Schade um die passable Story.
von Gulan
Kurzmeinung: Scheitert weniger an der Story, sondern vor allem an seinen Figuren.
Rezension
In einer Bauernscheune wird eine verstümmelte und sorgsam hergerichtete Leiche aufgefunden. Die Kommissare Linnemann und Bender nehmen die Ermittlungen auf. Als eine zweite Leiche gefunden, wird klar, dass hier ein Serientäter am Werk ist. Und es wird schnell klar, dass der Mörder alle Fäden in der Hand hält und die Polizei eine von ihm festgelegte Rolle in diesem Spiel spielt...
Dieser Krimi ist das Debüt des Autors. Das Grundgerüst des Romans mit dem religiös fanatischen Serienmörder, der mit der Polizei spielt, ist auch vielversprechend. Das Buch lässt sich auch sehr flüssig und schnell lesen.
Aber leider werden diese Ausgangspunkte nicht zu einem überzeugenden Buch abgerundet. Dies liegt zum einen an den beiden Hauptermittlern. Ewald Linnemann, knapp 60jährig, hat mit allen technischen Neuheiten vor ca. 25 Jahren abgeschlossen, wird von seiner Frau „Purzel“ genannt und verhält sich teilweise genau so. Sein Kollege Martin Bender ist ein Chauvinist und Fußball-Hooligan mit Hang zum Alkohol. Die beiden stümpern sich durch den Fall, nennenswerte Ermittlungsergebnisse werden nur von den Mitarbeitern erarbeitet. Natürlich lebt das Buch davon wie der Täter mit der Polizei spielt, aber die Kommissare kamen mir schon sehr inkompetent vor. Zum anderen hätte auch die Darstellung des Täters überzeugender sein können. Seine Handlungen werden in kurzen Zwischenabschnitte beleuchtet, aber irgendwie sind mir seine (abartigen) Beweggründe nicht näher gekommen. Auch die große Spannung wollte sich nicht einstellen, da man einige Entwicklungen der Handlung vorab erahnen konnte.
Insgesamt kann mich das Buch leider nicht überzeugen. Das liegt weniger an der Story, sondern hauptsächlich an den Figuren. Wenn der Autor aber etwas mehr an seinen Charakteren feilt, kann man auf bessere nächste Romane hoffen.