Rezension zu "Vergils Aeneis" von Markus Janka
Der Untertitel dieses Büchleins lautet „Dichter, Werk und Wirkung“, weshalb ich mir auch eine Darstellung aller drei Aspekte erwarte. Das ist leider nicht der Fall.
Vom Dichter, Vergil, erfahren wir gar nichts. Leben, historische Einordnung, soziales Umfeld – nichts davon wird besprochen.
Die ersten 57 Seiten befassen sich auf ausführliche und unnötig komplizierte Weise mit der literarischen Einordnung der Aeneis. Der Rest des Buches ist dann die Besprechung des Epos selbst, was der eigentlich interessante Teil sein sollte, aber irgendwie schwammig und unfokussiert wirkt. Es ist eine Mischung aus inhaltlicher Zusammenfassung, poetischer Analyse und Interpretation.
Der letzte Punkt, Wirkung, wird auf der letzten Seite derart knapp abgehandelt, dass man es gleich hätte weglassen oder einfach in Form einer Tabelle einbauen können. Unter Wirkung verstehe ich mehr, als nur ein paar Werke aufzulisten, die in den letzen fünfzig Jahren mit diesem Inhalt erschienen sind.
Der Autor täte gut daran, das in der selben Reihe erschienene Buch Dantes Göttliche Komödie. Eine Einführung von Franziska Meier zu lesen.
Fazit: Nicht zu empfehlen.