Cover des Buches Der Triumph der Zwerge (ISBN: 9783492703512)
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Rezension zu Der Triumph der Zwerge von Markus Heitz

Spannende Unterhaltung, mit deutlichen Schwächen. Schade.

von Der-Lesefuchs vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Sehr gute Unterhaltung, aber Schwächen in der Handlung und den handelnden Personen.

Rezension

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Der-Lesefuchsvor 9 Jahren
Ich bin ein riesen Fan von Markus Heitz und ich habe sowohl die Zwerge-Reihe, wie auch die Albae-Reihe innerhalb kürzester Zeiten gelesen und geliebt. Nachdem im März 2014 "Tobender Sturm" (letzter Band der Albae) erschienen ist und bald darauf auch die Ankündigung, dass es bei den Zwergen einen fünften Band geben wird, konnte ich es kaum abwarten.

Die Albae sind beinahe vernichtet, die letzten werden gnadenlos gejagt. Die Menschen und Elben schließen Freundschaften, ohne dass sich jemand darum schert. Auf einmal aber geht die neue Freundschaft so weit, dass ganze Landstriche an die Elben verschenkt werden. Geht hier alles mit rechten Dingen zu und welche Rolle spielt ein kleines Mädchen, das anfangs nur albisch sprach und aus dem jenseitigen Land kam?

Eine Nachricht aus dem Jenseitigen Land vom lange tot geglaubten Tungdil Goldhand lässt eine kleine Abordnung der Zwerge auf die Suche nach ihm gehen. Doch bevor die Suche wirklich beginnt, taucht Tungdil von selbst auf. Gleichzeitig tauchen am am Steinernen Torweg immer mehr Elben auf, die im Geborgenen Land einziehen wollen, um ein neues Elbenreich zu bevölkern. Doch noch jemand anderes möchte über den Steinernen Torweg und so beginnt ein neuer Kampf gegen die Unholde aus Phondrason.

Markus Heitz hat hier wieder einen flüssig zu lesenden und unterhaltsamen Roman aufs Papier gezaubert. Ein gewisser Spannungsbogen ist da und ich konnte ich (nach sieben Jahren Pause) schnell wieder in die Zwerge eindenken.

Leider habe ich nichts wirklich Neues entdecken können. Die Wesen und Unholde waren aus den anderen Zwergen- und Albae-Büchern bekannt und auch die Zwistigkeiten zwischen den verschiedenen Stämmen waren bekannt.

Tungdil kam ins Geborgene Land als der "Gelehrte" zurück. Nichts deutete mehr darauf hin, dass er sich in Phondrason durchsetzen konnte und dort ganze Eroberungen durchführen konnte. Aus den bisherigen Bänden hat sich Tungdil zu einem wahren Schlachtenheld entwickelt, der keinem Kampf aus dem Weg geht. Dies tut er zwar in Teil 5 auch nicht, aber er wird sehr viel friedlicher dargestellt, als man ihn in Erinnerung hatte. Nach 250 Jahren Krieg und Gewalt in Phondrason wird man ein Teil dieser schrecklichen Welt und kann nicht einfach auf "Frieden" umschalten und nur noch der "Gelehrte" sein.

Auch blieben einige Ungereimtheiten, die sich aus der Geschichte ergeben. Beispielsweise findet Tungdil ganz einfach und schnell mal die Zeit ein Gegenmittel gegen Ingrimmischs Wahn herzustellen. Wie konnte er das in so kurzer Zeit schafffen, während alle anderen mit so viel wichtigeren Dingen beschäftigt waren?

Was ich aber am meisten irritiert hat, ist sich dass das Wesen der Zwerge - über Jahre mühsam aufgebaut - auf einmal so radikal ändert. Ich kenne die Zwerge als stolze "Bergmaden", die keinen Kampf scheuen und stur sind. Auch was ihre Beziehung zu den Elben angeht: die Elben sind das verhassteste Volk für die Zwerge (vielleicht nur noch von den Albae getoppt). Eine einzelne Freundschaft zwischen einer Elbin und einem Zwerg würde (ausnahmsweise) ja doch durch gehen. Aber auf einmal wehren sich die Zwerge nicht wirklich nennenswert, als es darum geht, das Geborgene Land zu retten und die Elben als "Verwalter" Ihrer Burgen und Stollen zu akzeptieren. Mein Eindruck der Zwerge ist eher der, dass sie nur einen Teil Ihrer Kämpfer in den Krieg um das Geborgene Land entsenden würden und immer so viele Zwerge in den eigenen Bollwerken bleiben, damit diese gerade nicht an die Elben fallen. Ein Elb in den Zwergenstätten ist undenkbar. :-(



Fazit:
Als großer und eingefleischter Fan von der ganzen Welt von Zwergen, Elben und Albae bin ich ein klein wenig enttäuscht. Gut, flüssig und spannend zu lesen, aber nichts Neues zu entdecken. Bekannte Unholde und Kämpfe am Steinernen Torweg und ein Tungdil, der sich in seinem Wesen komplett geändet zu haben scheint (gegenüber den lange aufgebauten Typus Zwerg aus den bisherigen Büchern) und auch das Wesen der Zwerge insgesamt hat sich radikal verändert und wird daher unglaubwürdig. Von daher reicht es leider nur für 3 von möglichen 5 Sternen.


Hier geht es zur Homepage von Markus Heitz. *klick*
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