Cover des Buches Beschützerin des Hauses (ISBN: 9783940855121)
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Rezension zu Beschützerin des Hauses von Marlene Klaus

Rezension zu "Beschützerin des Hauses" von Marlene Klaus

von Scorch vor 13 Jahren

Rezension

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Scorchvor 13 Jahren
Barbara, Heilerin mit Leib und Seele, hat vor fünf Jahren ihre Familie durch einen schrecklichen Brand verloren und plagt sich seitdem mit Schuldgefühlen. Gemeinsam mit ihrer Mutter Katharina besteht ihr Lebensinhalt darin, Tinkturen und Salben aus Kräutern herzustellen, die sie nachts im angrenzenden Wald sammelt. Durch ihre eigensinnige Art, die nächtlichen Ausflüge, das Fernbleiben vom Gottesdienst und auch die Fähigkeit Menschen zu heilen gerät sie in Verruf, eine Hexe zu sein. Sie soll an dem Überfall eines braven Bürgers, dem Tod einer schwer kranken Frau, sowie dem schlechten Wetter, von dem Hockenheim seit einiger Zeit verfolgt wird, Schuld sein und so sind einige Bürger mit Eifer dabei, die Hexe zu überführen, um sie auf dem Scheiterhaufen brennen zu sehen. Zu Beginn hatte ich große Probleme mich mit dem Schreibstil der Autorin anzufreunden, da er sehr von Gerichtstextauszügen geprägt war und somit den Lesefluss beeinträchtigte. Nach ungefähr 200 Seiten lag der Schwerpunkt dann aber mehr auf den Personen mit ihren Problemen und Gefühlen und so wuchs der Lesespaß. Marlene Klaus hat eine Vielzahl von unterschiedlichen Personen erschaffen, von der rachsüchtigen, liebestollen jungen Frau über den von Wahnvorstellungen heimgesuchten Nachtwächter ist alles dabei. Wir werden in das Jahr 1593 entführt und erleben die Tücken des Alltags und die für unsere Denkweise völlig absurden Vorstellungen der Bürger mit den daraus resultierenden Folgen. In einer Zeit, in der die Folter noch nicht abgeschafft wurde, war auch die Gefangenschaft ein ernstes Thema und sie wird für den Leser sehr bildlich dargestellt. Alles in allem war es ein guter historischer Roman, bei dem allerdings manche Personen eine zu starke bzw. in meinen Augen eine nicht ganz nachvollziehbare Wandlung durchgemacht haben. Außerdem wurde der Roman vorher als historischer Krimi angekündigt, wobei mir der Krimiaspekt leider bedeutend zu kurz kam und dadurch meine Erwartungen nicht ganz erfüllt hat. Für Hockenheimer ist dieser Roman sicherlich ein wahrer Lesegenuss, da die Orte und die Natur schön beschrieben wurden und auch ansonsten wird ein Fan von historischen Romanen nicht enttäuscht werden, auch da das Thema der Hexenverbrennung noch nicht so oft verarbeitet wurde, wie andere Themen.
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