Rezension zu Judassohn von Markus Heitz
Rezension zu "Judassohn" von Markus Heitz
von ChristineToulon
Rezension
ChristineToulonvor 11 Jahren
Judassohn ist ein spannender Vampirroman. Fernab von diesen ganzen klischeehaften vegetarischen Vampiren, die lieber an Tieren nuckeln, als an Menschen und sich in eine sterbliche verlieben und dann irgendwann sogar ihre Zähne gegen ein Atrappengebiss austauschen. Nein, wer bei diesem Buch nach diesem schnulzigen Vampirromanzenzeug sucht, sollte Judassohn wieder aus der Hand legen. Mit eigenen Vampirsorten (besonders die Nachzehrer haben ihre besondere Faszination ...) wartet Markus Heitz in seinem Werk Judassohn auf. Auch wenn die Geschichte in Deutschland beginnt, verfällt der Autor, wie zuvor auch schon in Ritus und Sanctum schnell darin, in der Vergangenheit der französischen Revolution zu schreiben. Sehr anschaulich, wie ich finde. Auch der Kreis der Judaskinder ist nur etwas für Leute, die die alten Vampirmythen noch zu schätzen wissen. Blutdurstig, hinterhältig und gefährlich ist jeder von ihnen, auch die drei Figuren Tanguy, Dominic und Sandrine, aber jede auf ihre ureigene Weise. Was die drei Figuren jedoch miteinander zu tun haben, muss der Leser selbst herausfinden. Es ist in jedem Falle gewohnt spannend und angenehm zu lesen, auch wenn natürlich auch die sehr sexuell angehauchten Szenen nicht fehlen.( Nicht zu empfehlen, wenn man in der Uni auf Einlass wartet .) Einziges Manko an dem Werk ist, dass das mit den drei Figuren eine erhebliche Schwierigkeit bereitet. Man hat zuweilen das Gefühl, dass das ganze Buch dieses Mal zerklüftet ist. Leider ist durch die Zerrissenheit auch ein großer und erheblicher Spannungsbogen verlustig gegangen. Aber lesen lohnt sich auf jeden Fall - besonders wenn man sich von Vampires Diary, Twighlight und Co. erholen möchte. Besonders angenehm finde ich aber seinen Stil die Umgebung zu beschreiben und die Figuren lebendig zu machen. Dafür liebe ich Markus Heitz wirklich sehr.