker

Neue Rezensionen zu Mark Olshaker

Cover des Buches The Killer Across the Table: Inside the Minds of Psychopaths and Predators (ISBN: 9780008338152)
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Rezension zu "The Killer Across the Table: Inside the Minds of Psychopaths and Predators" von John E. Douglas

Solide, wie die anderen Bücher auch
JamieVampvor 8 Monaten

Zugegebenermaßen habe ich jetzt drei Bücher von John E. Douglas und Mark Olshaker kurz hintereinander gelesen und das war vielleicht ein bisschen viel auf einmal. Hier fallen mir schon öfter mal die Makel auf, die mir bei den beiden anderen Büchern nicht so prägnant ins Auge gesprungen sind. Trotzdem ließ sich das Buch sehr gut lesen und ich habe wieder viel über Mordfälle gelesen, die mir gar nicht bekannt waren (vermutlich, weil sie in Amerika stattfanden und nicht so sehr in unseren europäischen Breiten Bekanntheit erlangt haben). 

Was ich ganz gut fand ist, dass Douglas und Olshaker das Buch in vier Teile aufgegliedert haben. Und zwar in Bezug auf vier Gespräche mit Mördern, die gefasst wurden. Douglas hat, auch nach seiner FBI-Karriere, weiter für Reportagen etc. analysiert und sich mit Morden befasst. Dazu kann er außerdem auf Jahrzehnte beim FBI zurückgreifen und kannte einige der Fälle schon aus seiner aktiven Zeit beim FBI. Man merkt, dass er sich ausführlich damit befasst hat und zumindest versucht den Mördern relativ neutral gegenüber zu treten, auch wenn es in ihm selbst oft kocht vor Wut. Aber er erklärt auch, dass die Neutralität oder gespielte Empathie mit Mördern viel eher zu einer ehrlichen Aussage derselben führt, als wenn man sie anschreit oder sie beschuldigt.

Das muss man aber auch als Leser aushalten können. Denn selbst wenn Douglas das öfter erklärt, muss man sich doch immer wieder daran erinnern, dass er sich nicht auf die Seite des Mörders schlägt, sondern versucht möglichst viel ehrliche Aussagen aus ihnen herauszubekommen. Denn auch hier im Buch erkennt man immer wieder, dass Douglas definitiv auf Seiten der Opfer steht und ihnen viel Raum gibt, was ja in der breiten Öffentlichkeit in manchen Tageszeitungen, die eher einer Klatschspalte ähneln als einer Tageszeitung (ich bin sicher jeder weiß was hier gemeint ist...), nicht unbedingt der Fall ist. Denn dort werden die Opfer entweder so in Szene gesetzt, dass man auf die Tränendrüse drückt, oder aber der Mörder oder der Mord so dermaßen bis ins Detail ausgereizt, dass die Opfer dabei ganz vergessen gehen.

Auch hier beschreiben Douglas und Olshaker teilweise sehr genau Dinge, die man nur sehr ungern liest, in dem Wissen, dass sie tatsächlich passiert sind. Auf der anderen Seite wird einem dadurch aber auch bewusst wie schlimm diese Mörder eigentlich tatsächlich sind. Aber die Autoren gehen eben auch sehr oft detailliert auf die Opfer und die Opfer-Familien ein, ohne dabei reißerisch zu wirken. Und durch die Beschreibungen was diese Familien alles durchmachen müssen, ist mir einmal mehr klar geworden wie unterschiedlich das Rechtssystem in Amerika ist. Da hat man nicht übel Lust sich anzuschauen wie das im Vergleich bei uns ist und ob bei uns Opfer und Opfer-Familien teilweise ebenso im Stich gelassen werden. Man möchte direkt auf die Barrikaden gehen, wenn man das liest. Und obwohl ich bisher grundsätzlich gegen die Todesstrafe war (insbesondere, wenn sie von einem Regime missbraucht werden kann um ungeliebte Politiker u.ä. zur Strecke zu bringen), muss ich zugeben, dass ich durchaus nachvollziehen kann, dass es in bestimmten Situationen eher eine Erleichterung ist zu wissen, dass eine Person, die niemals aufhören würde Menschen (insbesondere Kinder) zu quälen und zu morden, ein für alle Mal aus dem Verkehr gezogen wurde. 

Was mir allerdings auch aufgefallen ist, nachdem ich jetzt das dritte Buch von Douglas und Olshaker bewerte, ist, dass ich eigentlich beim Lesen grundsätzlich gedacht habe, dass lediglich Douglas dieses Buch geschrieben hat. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was Olshaker dazu beigetragen hat (Recherche?), aber grundsätzlich lesen sich die Bücher alle so, als ob nur Douglas sie geschrieben hat. Daher merkt man aber auch ab und zu die Repetition von Fällen und die Tatsache, dass Douglas doch schon ziemlich von sich selbst eingenommen ist. Das finde ich aber verzeihlich, wobei ich vorm nächsten Buch, das ich von den beiden in die Hand nehmen werde, sicherlich erstmal einige Zeit verstreichen lasse.

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Cover des Buches Journey Into Darkness (ISBN: 9781787465145)
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Rezension zu "Journey Into Darkness" von John Douglas

Grundsätzlich gut, es geht aber noch besser
JamieVampvor 8 Monaten

Grundsätzlich finde ich auch dieses Buch von Douglas und Olshaker gut. Was mir persönlich beim Kauf nicht bewusst war, ist, dass sie hier insbesondere auf Fälle mit Kindern eingehen. Die Fälle werden durchaus gut beschrieben und man sieht das ganze Elend aus verschiedenen Perspektiven. Dass hierbei auch insbesondere auf die Opfer eingegangen wird und nicht nur die Mörder thematisiert werden, finde ich durchaus sehr gelungen. Manchmal hat mir trotzdem noch das ein oder andere Detail gefehlt, aber das finde ich durchaus verzeihlich.

Was mir besonders gut gefallen hat, war die Tatsache, dass die Autoren mehrfach auf verschiedene Hilfegruppen / Hilfeseiten, etc. verweisen. So dass der Lesende sich nicht völlig "ausgeliefert" fühlt. Ein lesendes Elternteil kann bei den Fällen schon wirklich Angst bekommen, weiß dann aber wo man sich hinwenden kann um sich bspw. Tipps zu holen. Natürlich ist das im englischen Buch auch auf Amerika bezogen, ich kann hier nicht sagen inwiefern das bei der deutschen Übersetzung ggf. nach Deutschland übertragen wurde.

Man muss allerdings, so behaupte ich, schon einen starken Magen haben, wenn man sich das Buch durchliest. Mit Sicherheit sind die Fälle, da sie auf Kindermörder/-vergewaltiger bezogen sind, definitiv nicht für jeden Lesenden gedacht. Daher sollte man sich das vorher wirklich überlegen, oder zumindest bereit sein das Buch u.U. komplett wegzulegen und mit dem Lesen aufzuhören. Dafür hat sicherlich nicht jeder Nerven.

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Cover des Buches Mindhunter: Inside the FBI Elite Serial Crime Unit (Now A Netflix Series) (ISBN: 9781787460614)
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Rezension zu "Mindhunter: Inside the FBI Elite Serial Crime Unit (Now A Netflix Series)" von John Douglas

Für Fans solcher Serien sehr interessant
JamieVampvor 8 Monaten

Ich bin ganz zufällig darüber gestolpert, dass es Bücher von John E. Douglas gibt, der mitgeholfen hat die "Behavioral Science and Investigative Support Units" des FBI aufzubauen. Da ich mit Begeisterung die "Criminal Minds" Folgen gerade schon zum dritten Mal schaue, dachte ich mir, dass ich hier vielleicht ein bisschen mehr über den Hintergrund erfahre, wobei ich grundsätzlich skeptisch bin. Denn natürlich sind Serien immer ein Stück weiter weg von der Realität und ich war mir unsicher, ob das Buch dann nicht eher trocken daherkommt (obwohl das Cover der neuen Ausgabe natürlich recht reißerisch gestaltet ist).

Dann habe ich das Buch allerdings in zwei Tagen durchgehabt und bin doch ziemlich begeistert. Die Netflix Serie, die offenbar darauf basiert, kenne ich nicht, aber offenbar ist auch "Criminal Minds" durchaus an die Arbeit von Douglas und seinen Kollegen angelehnt/aufgebaut. Und das merkt man auch, meiner Meinung nach, denn ich habe viele Dinge wiedererkannt. Allerdings geht Douglas hier darauf ein, wie es überhaupt dazu kam, dass die entsprechenden Units überhaupt eine Chance hatten gegründet zu werden. Denn früher hat man das alles eher als Humbug abgetan (so wie das oft passiert) und es kann nicht einfach gewesen sein, andere davon zu überzeugen, dass man durch bestimmte Strukturen am Tatort oder den Zustand des Opfers auf den Täter schließen kann. Und Douglas macht dies auch an vielen Beispielen von verschiedenen Tätern fest. 

Der Text aus Mitte der Neunziger wurde nicht geändert, aber Douglas weist im Vorwort auch extra ausdrücklich darauf hin und geht auf einige der Fälle, die seitdem aufgeklärt wurden, nochmal kurz ein. Das fand ich ganz gut. Denn auch wenn man natürlich einfach das gesamte Buch updaten könnte, so ist das natürlich einmal ziemlich viel Arbeit und zum anderen würde daraus u.U. ein völlig anderes Buch. Den Hinweis hatte ich dann beim Lesen auch immer im Kopf und habe versucht Vergleiche zu heute zu ziehen und hin und wieder auch online nach weiteren Infos gesucht. Das fand ich in diesem Fall aber nicht störend, sondern sehr interessant.

Der einzig negative Punkt, der mir aber auch erst im Nachhinein aufgefallen ist, ist der, dass Douglas doch schon ziemlich von sich selbst überzeugt und eingenommen ist. Manchmal kommt das auch im Text durch, aber ich war so auf die eigentlichen Fälle und Informationen fixiert, dass ich das erst später so wahrgenommen habe. Was ich allerdings gut fand, ist, dass Douglas relativ unverblümt schreibt und die Dinge beim Namen nennt. "Zarte Gemüter" kommen damit vielleicht nicht immer klar. Aber ich fand es gut, dass er nichts beschönigt, denn schließlich sind es Verbrechen, die man nicht schönreden kann. Das mag bei manchen Lesenden auf wenig Gegenliebe stoßen, aber man sollte schon ungefähr wissen auf was man sich einlässt, wenn man solch ein Buch überhaupt zur Hand nimmt.

Grundsätzlich kann ich das Buch also sehr empfehlen, insbesondere denjenigen, die sowieso gerne über Kriminalistik lesen/Serien schauen. Wenn man daran interessiert ist, verzeiht man dem Autor auch, dass er manchmal so ziemlich selbsteingenommen ist.

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