Rezension zu "Blutiger Klee" von Marlene Faro
Mitten im idyllischen Salzkammergut geschieht ein brutaler Mord! Der alte Baron Gleinegg, ein äußerst unsympathischer Zeitgenosse, wird vor einer Wallfahrtskapelle erstochen aufgefunden. Auch wenn der unbeliebte Adelige eine bekannte Persönlichkeit der Region war und viel Einfluss in der Gemeinde hatte, hält sich die Trauer über seinen Tod im Ort in Grenzen. Nicht einmal die Kinder des Barons zeigen viel Interesse an den Ermittlungen, die sich äußerst schwierig gestalten, denn Kommissar Artur Pestallozzi und sein Kollege, der Dorfpolizist Leo Attwenger, müssen sich durch eine Menge Dorf-Klatsch und Tratsch arbeiten. Gemeinsam mit der Gerichtsmedizinerin Lisa Kleinschmidt begeben sie sich auf Spurensuche, befragen mundfaule Dorfbewohner und stoßen schließlich auf ein dunkles Familiengeheimnis aus der Vergangenheit.
Blutiger Klee konnte mich zwar nicht durch spektakuläre Höhepunkte oder einen sehr komplexen Mordfall beeindrucken, aber dennoch konnte der Krimi durch viel Lokalkolorit und sympathische Charaktere bei mir punkten. Die Krimihandlung wurde gut durchdacht, war spannend, glaubhaft und unterhaltsam. Auch die Szenerie rund um den alten Adel in Österreich war sehr interessant gewählt. Ich fühlte mich sofort in die Urlaubsregion des schönen Wolfgangsees hineinversetzt.Wer also in das idyllische Salzburger Land und in eine gemütliche Atmosphäre eintauchen möchte, der wird mit diesem Kriminalfall und den Beschreibungen von Land und Leuten sicher seine Freude haben.
Auch das Ermittlertrio wurde sehr sympathisch gezeichnet und der österreichische Charme wurde gut getroffen. Besonders gelungen fand ich das Ende der Geschichte, denn es konnte mich nochmal richtig überraschen. Ein ruhiger aber dennoch viel versprechender Reihenauftakt!