Josif Bondar, Privatdetektiv in Köln, wird nach einem verpatzten Großauftrag nur noch für kleinere Einsätze gefordert und schlägt sich seitdem mehr schlecht als recht mit wenig Geld durchs Leben. Als seine Ex-Freundin Heidi Golub in seiner Wohnung auftaucht und um die Beschattung ihres vermeintlich untreuen Freundes Jurij bittet, nimmt er den Auftrag an, obwohl Jurij nicht nur ein angesehener, gefährlicher Mann, sondern auch ein alter Militärkollege ist.
Zeitgleich sorgt eine umstrittene Aufführung, in der Jesus und seine Jünger als schwule Kommune dargestellt werden, für Aufruhr und zieht schon bald einen Toten nach sich. Josif Bondar ermittelt.
Mit gerade mal 187 Seiten ist "Glaube, Liebe, Mafia", das Debüt des Schauspielers Mark Zak, sicherlich eine sehr kurzweilige Unterhaltung. Während die eher simple Geschichte nicht zwingend mehr Seiten erfordert hätte, ist es um die nicht ausreichend gestalteten, aber an sich potenzialreichen Charaktere schade. Josif Bondar ist durch seine lockere und doch geheimnisvolle Art sehr interessant, hätte sich aber, genau wie seine Freundin, die Hauptkommissarin Judith Wendel, durchaus weiter entfalten können. Neben ihm tauchen zahlreiche Personen auf, die sich teils nur schemenhaft durch wenige Seiten bewegen und deren Sinn für die Geschichte nicht ganz klar wird. Der Autor hat sich zwar bemüht, ihnen spezielle Eigenschaften zuzuschreiben, doch sie bekommen kaum Raum, um lebendig zu werden (Allem voran Jan und Jurij, aber auch Heidi und Ahmet).
Eine Stärke des Buches sind die vielen Verstrickungen zwischen den unterschiedlichen Personen, die nach und nach aufgedeckt werden und für Überraschungen sorgen. Doch auch hier wäre mehr Raum zur Entfaltung hilfreich gewesen. Die Geschichte weiß zwar zu unterhalten, doch krimiübliche Spannung kommt kaum auf, da die Handlung recht einfach und gelenkt voranschreitet. Bevor man überhaupt ins Rätseln kommt, wird die Szene auch schon gelöst.
Schön gestaltet sind die Dialoge zwischen den Protagonisten, die auch immer wieder einen eher dunkel gefärbten Humor durchblitzen lassen.
(S.11 "Oh... und da hast du die Nerven verloren?"
- "Nein. Überhaupt nicht. Ich bin ganz cool geblieben. Ich hab sie nur rausgesetzt an einer Nothaltebucht an der Autobahn."
"Im Dunkeln, im Regen, im Dominakostüm?"
- "Was hättest du denn gemacht?")
Eine sehr kurze Kapitellänge sorgt dafür, dass sich das Buch locker lesen lässt, was durch den leicht verständlichen, aber nicht anspruchslosen Schreibstil zusätzlich gestützt wird. In den einzelnen Kapiteln erfährt der Leser nicht nur unmittelbar so einiges von den Personen, sondern liest stellenweise auch Auszüge aus den Protokollen verschiedener Zeugenbefragungen, die einiges an Abwechslung bieten.
Insgesamt ist "Glaube, Liebe, Mafia" für die schnelle Unterhaltung zwischendurch gut. Für einen humorvollen Roman mit zu wenigen lustigen Szenen bestückt, für einen richtigen Krimi nicht spannend genug, in einem lockeren Schreibstil, doch mit flachen Personen, bleibt nur zu sagen: Kann man lesen, muss man aber nicht.