Markus Huth

 3,7 Sterne bei 20 Bewertungen

Lebenslauf

Markus Huth, Jahrgang 1982, ist Autor und Fotograf. Er volontierte bei der Nachrichtenagentur dapd und studierte Geschichte und Archäologie in Berlin und Moskau. Er ist Chefredakteur des Reportage-Magazins "Weltseher" und hat schon viele entlegene Gegenden bereist, aber nirgends wäre er so gern geblieben wie in Kirgisistan. Derzeit lebt Markus Huth im bulgarischen Plovdiv.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Markus Huth

Cover des Buches Mit 80 Viechern um die Welt (ISBN: 9783328102434)

Mit 80 Viechern um die Welt

(13)
Erschienen am 10.06.2019
Cover des Buches Ohne Plan durch Kirgisistan (ISBN: 9783328100478)

Ohne Plan durch Kirgisistan

(7)
Erschienen am 10.04.2017

Neue Rezensionen zu Markus Huth

Cover des Buches Mit 80 Viechern um die Welt (ISBN: 9783328102434)
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Rezension zu "Mit 80 Viechern um die Welt" von Markus Huth

Vessi_Vnlnv
Ein Pfau auf Weltreise – über Eitelkeit und Etikettenschwindel

Mich hat das Buch gut unterhalten; der Schreibstil war fesselnd und spannend. Es war zudem informativ, und ich fand es interessant, so viele unterschiedliche Einblicke in Länder, Kulturen und bestimmte Tierarten zu erhalten.

Der Stil war überwiegend sachlich – ein wenig mehr Gefühl und ein tieferer Einblick in Markus’ Gefühlswelt hätten das Leseerlebnis noch bereichert.


Makaber finde ich jedoch, dass er sich immer wieder als „Tierfreund“ bezeichnet, gleichzeitig aber Tiere isst, manche nur rettet, weil sie „süß“ sind (z. B. Esel oder Ziegen), ein Schaf schlachtet, ein anderes schert – und dabei sogar verletzt.

„Nena findet, das sei Tierquälerei.“ Ja – weil es Tierquälerei ist. Warum versucht ein selbsternannter Tierfreund überhaupt, ohne triftigen Grund, ein Schaf einzufangen und zu scheren? Hat das eventuell etwas mit Männlichkeitskomplexen zu tun?


Auch in anderen Bereichen scheint Geschlecht eine große Rolle für Markus zu spielen: Entweder ist ihm eine fremde Männerstimme „zu hoch“ (was soll das überhaupt bedeuten?), oder Sam wird plötzlich mit anderen Augen gesehen, weil sie eine trans Frau ist. Warum muss das überhaupt kommentiert werden?

Ähnlich irritierend: Die Beschreibung einer Frau aus Sri Lanka als „Single-Frau“. Männer werden ja auch nicht als „Single-Männer“ bezeichnet.


Seine Freundin Nena wird übrigens als launisch, impulsiv und eifersüchtig dargestellt, während Markus sich selbst konsequent als neutralen Diplomaten sowie gleichzeitig begehrten und bescheidener Typ inszeniert.

Da passt das Krafttier Pfau wirklich gut.

Auffällig ist auch, wie oft Markus bei Menschen landet, mit denen es angeblich nicht funktioniert (Pferderanch, Zimtplantage, Ferienlager). Die Beschreibungen dieser Konflikte bleiben meist einseitig: Markus als neutraler Typ, der „ungewollt“ in unangenehme Situationen gerät, die er tapfer ausharrt.

Wie zum Beispiel in Afrika: Markus hatte sich vorgestellt, mit Schwarzen Menschen zu arbeiten, aber auf der Website war kein Bild, und die Gastgeber hießen „Susan und Steve“. Bei diesen Namen hätte man eventuell schon früher vermuten können, dass sie nicht aus der Region stammen. An solchen Stellen hätte ich mir mehr Reflexion und vielleicht auch ein paar Selbsterkenntnisse gewünscht.


Insgesamt wirkt es auf mich so, als hätte der „Tierfreund“ Markus diese Reise nicht unternommen, weil er möglichst vielen Tieren helfen wollte oder die Zeit mit ihnen besonders genoss, sondern weil es einfach die günstigste Art zu reisen war.

Auf einen Hund aufzupassen ist schließlich angenehmer als körperlich anstrengende Freiwilligenarbeit. Und vor allem: Die Geschichte eines „reisenden Tierfreunds“ verkauft sich als Buch deutlich besser als die von jemandem, der mal hier, mal da ein paar Tiere betreut, Steaks isst, Pflanzen eingehen lässt, hin und wieder die Gegend erkundet und dabei viel entspannt.

Gerade wenn man ohnehin im journalistischen Bereich arbeitet, ist das doch eine ziemlich clevere Geschäftsidee – ein ansprechender Titel inklusive.


In den Kapiteln über Afrika, das Ferienlager und die Zimtplantage in Sri Lanka wurde für mich besonders deutlich, dass es nicht wirklich um tierische Freunde ging, sondern eher um eine entspannte Zeit. Die Tiere wurden nur geschickt in die Story eingeflochten.

So wie Pumba, der halt süß ist, mit dem Schwanz wackelt und immer gut drauf ist. Solange Tiere süß sind, ist Markus ein Tierfreund.

Es wirkt insgesamt so, als wären diese Teile des Buchs nachträglich angepasst worden, um das Thema „Tiere“ beizubehalten. Auch im letzten Kapitel werden wahllos Tiere aufgezählt, die lediglich vorhanden sind, um auf die angeblich 80 betreuten Tiere zu kommen – kümmern muss er sich um die meisten nicht.


Erschreckend fand ich zudem, dass Nena und Markus auf der Zimtplantage in Sri Lanka so stark ausgebeutet wurden – gleichzeitig empfand ich diese Form der menschlichen Ausbeutung gar nicht so weit entfernt von der Tierausbeutung, die auch der selbsternannte Tierfreund Markus praktiziert.

Der Disclaimer am Anfang – „Ich bin kein Vegetarier“ – soll offenbar alles entschuldigen.


Fazit:

Ausbeutung der Tiere – nur auf eine etwas andere Art.

Die Geschichten der Tiere dienen als Material für ein spannendes Buch. Ich hätte mir gewünscht, dass Markus im Verlauf der Geschichte einen persönlichen Wandel durchmacht und zum Ende hin bestimmte Dinge anders betrachtet. Da dies jedoch nicht der Fall ist, bleibt für mich der Eindruck, dass hier unter dem Deckmantel „Ich tue etwas Gutes“ lediglich versucht wurde, eine gute Zeit zu haben – auf Kosten der Tiere – und das Ganze anschließend gut vermarktbar als Buch zu verkaufen.

Ganz nach dem Motto: „Tiere gehen immer.“ So scheint zumindest das journalistische Grundprinzip.


Cover des Buches Mit 80 Viechern um die Welt (ISBN: 9783328102434)
Runenmädchens avatar

Rezension zu "Mit 80 Viechern um die Welt" von Markus Huth

Runenmädchen
🐮🐷🐶🐰🐹🐴

Ein unterhaltsames Buch, das natürlich Fernweh hervorgerufen hat. Das ist generell nicht schwer bei mir, zugegeben. Doch in Zeiten der Pandemie ruft diese ungezwungene Art zu reisen, neben Fernweh auch den Wunsch nach Normalität hervor.
Huth schreibt locker und oft humorvoll, weshalb sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Einen großen Fehler hat Huth jedoch gemacht: Im Vorwort verrät er zwei Internetplattformen, auf denen er zu „seinen“ Tieren gekommen ist. Fatal, weil ich das Buch sofort weggelegt und erst Tage später wieder zur Hand genommen habe :)

Cover des Buches Mit 80 Viechern um die Welt (ISBN: 9783328102434)
Shunimas avatar

Rezension zu "Mit 80 Viechern um die Welt" von Markus Huth

Shunima
Auf Weltreise plus Tiere gefreut, aber...

Dieses Buch ist mir zufällig in die Hände gefallen, aber ich fand die Idee super, sich mit Tiersitting seine Reiseunterkünfte zu verdienen. 


Was ich erwartet habe:

Tierstorys von Hund und Katz und Exoten, die in Mal mehr Mal weniger exotischen Gegenden leben. Liebevoll geschrieben (immerhin sollte man Tiere lieben, wenn man sie schon für die Urlaubsunterkunft nutzt ;), eine Prise Humor, die Geschichte hinter den Menschen.


Was ich bekam:

Schon die erste Station La Gomera zog sich endlos hin, bis er endlich auf der Finca angekommen ist. Völlig zusammengewürfelte Landeskundeinfos, die an und für sich interessant gewesen wären, wären sie passend und nicht nur aneinander geklatscht und mit sinnlosen Absätzen zerstückelt und dadurch chaotisch. 

Erzwungener Humor... Der Schreibstil jedenfalls zeigt, dass nicht jeder Journalist ganze Bücher schreiben sollte. Schuster bleib bei deinen Leisten und so. 

Und ganz schlimm fand ich, dass er - anscheinend für diesen erzwungenen Humor - gleich das erste Tier, das er Sitten sollte, abschätzig kommentierte. Der Hund sei hässlich, klein und rund, lächerlich ängstlich. Sympathisch wirkte das nicht.

Fazit:

Tja, nicht schwer zu erraten, aber dieses Buch ist bei mir rigoros durchgefallen. Die Idee war gut, aber Aufbau und Schreibstil so furchtbar, dass ich tatsächlich Mal nur einen Stern vergeben kann.

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