Cover des Buches Als die Sonne weinte (ISBN: 9783887931971)
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Rezension zu Als die Sonne weinte von Markus Herrmann

Rezension zu "Als die Sonne weinte"

von Mone_S vor 7 Jahren

Rezension

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Mone_Svor 7 Jahren
Ich habe das Buch im Zuge der Leserunde gewonnen.
Es handelt von den Astronomen Galileo Galilei und Christoph Scheiner, bzw. deren Streit, wer zuerst die Sonnenflecken entdeckt hat. Es ist eine Zeit des Umbruchs, neue Weltbilder kommen auf, die Zensurbehörder der Kirche versucht diese zu unterdrücken und mittendrin stehen Galilei, Scheiner und der zu vermittelnde Philippo Bassi.

Das Buch ist aus der Rückblende des Geistlichen Philippo Bassi geschrieben - eine vom Autor frei erfundene Person. Dieser erzählt von dem Streit der beiden Astronomen und seinen Vermittlungsversuchen. Zudem ist Bassi im persönlichen Konflikt, da er Teil der Zensurbehörde ist und mit Galilei befreundet ist.

Sehr interessant fand ich die Umstände der Zeit, von denen berichtet wird. Zum einen ist es das lange Reisen, das man sich heutzutage nicht mehr vorstellen kann. Zum anderen - und am schwerwiegensten - die Zensur. Alles, was "neu" war und nicht der Sicht der Kirche entsprach, wurde aufgespürt und verboten. Dieser Tätigkeit ging Philippo Bassi nach.
Auch erfährt man gut, wie unterschiedlich Scheiner und Galilei waren. Sie beide entdeckten die Sonnenflecken und glaubten an ein neues Weltbild, Galilei ging damit offensiv sarkastisch um, Scheiner zurückhaltend defensiv.
Auf der Reise begegnet Bassi Verwandten Scheiners und sorgt für viele Vermittlungsversuche. Der Neffe Scheiners mit seiner Familie ist im Roman liebenswert beschrieben.

Der Prolog des Buches enthält viele wichtige und interessante Informationen, ist meines Erachtens aber dadurch zu überladen.
Der Roman selbst liest sich dann flüssig, die Sprache ist etwas gehoben, was passend zum Geistlichen Bassi passt. Die Informationen und Umstände sind spannend, allerdings gibt es viele Aneinanderreihungen, was denke ich durch den Erzählstil der "Rückblende/Erinnerung" kommt. Daher bekommt die Geschichte keinen großen Spannungsbogen und auch keinen tiefen emotionalen Gehalt.

Alles in allem ein Buch für interessierte Leser, die sich mit Galilei beschäftigen, seinen Kontrahenten Scheiner, sowie die Umstände der Zeit, kennenlernen möchten.

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