Zwischen Dunkelheit und Macht: Eine Reise durch 'Die schwarze Königin' von Markus Heitz
von TGerwert
Kurzmeinung:
Rezension
"Die schwarze Königin" von Markus Heitz, nicht Andreas Heitz, ist ein Roman, der mit seinem düsteren und blutigen Cover sofort die Erwartungen eines Vampir-Thrillers weckt. Der Schreibstil des Autors ist flüssig und zieht den Leser in seinen Bann, insbesondere durch den gelungenen Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der eine allwissende Perspektive bietet und mir gut gefallen hat.
Die Geschichte beginnt mit Len, einem Charakter, der unerwartet in einen jahrhundertealten Krieg gegen Vampire hineingezogen wird. Dieser Aspekt der Handlung entwickelt sich allerdings zäh, da anfangs viel Zeit auf die Einführung der Figuren verwendet wird. Längere Passagen ohne nennenswerte Ereignisse oder Spannung können zu Beginn die Lesemotivation beeinträchtigen.
Len, als Protagonist, kommt für mich ziemlich blass und passiv rüber. Seine Entscheidungen erscheinen oft naiv oder unüberlegt, was mich dann doch des öfteren eher frustiert hat und nicht zu einer Steigerung des Lesetempos beigetragen hat.
Im Gegensatz dazu stehen die Figuren Barbara und Vlad, die mit mehr Tiefe und Charakterstärke überzeugen. Barbara, eine historisch inspirierte Figur, zeigt Entschlossenheit und Eigenständigkeit, die im krassen Gegensatz zu Lens Charakter steht.
Besonders hervorzuheben ist die Darstellung der historischen Vergangenheit, die spannender und dynamischer wirkt als die gegenwärtigen Ereignisse. Die Geschichte von Vlad, dem Vater von Vlad dem Pfähler, und Barbara, die den Kampf gegen die Vampire anführt, ist packend und gut durchdacht.
Interessant ist auch die Vielfalt der dargestellten Vampirarten und übernatürlichen Wesen, die dem Buch Abwechslung und Tiefe verleihen. Jedoch leidet die Erzählung unter Längen, besonders im ersten Teil, und manchmal wirken die Handlungen und Entscheidungen der Charaktere unglaubwürdig oder konstruiert.
Das Ende des Buches bleibt offen und deutet auf eine mögliche Fortsetzung hin. Einige Handlungsstränge werden nicht vollständig aufgelöst, was zu einem unbefriedigenden Gefühl führen kann. Eine Kürzung des Textes um etwa 100 Seiten hätte dem Erzählfluss und der Spannung möglicherweise gutgetan.
Zusammenfassend ist "Die schwarze Königin" ein Roman mit starken und schwachen Seiten. Während die historischen Elemente und einige Charaktere überzeugen, leidet das Buch unter einem langsamen Start und einem Hauptcharakter, der mehr Tiefe und Entwicklung vertragen hätte. Daher vergebe ich 3 von 5 Sternen.