Markus Glauser

Tanja ist 42 Jahre alt und Grundschullehrerin. Ihre Ehe ist zu Bruch gegangen, doch sie hat ein wunderbares Verhältnis zu ihrem studierenden Sohn.

Als ihre Mutter stirbt, wundert sie sich, dass diese überhaupt beim Notar ein Testament hinterlegte. Sie hatte doch eh nichts, allzu ärmlich wurde Tanja großgezogen und musste ihrerseits eher mal die Mutter unterstützen. Doch weit gefehlt. Sie erhält ein Sparbuch mit einem sehr hohen Betrag, kann sich aber nicht vorstellen, woher das Geld stammt. Durch die Wohnungsauflösung der Mutter findet sie einen sehr alten Brief ihres Vaters. Sie wundert sich, hört immer noch die Mutter, die sich von ihm im Stich gelassen fühlte. 

Nach einigem Hin und Her sucht sie im Internet nach ihm und wird tatsächlich in Alaska fündig. Er bietet ihr an, ihn in der Touristensaison zu besuchen. Sie könne dann auch bei ihm im Büro aushelfen. - Tanja weiß nicht, was sie tun soll. Sie berät sich mit ihrer besten Freundin, ihrem Sohn und in der Schule. Und dann springt sie ins kalte Wasser und kauft sich ein Ticket nach Alaska.

Markus Glauser ist ein Wohlfühlbuch gelungen. Er beschreibt die Weiten Alaskas und die Menschen, die dort wohnen. Durch die sehr vielen Zitate kluger Menschen kann jeder etwas für sich aus diesem Buch mitnehmen. Der Roman lässt sich sehr gut lesen und beschreibt die in Alaska wohnenden und im Roman handelnden Menschen gut. 

Markus Glauser schrieb die Reihe Nordlichter im Selbstverlag (independently published). Sie umfasst fünf Romane. Dieser  hier "Vom Zauber des Neuanfangs" ist der erste. 

Er macht Mut, einfach mal einen Schritt in eine ganz andere Richtung zu gehen, um nicht im Einerlei des Alltags zu versinken.

In einfühlsamer und gleichzeitig packender Weise wird die Geschichte eines Mittvierzigers namens Roger erzählt, der scheinbar alles hat und alles verliert: Karriere, Familie, Haus, Ansehen, den dicken Audi. Nur seine Freunde verliert er nicht, denn er hat keine, hat nie welche gehabt. Was bei seiner Persönlichkeit nur allzu verständlich erscheint. 

Seine Lebensfreude hat er schon lange zuvor verloren. Und hier sind wir schon bei den Ursachen, die zu seiner Krise geführt haben. Durch die Krise wird Roger gezwungen, sich mit seinem bisherigen Leben und seinen Problemen tiefgreifend auseinander zu setzen. Erst unwillig und ablehnend, dann immer offener und aktiver hinterfragt er frühere Entscheidungen, und beginnt sich zu verändern. Durch seine Veränderung ändert sich auch seine Herangehensweise zur Bewältigung seiner Krise. Bisher Unvorstellbares wird erst vorstellbar und schließlich attraktiv. 

Rogers Krise hat fast jeder schon einmal selbst oder im Bekanntenkreis so oder so ähnlich erlebt. Und eben weil sie so alltäglich ist, steht Roger für unsere Gesellschaft und die Art, wie wir leben. Hinter allem steht die Frage, ob materieller Überfluss uns wirklich im Innersten glücklich machen kann. Was sonst könnte es sein? Roger hat darauf eine Antwort gefunden, und der Leser darf ihn begleiten, wie er das gemacht hat. Lebensphilosophie in eine wunderschöne Geschichte mit Tiefgang verpackt!

Sehr empfehlenswert für Leute ab 25, um Fehler zu vermeiden (Theorie). Wahrscheinlich werden es aber eher Ältere lesen, die ihre Erfahrung bereits gemacht haben (Praxis).

Sehr persönlicher Kommentar: Findest du, dass reiche Leute eher einen glücklichen oder eher einen verkniffenen Eindruck machen? Sieh mal Trump an!

Der neue Abenteuerroman von Markus Glausers Buchreihe Gold Lake nimmt den Leser auf ein neues Alaska-Buschpiloten-Abenteuer unter dem Titel „Von der Flüchtigkeit des Glücks (Wolkenträume – Spirit of the Bush Pilots)“ mit. Der Leser taucht in den Prozess des finalen Weltrekordversuchs des erfolgreichen und berühmten Extrembergsteiger Jackson Mayer ein und lernt dabei alle Fassetten über Planung, sportlich-mentaler Vorbereitung, Pressebusiness,... kennen dabei lernt man ihn, seine Beweggründe und  seine eigentliche Suche und dem Finden des eigenen wahrhaften Glücks. Genauso lernen auch einige der anderen Hauptprotagonisten ihr wahres Glück kennen, nachdem sie ihre hoffnungsvollen teils komplizierten und "demonischen" Beziehungs-Schauplätze durchlaufen. Der Abenteuersinn von einsamer Wildnis, kleinen Orten und waghalsigen Profipiloten kommt bei alldem Liebeschaos nicht zu kurz. Den Einstieg empfand ich als zäh, weil viele Protagonisten problembehaftet und vermeintlich beziehungsunfähig sind, allerdings, je mehr man über sie erfährt desto liebenswerter und sympathischer werden sie. Die einzelnen Abschnitte enden mit einem kleinen Grizzly und die Kapitel beginnen mit einem passend, schönem Zitat - diese Aufmachung gefiel mir richtig gut. Die Szenen sind lebendig, bildhaft und absolut glaubwürdig geschildert. Die persönlichen Entwicklungen aller Charaktere im Verlauf der Geschichte sind teilweise wenig überraschend, dennoch spannend in Szene gesetzt. Der Sprachstil der jeweiligen Perspektivenwechsel sind allesamt angenehm schön und leichtverständlich.

Mit diesem Buch hat Markus einen schönen und spannenden Abenteuerroman nachgelegt.

Ich empfehle das Buch allen, die gerne eine Mischung aus wilde Alaska-Romantik, Alltagshelden und Beziehungschaos lesen und jenen die selbst auf der Suche nach der eigenen Lebensphilosophie sind.