Marlene May

Ich lese sehr gerne Märchen in verschiedenen Varianten und habe mich deshalb auch sofort dazu entschieden „Die Märchenjägerin“ zu lesen.
Nach dem Klappentext war ich schon sehr gespannt darauf, wie die ganzen Märchen, die offenbar alle in einem Märchenwald spielen, in Einklang gebracht werden sollen.

Die Idee, zahlreiche Märchenfiguren in ein großes Abenteuer zu packen, hat mir gut gefallen, aber leider musste ich feststellen, dass es doch sehr befremdlich ist, die Figuren, wie Schneewittchen, Hänsel und Gretel, der Froschkönig oder auch Aschenputtel Abseits des eigentlichen Märchens und dann auch noch zusammengeführt, zu erleben.

Eve als Jägerin mit ihrem Gefährten Dan an der Seite fand ich recht gut. Die beiden sind ein eingespieltes Team, was bei ihren Aufträgen auch wichtig ist. Zudem merkt man sofort, dass sich die beiden blind vertrauen, und dass, obwohl sie, wie sich herausstellt, kaum etwas über den jeweils anderen wissen. Eve hat nie auf Dans Fragen über ihre Vergangenheit geantwortet und Eve wollte ihn nicht auf seine ansprechen.
Doch im Laufe der Geschichte verändert sich Eve und fängt an sich zu öffnen.
Woran mag das liegen?

Hat es etwas damit zu tun, dass die verschiedenen Märchenfiguren, angefangen mit Schneewittchen ihr Leben selbst in die Hand nehmen und damit zeigen, dass sie nicht nur auf Eve angewiesen oder nur auf ihr jeweiliges Märchen beschrenkt sind?

Oder spielt der neue Jäger im Märchenwald, Ace eine Rolle dabei?
Er taucht wie aus dem Nichts auf, versaut Eve ihre Rache an der Hexe Sarah und kommt ihr noch öfter in die Quere. Zudem beobachtet Ace Eve im Verborgenen und macht ihr gegenüber geheimnisvolle Andeutungen.
Aber warum tut er das? Was ist Aces Ziel?
Was hat Eve damit zu tun?

Schaffen es die beiden miteinander auszukommen? Oder wird es ein „Krieg“ zwischen den Jägern geben?
Wie passt Dan in diese Situation? Sitzt er zwischen den Stühlen?
Oder stellt sich alles als förmlich harmlos heraus?

Welche Rollen spielen die Hxen dabei?
Und was ist deren Plan?
Wozu brauchen sie Ace?

Viele Fragen, die aber auch alles beantwortet werden. Doch dazu muss man die Geschcihte von Eve und den anderen, „Die Märchenjägerin“ selbst lesen.

Die Schreibweise der Autorin Marlene May habe ich als sehr angenehm empfunden. Ich konnte von Anfang bis Ende flüssig lesen und auch die nötige Spannung war gegeben.
Trotz allem konnte ich aber leider kaum eine Bindung zu den Charakteren, allen voran Eve, herstellen.
So berührte mich eine entscheidene Szene Dan betreffend nicht halb so sehr, wie ich es normalerweise beim Lesen gewohnt bin. Das fand ich sehr schade. Woran genau das lag, kann ich aber leider nicht sagen. Vielleicht ging es auch nur mir so, das soll jeder für sich selbst entscheiden.

Ich ordne für mich „Die Märchenjägerin“ von Marlene May im guten Mittelmaß an und vergebe immer noch gute 3 von 5 Sternen.

Cover:

Mir gefällt das Cover sehr gut. Ich liebe die Farben und die Gestaltung. Vor allem der Wolf, der in dieser Geschichte auch einen wichtigen Part spielt ist dabei.

Protagonistin:

Eve ist eine Jägerin. Aus Rache, das ihre Familie ermordet wurde, fängt sie Hexen im Märchenwald und wird dafür auch noch gut bezahlt. Sie hat immer nen kessen Spruch auf Lager, das hat mir sehr gut gefallen an ihr. Auch das sie Mutig ist und eher eine Einzelgängerin hat sehr gut zu ihr gepasst. Aber sie kann auch Gefühle zeigen und ist keine kalte Killerin, die nur nach Rache sinnt.

Schreibstil:

Der Schreibstil war einfach zu lesen und hat mir an sich gut gefallen. Einzig die vielen Wiederholungen haben mich etwas gestört, denn nach dem fünften mal erklären, weiß auch der letzte Leser das Schneewittchen ein Problem mit Äpfeln hat. Solche Dinge haben mich immer wieder etwas aus dem Lesefluss gerissen, da ich sie unnötig fand.

Es kommen sehr viele Märchenfiguren im Buch vor, auch einige, die man so noch gar nicht kennt. Das hat eine schöne Abwechslung reingebacht und das in dem Buch auch die Liebe nicht zu kurz kam hat mich angesprochen.

Fazit:

Ein tolles Buch, wenn man Märchenadaptionen mag. Mir hat es gut gefallen

"Die Märchenjägerin" ist eine kurzweilige Geschichte für zwischendurch. Man sollte jedoch keine riesengroßen Erwartungen an das Buch stellen.

Eve ist eine Jägerin, die im Märchenwald arbeitet. Sie nimmt Aufträge der Bewohner an und sucht nach vermissten Personen. Früher waren sie und ihre Schwester selbst Gefangene, daher möchte sie sich rächen. Auf einer ihrer Missionen findet sie einen Hinweis auf einen neuen Jäger im Wald. Dabei dachte sie doch, dass sie die Einzige wäre. Was macht er im Märchenwald? Hat er was mit dem Verschwinden von Schneewittchen zu tun? Und wieso sind Hänsel und Gretel allein unterwegs? Wie hängen diese Situationen zusammen? Eve muss diese Antworten schnell finden, denn was sie noch nicht weiß: Ihr droht große Gefahr.

Das Cover zeigt die Jägerin Eve und ihren Begleiter Dan, deren Silhouetten in einem Goldton sind. Eve wirkt auf mich sehr entschlossen, während Dan eher die Beschützerrolle übernimmt. Im Hintergrund ist der dunkle und dichte Märchenwald zu sehen. Über allem hängt ein dunkel verhangener Sternenhimmel. Das Cover hat etwas von einem Märchenbuch, vor allem auch durch die goldenen Umrandungen. Um ehrlich zu sein, gefiel es mir besser, als die Geschichte selbst.

Eve ist mutig, tough und um keinen Spruch verlegen. Sie wirkt, als wüsste sie einfach immer einen Ausweg. Durch diese härteren Eigenschaften zeigt sie wenig Emotionen oder Gefühle, was sie ein wenig kalt wirken lässt. Ihre Aufgabe als Jägerin nimmt sie extrem ernst und lässt sich dabei von Nichts und Niemandem ablenken.

Dan ist ein treuer Begleiter und steht Eve immer zur Seite. Mit ihm kann man durch dick und dünn gehen und sich auf ihn verlassen.

Ace macht sich in der Geschichte sehr rar. Außerdem macht er ein riesengroßes Geheimnis aus seiner Person. Er taucht sehr selten auf und erzählt auch dann nicht viel über seine Beweggründe.

Ich konnte mich in keinen der Protagonisten wirklich hineinversetzen. Für mich hatten sie nicht genug Tiefe, sodass ich auch niemanden annähernd in mein Herz geschlossen habe. Die Idee der Geschichte hat mir an und für sich sehr gut gefallen, doch die Umsetzung konnte mich nicht überzeugen. Einige Szenen waren mir nicht tiefgründig genug, oder nicht gut genug ausgebaut. Vieles ist sehr schnell passiert und es ist auch keine große Spannung aufgekommen. Alles in allem kann ich sagen, dass das Buch jetzt nicht extrem schlecht war, aber auch nicht gut genug.