Markus Chr. Schulte von Drach
Alle Bücher von Markus Chr. Schulte von Drach
Der fremde Wille
Der Parasit
Mythos
Neue Rezensionen zu Markus Chr. Schulte von Drach
Es gibt Bücher, die liest man wegen der Figuren und es gibt Bücher, die man wegen der Geschichte liest. Mythos gehört definitiv in die 2. Kategorie, nicht nur, weil die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, so dass nur schwer auszumachen ist, wer eigentlich die Hauptfigur sein soll. Hinzu kommt, dass die einzelnen Figuren vor allem für bestimmte Positionen stehen und im Laufe der Handlung bis auf eine Ausnahme keine Entwicklung durchmachen.
Stört das? Kein bisschen!
Die Positionen sind optimal besetzt und die daraus resultierende Handlung ist so spannend, dass man das Buch am Ende kaum noch aus der Hand legen mag. Schulz v. Drach verknüpft sehr geschickt die Suche nach einem verschollenen Inkaschatz und den Fund eines Fossils, das allen Vorstellungen der Evolution zuwiderläuft mit Fragen von Religion und Moral - letzteres aber so gekonnt und unaufdringlich, dass man sich als Leserin nie bevormundet fühlt. Statt dessen gewinnt die Handlung neben dem dramaturgischen auch einen intellektuellen Spannungsbogen.
Ich habe das Buch mit großem Vergnügen gelesen und kann es absolut empfehlen.
Klappentext:
München wird von einem Serienmörder heimgesucht, wie ihn die Ermittler um Hauptkommissar Hans Bauer noch nie erlebt haben: Der Täter taucht aus dem Nichts auf, beißt seine Opfer tot und verschwindet wieder. Jedes Mal hinterlässt er DNA und Fingerabdrücke, doch trotz modernster Methoden ergibt sich kein brauchbarer Hinweis – nichts. Und es kommt noch schlimmer. Aus Hawaii, Schottland und Boston werden identische Morde gemeldet. Reist hier ein Wahnsinniger um die Welt? Gemeinsam erstellen die Experten von BKA, FBI und Scotland Yard, allen voran die britische Psychologin Cynthia Collins, ein Profil des Killers. Doch die Wahrheit liegt weit jenseits ihrer kühnsten Vorstellungen. Der Täter selbst hat keine Wahl. Er muss zuschlagen, wieder und wieder …
Der prologartige Einstieg zur Story beginnt im kongolesischen Dschungel in dem eine kleine Gruppe Forscher in unwegsamem und kaum erforschtem Gebiet unterweg ist und in einem ausgestorbenen Dorf mittem im Urwald von "Irgendetwas" angegriffen wird, ein Teil der Mannschaft kommt zu Tode. Hier wird der Leser schon gleich durch den rasanten Einstieg gefesselt, der Schreibstil ist gut und flüssig zu lesen und macht Worte zu Bildern. Als dann von den Morden in Schottland, Hawai und USA berichtet wird - alle auf die gleiche Art und Weise verübt - baut der Autor weiter Spannung auf. Meiner Meinung nach leiden die spannenden Passagen hin und wieder durch langatmige Hintergrunderzählungen, die wissenschaftlichen Exkursionen in die Psyche eines menschlichen Gehirns haben mich doch manchmal etwas gelangweilt. Das Ermittlerteam rund um Hans Bauer oder auch die ausländischen Kollegen sind nicht als die typischen Superhelden dargestellt sondern menschlich und jeder mit seinen eigenen Stärken und Schwächen. Das private Schicksal von Hans Bauer lässt der Autor immer wieder in die Story mit einfließen, dieses hängt aber nicht mit den Morden oder der Geschichte an sich zusammen und war für mich somit nicht zu aufdringlich.
Im letzten Drittel nimmt der Thriller dann wieder so an Fahrt und Spannung auf dass man bis zum Finale auf keinen Fall das Buch aus der Hand legen möchte.
Was ich etwas schade fand: der Buchtitel sagt hier leider - im Gegensatz zu manch anderen Büchern - mehr aus als dem Leser vielleicht lieb ist, denn der Autor klärt erst gegen Ende des Buches auf, was der Auslöser der Morde tatsächlich ist.
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