“Erfrorene Rosen” hat mir fast am besten gefallen. Es geht um den Polizei-Praktikanten Olli, der unter der Obhut seines Mentors vom übermotivierten, überkorrekten Jüngling zu einem knallharten und dabei immer noch wunderbar menschlichen Ermittler wird. Mir hat der Prozess, den Olli während der nur knapp 200 Seiten durchmacht, wahnsinnig gut gefallen. Er versucht, seiner schrecklichen Kindheit zu entkommen, stößt aber während eines Falls immer wieder mit seinem ihm verhassten Vater zusammen.
Was mit einer vergleichsweise einfachen Bombendrohung beginnt, entpuppt sich im Laufe der Geschichte als überdimensionale Verschwörung, die so lange unentdeckt blieb, bis Olli durch vermeintlich stupide Praktikanten-Arbeit darauf stößt. Gemeinsam mit seinem Mentor, den ich trotz, oder gerade wegen seines raubeiniges Verhaltens unglaublich sympathisch fand – für ihn trifft der Ausdruck “harte Schale, weicher Kern” eindeutig zu, und das lernt nicht nur Olli im Laufe der Story. Genau so stellt man sich doch einen Polizisten in einem Krimi vor, finde ich. Die Charaktere, gerade Olli sind wahnsinnig gut herausgearbeitet, die Geschichte liest sich flüssig, spannend und immer auch nachvollziehbar – ich konnte den Ebook-Reader kaum aus der Hand legen. Vor allem, ob Olli seine Differenzen mit seinem Vater aufarbeiten kann und wie aus dem anfangs kleinen Fall schließlich ein ganz großer wird, hat mich immer weiter lesen lassen. So darf ruhig jeder Krimi sein.