Rezension zu "Finstere Stadt" von Markus K. Korb
Wenn du die Finstere Stadt betrittst, tappst du erst einmal im Dunkeln. Aber ein wenig Licht lässt sich zumindest erahnen, obgleich dein Blick auf eine pechschwarze Düsternis fällt…
Sogleich erhältst du erste Eindrücke des Lebens, das sich dort abspielt. Künstliche Intelligenz ist stetiger Begleiter der, durch Technik optimierten, Menschen geworden, die Trinkwasserversorgung hat sich, im Vergleich zu heute, enorm stark verschlechtert. Es gibt kaum Helligkeit, da die hohen Gebäude das Sonnenlicht verdrängen. Stattdessen hängen überall Neonröhren. Es wirkt alles trist, düster und „tot“, einfach gespenstisch.
Tao Ishimura, das „Auge“, Sheng Zao, das „Ohr“, Bizo, die „Nase“ , Choan, die „Faust“ und die Söldnerin Flaka arbeiten für die Mächtigen der Stadt: die Drachen, das lokale chinesische Triaden-Syndikat.
Die Beschreibung der Handlung ist atmosphärisch, vielschichtig und irre gut, man glaubt stets dabei zu sein. Die vielen Details der Umgebung, der Bewegungen, des Empfindens… man hat das Gefühl alles ungefiltert mitzuerleben! Die Kapitel sind bewusst „durcheinander“ gewürfelt, doch führt dich der rote „Ariadne“ Faden. Die Fantasie scheint grenzenlos, genauso wie die Augmentierungen der Charaktere und doch bleibt alles stimmig und gut durchdacht. Und vielleicht ist „die Realität der Menschen nichts anderes, als ein einzelner Strang im großen Gewebe der Existenzrealität“.