Mark Pätzold, einst selbst Fallschirmjäger, wandelt auf den Spuren seiner Vergangenheit und erinnert sich an seine Zeit bei der Bundeswehr. Von der Musterung, über die Grundausbildung, bis hin zur Heimkehr, er lässt nichts aus, zahlreichen Anekdoten sei Dank.
Das Werk versteht sich als eine Art Handbuch für Anfänger und Fortgeschrittene, plakativ sogar betitelt mit 'Erspart die Grundausbildung'. Dass sich hier einiges an Ironie mehr oder minder versteckt hält, ist entsprechend auf den ersten Blick sichtbar. Allerdings sollte man nun nicht dem Irrglauben verfallen, dieses Buch sei nur für Leser, die selbst einen Bezug zur Bundeswehr haben oder hatten. Sicherlich werden diese einige Ereignisse aus persönlichen Erfahrungen kennen, vielleicht sogar ähnlich (oder auch gänzlich anders) wahrgenommen haben, doch auch alle anderen werden mit einer ordentlichen Prise Humor bedacht, der manchmal bewusst eingesetzt wird, manchmal einfach aus der vorliegenden Situation entsteht.
Sämtliche Fachbegriffe werden ausführlich erläutert, damit niemand ob des Kenntnisstandes benachteiligt wird. So hat man beinahe tatsächlich das Gefühl vor Ort zu sein, wobei man nach wie vor realistisch genug sein sollte, um zu verstehen, dass man vom Leben bei/innerhalb der Bundeswehr eigentlich nur den Hauch eines Eindrucks erlangen kann.
Inwiefern es sich in der Gänze um tatsächliche Ereignisse und Darstellungen handelt, selbst wenn man von einer autobiographischen Erzählung ausgehen darf, ist reine Spekulation. Manches erscheint überzeichnet, anderes womöglich verharmlost. Vergessen werden darf dabei allerdings nicht, dass es sich immer um subjektive Informationen des Autors handelt.
Obwohl eher im Sachbuch angesiedelt, wirken die beschriebenen Ereignisse nicht ausschließlich wie eine Aneinanderreihung von Fakten. Es wird fast schon eine Geschichte erzählt, der man jedoch nicht allzu ernsthaft gegenüber treten sollte, ein gesundes Maß an Sarkasmus ist unumgänglich.
Mark Pätzold
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Rezension zu "Weggetreten" von Mark Pätzold
Eine seltsame Welt ist das bei der Bundeswehr. Nicht nur wegen des Abkürzungswahns und der bürokratischen Stilblüten. Sondern vor allem wegen der gewöhnungsbedürftigen Ausbildungsinhalte und der völlig unzureichenden und größtenteils nutzlosen Ausrüstung.
Schnell wird die Doppeldeutigkeit des Buchtitels verständlich. Offensichtlich ist es von Vorteil, etwas weggetreten zu sein, um die Bundeswehrzeit zu überstehen.
Pätzold führt uns in diese vom normalen Alltag ziemlich abgehobene Welt ein, und das ist über lange Strecken sehr witzig. Allerdings ist der Tonfall auf Dauer doch etwas anstrengend.
Wer nach Lesen dieses Buches noch freiwillig zur Bundeswehr geht, muss einen ausgeprägten Sinn fürs Absurde haben.
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