Rezension zu Ein Yankee aus Connecticut an König Artus' Hof von Mark Twain
Rezension zu "Ein Yankee aus Connecticut an König Artus' Hof" von Mark Twain
von Ein LovelyBooks-Nutzer
Rezension
✗
Ein LovelyBooks-Nutzervor 13 Jahren
Am “Yankee” gibt nichts auszusetzen. Das Buch ist ausgesprochen unterhaltsam geschrieben wenn auch ab und an etwas langatmig. Doch immer wieder weiß die Geschichte zu überraschen, und auch die primitive Sichtweise der Menschen - welche im 6. Jahrhundert wohl gar nicht so primitiv war wie es uns und somit auch dem Protagonisten erscheinen mag - gibt häufig Anlass zum schmunzeln oder Kopfschütteln. Mit allerlei Weisheiten und technischen Raffinessen versucht der Boss (wie er sich selbst nennt) die Menschen dieser “verschnarchten” Zeit, mit den Errungenschaften der Zukunft, sprich des 19. Jahrhunderts vertraut zu machen. Doch gerade Twanis persönliche Feinde: Kirche, Ritterschaft und Sklaverei erweisen sich wahre Meister der verkopften Hinterwälterei, mit ihren geistig fest eingefahrenen und geliebten Einbahnstraßen. Als Kritik sei jedoch der Diogenes Verlag (den ich sonst allerdings recht schätze) erwähnt, der wohl etwas zu geizig war was die Seitenzahl anbetrifft. Denn hundert Seiten mehr hätten dem Buch sicher gut getan, und es wäre nicht notwendig gewesen 39 Zeilen auf eine Seite zu pressen. Das hätte dem Zeilenabstand und damit nicht zu letzt der Lesbarkeit viel Freude bereitet. Ein muntere Rittersatire also, für Leute mit guten Augen bzw. fachkundigem Optiker.