Mark Z. Danielewski

 3,9 Sterne bei 223 Bewertungen
Autor von Das Haus /House of Leaves, House of Leaves und weiteren Büchern.
Autorenbild von Mark Z. Danielewski (©Mark Z. Danielewski )

Lebenslauf

Mark Z. Danielewski wurde 1966 als Sohn des polnischen Filmregisseurs Tad Danielewski geboren. Mit seinem Debütroman »House of Leaves«, an dem er über zehn Jahre gearbeitet hat, schuf er das erste Kultbuch des 21. Jahrhunderts.Seine Schwester, die Sängerin / Songwriterin Poe, hat zu dem Roman das Erfolgsalbum »Haunted« veröffentlicht.Sein zweiter Roman, »Only Revolutions«, wurde für den National Book Award nominiert.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Mark Z. Danielewski

Cover des Buches Das Haus /House of Leaves (ISBN: 9783442739707)

Das Haus /House of Leaves

(155)
Erschienen am 19.10.2009
Cover des Buches Only Revolutions (ISBN: 9783442746538)

Only Revolutions

(13)
Erschienen am 14.07.2014
Cover des Buches Das Fünfzig Jahre Schwert (ISBN: 9783608501261)

Das Fünfzig Jahre Schwert

(6)
Erschienen am 13.09.2013
Cover des Buches Das Fünfzig-Jahr-Schwert (ISBN: 9783442714384)

Das Fünfzig-Jahr-Schwert

(4)
Erschienen am 10.07.2017
Cover des Buches Das Haus (ISBN: 9783898139953)

Das Haus

(3)
Erschienen am 15.10.2010
Cover des Buches House of Leaves (ISBN: 9780385603102)

House of Leaves

(29)
Erschienen am 06.07.2000
Cover des Buches Only Revolutions (ISBN: 0375713905)

Only Revolutions

(5)
Erschienen am 03.03.2008

Neue Rezensionen zu Mark Z. Danielewski

Cover des Buches Das Haus /House of Leaves (ISBN: 9783442739707)
Kitty_Catinas avatar

Rezension zu "Das Haus /House of Leaves" von Mark Z. Danielewski

Kitty_Catina
Man braucht Nerven, aber es lohnt sich

Irgendwie habe ich mich ein bisschen vor dieser Rezension gefürchtet, genauso, wie ich mich bereits vor diesem Buch gefürchtet habe. Vielleicht ist es gerade auch deshalb, nachdem ich es schon einmal besessen habe, erst einmal wieder ausgezogen. Aber ich konnte nicht widerstehen und habe es mir deshalb noch einmal bestellt und dann Augen zu und durch, auch gleich angefangen und es nicht bereut, obwohl ich dieses Buch für eine literarische Vollkatastrophe halte. Dieses Buch ist nämlich, mal ganz abgesehen von der total verrückten und einzigartigen Typografie, nicht so richtig in Worte zu fassen. Trotzdem will ich es versuchen.


Erst einmal eine kleine Erklärung zur Geschichte, denn diese setzt sich aus verschiedenen Perspektiven und Erzählern zusammen, ebenso aus ganz unterschiedlichen Stilen. So gibt es einerseits den Navidson Record, einen dokumentarischen Film, der zeigt, was sich über einen bestimmten Zeitraum im Haus von Will Navidson, seiner Lebensgefährtin Karen Green und deren gemeinsamen zwei Kindern abspielt und das ist nicht nur seltsam, sondern durchaus düster und gefährlich. Zwischen den Zeilen gibt es hier ebenso eine Liebesgeschichte, die meiner Meinung nach sogar ziemlich wichtig für das Buch ist. Dieser Part wurde von einem Beobachter des Films aufgeschrieben und von mehreren verschiedenen Leuten, Wissenschaftlern, Therapeuten und so weiter analysiert und kommentiert. 


Wenn davon erzählt wird, was im Film geschieht, dann geschieht das eher sachlich und nüchtern, ohne große Gefühlsregungen, aber dennoch ist dieser Part dafür umso spannender und mitreißender. Allerdings werden diese Szenen von oben genannten Analysen und Kommentaren immer wieder unterbrochen. Diese sind dann sehr durchwachsen, mal echt interessant, mal nichtssagend und manchmal auch echt anstrengend. Dennoch sollte man sie durchaus mitlesen, weil manch wichtige Fakten (oder ist doch alles nur ein Mythos) darunter versteckt sind, die zum Verständnis beitragen könnten.


Dann gibt es noch die Geschichte von Johnny Truant, welcher sämtliche Aufzeichnungen, Bilder, Zeitungsartikel und mehr über den Navidson Record aus der Wohnung des alten, blinden Zampanò mitnimmt. Diese arbeitet er selbst auch noch einmal durch und scheint dadurch eine grausige Veränderung durchzumachen. Er wird ängstlicher, paranoider und rutscht immer mehr ab. Ob das an den Unterlagen liegt, wird allerdings nie ganz klar. Jedenfalls erzählt Johnny in der Ich-Perspektive davon, wie er an die Unterlagen gelangt und dann immer wieder zwischendurch, durch eigene Kommentare zum Navidson Record, von seinen Erfahrungen und seinem Leben, nachdem er diese gefunden hat. Das geschieht in einem wirren Durcheinander, mit Gedankensprüngen und manchmal auch einer kruden Sinnlosigkeit, wobei er immer wieder die vierte Wand durchbricht und sich direkt an den Leser wendet. Vor diesen Abschnitten habe ich mich, ehrlich gesagt, immer am meisten gefürchtet. Inwieweit Johnnys psychische Probleme aber mit dem Film zu tun haben, bleibt bis zuletzt offen. 


Überhaupt lässt dieses Buch viel Spekulationsspielraum. Man kann am Ende alles so stehen lassen, sich aber auch eigene Gedanken darüber machen, wobei ich stark davon ausgehe, dass wohl letzteres der Fall sein wird, wenn man sich auf das Buch einlassen kann. Dann gibt es viel zu interpretieren, was ich, neben vielen Dingen, echt herausragend fand. So anstrengend das Buch nämlich auch zu lesen war, so sehr hat es mich tatsächlich gepackt. Die bösen Cliffhanger haben mich dazu gebracht, weiter und weiterzulesen, auch, wenn ich manchmal das Gefühl hatte, gar nichts zu verstehen. Und natürlich hat mich das Mysteriöse und Unverständliche an diesem Buch wahnsinnig fasziniert, selbst, wenn man am Ende eben nicht auf alle Fragen eine Antwort bekommt, erst recht nicht auf die wohl wichtigste Frage, die ich hier aber nicht verraten möchte. 


Bleiben zuletzt noch die einzelnen Charaktere, auf die ich etwas näher eingehen möchte. Für mich waren Will Navidson sowie Johnny Truant auf jeden Fall die wichtigsten Figuren, einmal, weil Wills Erlebnisse im Haus im Mittelpunkt des Buches stehen und einmal, weil all das scheinbar Auswirkungen auf Johnny hat. Will ist dabei ein sehr bodenständiger Typ, der aber auch einen gewissen Abenteuerdrang und Neugier aufweist. Er liebt seine Familie, kann sich der Geschehnisse im Haus aber auch nicht erwehren. Anders ist da Johnny, denn ihn konnte ich bis zum Ende nicht ganz fassen. Er ist auf jeden Fall noch recht jung, hat aber auch schon einiges mitgemacht. Manchmal wirkt er recht abgehalftert, hat einen Hang zu Frauen und Drogen, oft wirkt er aber auch verrückt, wie jemand, der irgendwie nicht in diese Welt passt. Trotz allem scheint Truant aber sehr intellektuell und wortgewandt zu sein, weshalb seine Parts auch recht interessant und dennoch schwer zu lesen sind. Dazu kommen noch einige Nebencharaktere, die allesamt sehr dynamisch gezeichnet sind. Am Ende des Buches ist keiner mehr so, wie noch am Anfang und überhaupt fand ich, hätten sie alle einem echt gut gemachten Film entsprungen sein können. Ich habe jedenfalls nichts gefunden, was mich daran, wie sie geschrieben sind, gestört hätte, so mysteriös sie auch teilweise waren. 


Alles in allem, fand ich dieses Buch, trotz der Besonderheiten und der Tatsache, dass es nicht leicht zu lesen war, absolut genial. Zwar hätte ich hier und da etwas mehr Horror erwartet, aber tatsächlich steckt dieser eher zwischen den Zeilen und dem, was man aus der Geschichte macht. Allerdings muss man sich auch erst einmal auf das Buch einlassen können, sonst könnte es schnell langweilig werden. 

Cover des Buches Das Haus /House of Leaves (ISBN: 9783442739707)
Morgensternglimmers avatar

Rezension zu "Das Haus /House of Leaves" von Mark Z. Danielewski

Morgensternglimmer
Mark Z. Danielewskis Erstlingswerk zieht den Leser in ein Labyrinth aus paranormalem Grauen und erzählerischer Innovation. Es verwebt geschickt mehrere Erzählebenen zu einem einzigartigen literarischen Erlebnis.

Mark Z. Danielewskis Erstlingswerk stellt eine bemerkenswerte Abweichung von traditionellen Erzählformen dar und hebt sich sowohl durch seine komplexe Handlung als auch durch eine außergewöhnliche gestalterische Umsetzung von anderen Romanen ab. Im Zentrum der Geschichte stehen Will Navidson und seine Familie, die in ein ungewöhnliches Haus ziehen, welches mit paranormalen Phänomenen aufwartet und eine stetige Veränderung seiner Struktur zeigt. Diese Begebenheiten fesseln nicht nur die Charaktere, sondern ziehen auch den Leser in ihren Bann.

Zu Beginn könnte der Roman aufgrund seiner ausführlichen Einleitung und dem wissenschaftlich anmutenden Erzählstil als langatmig empfunden werden. Diese anfängliche Trockenheit weicht jedoch nach den ersten 150 bis 200 Seiten einer packenden Spannung und gruseligen Atmosphäre, die die anfängliche Geduld mehr als belohnt. Das Buch zeichnet sich durch seinen originellen Aufbau aus, der die Erzählung in die Form einer Analyse eines fiktiven Dokumentarfilms kleidet und durch verschiedene Erzählperspektiven eine vielschichtige Leseerfahrung bietet.

Danielewski experimentiert mit der Form des Romans, indem er Anmerkungen, Fußnoten und ungewöhnliche Textanordnungen einsetzt, was den Leseprozess zu einer einzigartigen Herausforderung macht. Die Verwendung von blauer Farbe für das Wort 'Haus' und die Notwendigkeit, das Buch gelegentlich zu drehen oder sogar einen Spiegel zur Hilfe zu nehmen, tragen zur Einzigartigkeit des Leseerlebnisses bei.

Trotz der Faszination, die das Buch hervorruft, gibt es auch Kritikpunkte. Der Schreibstil kann je nach Passage als hektisch oder abgehackt empfunden werden, und die Figur Johnny Truant, einer der Erzähler, mag aufgrund seiner vulgären Ausdrucksweise und Abschweifungen nicht jedem Leser sympathisch sein. Doch diese Aspekte tragen ebenfalls zur Einzigartigkeit des Werks bei und spiegeln die Vielfalt der erzählerischen Techniken wider, die Danielewski in seinem Roman anwendet.

Die Erzählstränge rund um das Haus, aus der Perspektive von Will Navidson, seiner Frau und weiteren Charakteren, bereichern die Handlung und bieten tiefe Einblicke in die mysteriösen Vorgänge. Die zusätzlichen Perspektiven von Zampano und Truant fügen weitere Ebenen hinzu, die das Werk komplex und mehrdimensional gestalten.

Abschließend lässt sich sagen, dass Danielewskis Debütroman ein außergewöhnliches Leseerlebnis bietet, das durch seine innovative Gestaltung und tiefgründige Handlung besticht. Trotz einiger herausfordernder Aspekte lohnt sich das Durchhalten, da der Roman eine einzigartige Erfahrung verspricht, die sowohl spannend als auch intellektuell stimulierend ist.

Cover des Buches Das Fünfzig-Jahr-Schwert (ISBN: 9783442714384)

Rezension zu "Das Fünfzig-Jahr-Schwert" von Mark Z. Danielewski

Ein LovelyBooks-Nutzer
Das Fünfzig-Jahr-Schwert ist schlichtweg kein gewöhnliches Buch und vor allem kein Roman. Wer das erwartet, wird bitterlich enttäuscht. Man muss das Buch nehmen als das, was es ist. Kunst.

Mark Danielewskis Das Fünfzig-Jahr-Schwert macht es dem Leser nicht einfach. Entweder man verliebt sich in dieses Buch oder man kann nichts, so wirklich rein gar nichts damit anfangen. Die Rezensionen sprechen da für sich. Für die einen ist Danielewski ein Genie und für die anderen ein Stümper. Ich versuche im Folgenden mal professionelle Distanz walten zu lassen und einen gelasseneren Blick auf das Buch zu werfen. Das fällt mir auch insofern etwas leichter, als dass ich die Vorgängerwerke von Danielewski nicht kenne und nicht zu seiner Fangroup gehöre, die er sich unzweifelhaft aufgebaut hat.

Zum „Fünfzig-Jahr-Schwert“ bin ich gekommen, wie die Jungfrau zum Kinde (Hey endlich mal zwei Euro ins Phrasenschwein). Mir war nichts vorher vom Autor bekannt und lediglich das kleine Werbesprüchlein auf der Homepage des Verlages hat mich geködert.

„Spielerisch, lustvoll und unerbittlich treibt Danielewski diese schöne und grausame Horrorgeschichte, die aus fünf Stimmen und fünf Farben gewoben und mit bunt gestickten Bildern geschmückt ist, voran. Immer weiter, bis sie in einem mörderischen Ende die Grenzen jeglichen Genres sprengt.“

Damit nicht genug:

„Das Buch erscheint im Sonderformat, ist vielfarbig gedruckt und besticht durch seine herausragende Gestaltung.“

Kunst. Buchkunst. Das ist doch mal was. Dazu noch eine Horrorgeschichte. Buchliebhaber, was willst du mehr? Vollkommen unvoreingenommen und mit einer ordentlichen Portion Vorfreude ausgestattet, habe ich mich also auf das Fünfzig-Jahr-Schwert gestürzt. Was für eine edle und schöne Aufmachung. Ein ungewöhnlich längliches Format. Schweres, beschichtetes Papier. Ein Umschlag mit zahlreichen Erhebungen (Sterne oder Schneeflocken?), die sich schon fast wie Brailleschrift anfühlen. Und im Innern beginnen sofort die farbigen Illustrationen. Der Text befindet sich nur auf der linken Seite, die rechte bleibt weiß oder enthält die Bilder, Zeichnungen, verwirrenden Linien. Der Text ist minimalistisch auf der Seite verteilt. Es sind nur wenige Sätze pro Seite. Geradezu kunstvoll gesetzt. Es handelt sich ausschließlich um gesprochene Sprache. Die jeweiligen Sprecher sind nur anhand unterschiedlich farbiger Anführungszeichen zu identifizieren. Wunderschön. Und dermaßen unlesbar, dass ich das Buch nach wenigen Seiten vollkommen entsetzt erst einmal zur Seite legen musste. Was für ein Schmarrn soll das denn sein?

Es ist unmöglich, den unterschiedlichen „Protagonisten“ (genau genommen, gibt es gar keine) zu folgen. Es ist unmöglich herauszufinden und dabei zu bleiben, wer gerade spricht. Wer das versucht, kann gleich das Lesen aufgeben. So wie ich. Also kurz recherchiert, was das soll und auf den wichtigsten Tipp für das Buch gestoßen:

Ignoriert die unterschiedlichen Sprecher! Lest den Text einfach so hintereinander weg, als gebe es nur einen Redner!

Und wer das beherzigt, kann plötzlich tatsächlich eine zusammenhängende Geschichte entdecken. Stellt sich natürlich die Frage: Warum hat Danielewski das dann so gemacht? Tja, keine Ahnung. Ich fürchte, der einzige Grund ist, zwanghaft etwas Kunstvolles zu erschaffen. Ich konnte auch in anderen Rezensionen nirgends einen Grund oder auch nur einen sinnvollen Verdacht entdecken, weshalb die Geschichte nicht einfach als Geschichte erzählt wird, sondern als Pseudo-Aussagen-Aneinanderreihung. Ohne Zweifel sieht das gut aus und ohne Zweifel ist das auch Kunst. Nur, Lesen kann man es so leider nicht. Was ja irgendwie ein ziemliches Manko bei einem Buch ist.

Bedenkt man aber nun den Pro-Tipp für Danielewski lässt sich Das Fünfzig-Jahr-Schwert also auch lesen.

Die Horrorgeschichte

Der Inhalt ist schnell wiedergegeben. Denn wie bereits erwähnt, gibt es nicht allzu viel Text in diesem Buch. Wir befinden uns auf einer Party in Texas. Präzise auf einer Halloween-Party. Wie könnte es anders sein. Ausrichterin ist die etwas seltsame Mose Dettledown. Und wenn man so möchte begleiten wir Chintana, eine Näherin und Exfrau von Pravat. Ex, weil sich Pravat wegen einer anderen von Chintana trennte. Und eben diese andere, Belinda Kite, ist nun auch Gast auf der Party. Unangenehm. Aber Belinda hat Pravat mittlerweile auch bereits wieder verlassen. Man könnte sagen, das ist bereits der gesamte Beziehungsaspekt der Geschichte.

Auf der Party befinden sich noch fünf Waisenkinder und deren betreuende Sozialarbeiterin. Wozu die Waisenkinder? Keine Ahnung. Aber es gibt sicherlich einen guten Grund, den ich nur nicht erkannt habe. Jedenfalls soll als Überraschungsgast ein Geschichtenerzähler auftreten. Und was für ein Erzähler das ist.


„‚Ich bin ein böser Mann und habe ein sehr

schwarzes Herz. Und diese Bosheit war’s und diese

Schwärze, die mich zwangen, auf die Suche mich zu

machen nach dem, was ich

„’schon viele Jahre lang

mit mir herumtrage und was ich euch heut Abend

mitgebracht hab.

„‚Weil ihr noch jung seid, will ich

euch erZählen von meiner Suche nach einer Waffe.


Es folgt die Geschichte seiner Suche und natürlich auch seines Findens. Nicht ganz überraschend handelt es sich bei der Waffe um das Fünfzig-Jahr-Schwert. Und was es mit diesem seltsamen Erzähler und dem noch seltsameren Schwert auf sich hat, muss jeder selbst herausfinden.

Ist das Kunst oder kann das weg?

Aus der Perspektive eines Lesers gibt die Geschichte nicht viel her. Es ist sicher keine Horrorgeschichte. Es hat eher etwas von einem Märchen. Und genauso kurz ist es auch. Würde man den Text normal auf den Buchseiten verteilen, hätte man wohl ein dreißig Seiten Büchlein (oder noch weniger?). Wer also ein reines Lesevergnügen wünscht, mit einer spannenden Geschichte und interessanten Charakteren: Finger weg! Das Fünfzig-Jahr-Schwert ist schlichtweg kein gewöhnliches Buch und vor allem kein Roman. Wer das erwartet, wird bitterlich enttäuscht. Man muss das Buch nehmen als das, was es ist. Kunst. Buchkunst. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt ein wundervoll aufgemachtes Buch, das zeigt, was ein Buch alles sein kann, jenseits des reinen Geschichtenerzählens.

Ehrlicherweise muss man aber auch sagen, dass das Ganze schon ziemlich erzwungen daherkommt. Das Buch entfaltet keine Leichtigkeit. Die Kunst ist aufdringlich, geradezu vulgär. Hier umspielt die Kunst nicht die Geschichte, hier ersetzt die Kunst die Geschichte. Und das ist für meinen Geschmack zu penetrant. Mich konnte Das Fünfzig-Jahr-Schwert überhaupt nicht überzeugen, zu keiner Sekunde fesseln und ganz bestimmt nicht begeistern. Aber und das ist auch wiederum ein großes Aber: Das Buch hat mich auf Danielewski neugierig gemacht. Ich möchte jetzt seine beiden anderen Bücher, die in Deutschland erschienen sind lesen. Denn auch wenn Das Fünfzig-Jahr-Schwert mir zu sehr abgefeiert wird, so merkt man doch, dass hier ein Liebhaber am Werk ist. Hier will jemand Bücher, Sätze, Worte komponieren. Und ich bin mir sicher, dass ihm das in seinen anderen Veröffentlichungen besser gelungen ist.

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Zusätzliche Informationen

Mark Z. Danielewski wurde am 04. März 1966 in Vereinigte Staaten von Amerika geboren.

Community-Statistik

in 532 Bibliotheken

auf 103 Merkzettel

von 32 Leser*innen aktuell gelesen

von 8 Leser*innen gefolgt

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