Cover des Buches Die Quellen des Bösen (ISBN: 9783492285469)
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Rezension zu Die Quellen des Bösen von Markus Heitz

Rezension zu "Die Quellen des Bösen" von Markus Heitz

von Hobbit vor 14 Jahren

Rezension

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Hobbitvor 14 Jahren
Gut 800 Seiten umfasst das letzte Buch der sechsbändigen Reihe "Ulldart - Die dunkle Zeit", und nachdem ich mich nun wacker auch durch diesen Wälzer gekämpft habe - und zum größten Teil war es wirklich ein K(r)ampf - bleibt am Ende die Einsicht, dass der deutsche Phantastik Preis kaum eine Garantie für gute Fantasy sein kann, wenn man bedenkt, dass Markus Heitz seit Jahren dort Stammgast auf dem Siegertreppchen ist. (Fairerweise muss ich an dieser Stelle hinzufügen, dass ich seine restlichen Werke mangels Kenntnis nicht beurteilen kann.) Dass ich diese Reihe überhaupt zu Ende gelesen habe, liegt zum Einen daran, dass die ersten Bücher noch eine gewisse Spannung auf das noch Folgende wecken können, zum Anderen daran, dass ich in meinem nicht mehr ganz so jugendlichen Leichtsinn mehrere Bücher auf einmal gekauft hatte. Geärgert hat mich zunehmend die einfache Sprache, derer sich der Verfasser hier bedient. Es finden sich unzählige Wiederholungen in der Beschreibung der Charaktere und ihrer Handlungen wieder (ich möchte zum Beispiel nicht wissen, wie oft von den bernsteingelben Augen Belkalas die Rede ist), die Dialoge sind teilweise sehr hölzern und so banal, dass man den Eindruck bekommt, es handele sich hier um die ersten Schreibversuche eines 14jährigen und nicht um jemanden, der Germanistik studiert hat. Die wohl als comic relief gedachten Einlagen des Königs Perdór mit seinem Hofnarren Fiorell sind so unkomisch, dass sie fast schon weh tun. Die Charaktere bleiben durchwegs klischeehaft und vorhersehbar, dabei gab es doch so viel Potential, etwa beim Antihelden Lodrik oder dem verschlagenen Mortva. Positiv anzumerken bleibt lediglich, dass der Verfasser auf Fabelwesen und -völker bis auf wenige Ausnahmen verzichtet, statt dessen präsentiert er eine Welt, die mich mit ihren unterschiedlichen Völkern und Kulturen die ganze Zeit latent an diverse Rollenspiele erinnert hat. In Schulnoten gesprochen, würde ich dieser Reihe die Note "Ausreichend" geben - es ist beileibe nicht alles schlecht, aber unter guter, anspruchsvoller Fantasy stelle ich mir doch etwas ganz Anderes vor.
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